psychosozial

Irene Misselwitz

Zur Identität der DDR-Bürger - Eine erste Gedankensammlung (PDF)

psychosozial 45 (1991), 30-33

Die Identität von Bürgern der früheren Deutschen Demokratischen Republik wird erörtert. Als wesentliche Bestimmungsmerkmale werden Geschichtslosigkeit und Realitätsferne, Leben in Nischenkulturen und oft auch hilflose Infantilität durch autoritäre Reglementierung und Überwachung angesehen. Trotz der Hektik der Vereinigung und des Neubeginns wird Besinnung und Verarbeitung für notwendig gehalten.

Stichworte: Politische ... [ mehr ]

Harry Schröder

Zur psychologischen Vergangenheitsbewältigung der DDR-Bürger nach der Wende (PDF)

psychosozial 45 (1991), 23-29

Probleme und Erscheinungsformen der Vergangenheitsbewältigung der Ostdeutschen nach dem gesellschaftlichen Umbruch werden erörtert. Dabei wird von verschiedenen Perspektiven des gemeinsam und individuell zu verarbeitenden Verhältnisses von Individuum und administrativ-zentralistischem System ausgegangen (kollektive versus individuelle Tat- und Schuldanteile, objektivistisch-kritische Analysen und kritische Selbstanalysen). Zum Prozess individueller ... [ mehr ]

Friedrich Dieckmann

Die Schwierigkeit zu siegen (PDF)

psychosozial 45 (1991), 20-22

Die vierzigjährige Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik wird als ein Sich-zu-Tode-Siegen des Regimes interpretiert. Das Misstrauen gegenüber der eigenen Bevölkerung und die fortschreitende Unterwerfung verschiedener Gruppen, wie Künstler und Jugendliche, führte stets zu einer Schwächung des Staates und letztlich zum Untergang des Systems. Verantwortlich für diese Haltung wird die Lagermentalität der Herrschenden gemacht, die ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Abkehr vom Stärkekult - Gedanken über die neue Rolle der Deutschen (PDF)

psychosozial 45 (1991), 13-19

Die politischen Vorgänge im Zusammenhang mit der deutschen Vereinigung werden als historische Chance gewertet, die deutsche Identität erstmalig seit 1945 abseits des Blockdenkens und der Blockzwänge neu zu definieren. Hierbei sollten nicht, wie von offizieller Seite meist praktiziert, negative Standortbestimmungen überwiegen, in dem Sinne, dass die Deutschen keine eigenen Wege gehen wollen und sich willig passiv in das Geflecht internationaler Organisationen ... [ mehr ]

Michael Geyer

Deutsch-deutsche Annäherungsprobleme (PDF)

psychosozial 45 (1991), 5-12

Psychologische und sozialpsychologische Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen, die den deutschen Einigungsprozess gefährden, falls sie nicht wahr- oder ernst genommen werden, werden erörtert. Darüber hinaus werden Vorurteile über die Ostdeutschen anhand historischer und zeitgeschichtlicher Vorgänge relativiert. Entwertung, Distanzierung und Ausgrenzung werden als Bewältigungsmöglichkeiten der Annäherung von westdeutscher Seite her ... [ mehr ]

H. Jürgen Kagelmann

Hitler und Holocaust im Comic (PDF)

psychosozial 44 (1990), 85-102

Die Behandlung von Politik und Zeitgeschichte im Comic wird diskutiert. Ausgehend von den klassischen Superhelden und den Propagandacomics der Kriegs- und Nachkriegszeit wird insbesondere auf Art Spiegelmans Comic »Maus« eingegangen, der eine Parabel auf den Hitlerfaschismus und die Judenvernichtung darstellt. Auch der neueste Trend hin zur Comic-Art, dem Comic für Erwachsene, führt zu einer weiter zunehmenden Öffnung des Genres, zu qualitativ ... [ mehr ]

Hans-Dieter Kübler

Kinderkultur: Kultur für, von oder über Kinder? (PDF)

psychosozial 44 (1990), 66-84

Ausgehend von einem aktuellen Beispiel des Kindermedienmarktes, nämlich der Lancierung und Diffusion des Batman-Stereotyps, wird eine analytisch-kategoriale Sichtung des Handlungs- und Problemfeldes »Kinderkultur« vorgenommen. Dabei wird auf die gegenwärtige soziale und psychische Situation von Kindern eingegangen, und es wird danach gefragt, welchen Anteil sie selbst zu ihrer Kulturierung leisten und welchen Beitrag die kommerziellen und medialen ... [ mehr ]

Tom ter Bogt

Mahlstrom aus Bildern und Buchstaben. Jugendliche, Fernsehen und Literatur (PDF)

psychosozial 44 (1990), 54-65

Der Einfluss von Fernsehen und Lesen auf Jugendliche wird erörtert. Anhand der Ergebnisse einer qualitativen Studie an Stichproben von Jugendlichen im Alter von 17 bis 19 Jahren (Schüler, Erwerbstätige und Arbeitslose) wird deutlich gemacht, dass diese zwar häufig fernsahen, die Bedeutung des Fernsehens für Jugendliche aber gering war. Nur Arbeitslose hatten aufgrund der umfangreichen ihnen zur Verfügung stehenden Zeit eine positivere Haltung ... [ mehr ]

Andreas Beierwaltes

Gefährliche Computerspiele? (PDF)

psychosozial 44 (1990), 50-53

Es wird versucht, einen Überblick über die vorhandenen pornographischen, rassistischen und gewalttätigen Computerspiele zu geben und diese in Kategorien einzuordnen. Grundlage bildet die Beobachtung von Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren beim Umgang mit Computerspielen sowie die Beschreibung ihrer Reaktionen und Kommentare zu den spezifischen Spielen. Es wird deutlich gemacht, dass Indizierung als positives Qualitätsmerkmal aufgefasst wird, dass ... [ mehr ]

Waldemar Vogelgesang & Rainer Winter

Die neue Lust am Grauen - Zur Sozialwelt der erwachsenen und jugendlichen Horrorfans (PDF)

psychosozial 44 (1990), 42-49

Hintergründe und Formen des Rezeptionsverhaltens von Horrorvideos insbesondere durch Jugendliche werden diskutiert. Das Betrachten der Filme findet weitgehend gemeinsam mit Freunden und Bekannten statt. Solche Videocliquen werden als zeittypische medial-expressive Enklaven gegen die disziplinierenden Routinen des Schul- und Berufsalltags angesehen. Es wird zusammenfassend festgestellt, dass Videos keineswegs zu einer Entfremdung von der Realität führen. Sie sind ... [ mehr ]

Helmut Lukesch

Horrorvideos - Verbreitung und Wirkung (PDF)

psychosozial 44 (1990), 33-41

Ausmaß und Wirkung des Konsums von Horrorvideos bei Jugendlichen wird ausgehend von Daten neuerer empirischer Studien diskutiert. Horrorfilme nehmen bei der Konsumhäufigkeit im Vergleich mit anderen Genres einen mittleren Rangplatz ein. Hauptnutzer sind ältere männliche Jugendliche aus der sozialen Unterschicht. Als typische Folgen häufiger Betrachtung von Horrorfilmen werden gesteigerte Gewaltbereitschaft sowie Angst, Niedergeschlagenheit und ... [ mehr ]

Barbara Pfetsch & Klaus Neumann

Am (N)Kabel der Welt? - Kinder und Kabelkommunikation (PDF)

psychosozial 44 (1990), 24-32

Auf der Grundlage eines Überblicks über die Ergebnisse empirischer Untersuchungen werden die Implikationen der Veränderung der Medienumwelt durch das Kabelfernsehen für die Fernsehnutzung von Kindern erörtert. Dabei wird besonders auf solche Studien hingewiesen, die einen Zusammenhang zwischen der Mediennutzung von Kindern und den konkreten Lebensbedingungen der Familie und deren Erziehungs- und Fernsehpraxis herstellen. Es wird gezeigt, dass Kinder in ... [ mehr ]

Petra Hesse & John E. Mack

Die Welt ist gefährlich: Feindbilder im amerikanischen Kinderfernsehen (PDF)

psychosozial 44 (1990), 7-23

Jeweils zwanzig Folgen der acht populärsten amerikanischen Zeichentrickfilmserien (He-Man, Rambo, Transformers, Defenders of the Earth und andere) wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Die gefundenen Feindbilder zeichnen sich durch radikale Andersartigkeit, Bösartigkeit sowie Identitäts- und Existenzbedrohlichkeit aus. Die Helden dagegen sind vollkommen, gut, freundlich, hilfsbereit, naturverbunden und führen oft ein Doppelleben als »normale« ... [ mehr ]

Elfriede Löchel & Erhard Tietel

Der Computer als evokatorisches Objekt (PDF)

psychosozial 43 (1990), 92-102

Ausgehend von der Erläuterung des technikpsychologischen Konzeptes des evokatorischen Objekts wird der Nutzen eines an diesem Konstrukt orientierten hermeneutischen Forschungsansatzes am Beispiel des Computers vorgestellt. Es wird gezeigt, dass die geschlechtsspezifischen Zugangsweisen zum Computer stark von den Vorstellungen abhängen, die die Maschine bei den Benutzern und Benutzerinnen auslöst. Das Material aus zwei Gruppendiskussionen mit jeweils etwa 15 ... [ mehr ]

Birgit Volmerg

Arbeit als erlebte Wirklichkeit - Überlegungen zum Verhältnis von Arbeit und Subjektivität (PDF)

psychosozial 43 (1990), 80-91

Angesichts der durch die Neuen Technologien eingeleiteten Phase der Automatisierung werden Fragen der Arbeitsidentität und des kulturellen Selbstverständnisses der Menschen erörtert. Hierzu müssen die Arbeitswissenschaften und insbesondere die Arbeitspsychologie das Spezifische menschlicher Arbeit im Verhältnis zu maschinellen Prozessen herausdifferenzieren. Theoretische und methodische Überlegungen hierzu werden vorgestellt und ... [ mehr ]

Martin Baethge

Arbeit und Identität bei Jugendlichen (PDF)

psychosozial 43 (1990), 67-79

Insgesamt 170 Jugendliche zwischen 19 und 25 Jahren wurden mittels qualitativer Interviews nach ihrem Verhältnis zu Arbeit und Arbeitsleben befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Arbeit für diese Altersgruppe einen hohen Stellenwert hat und dass hierbei Persönlichkeitsentfaltung, Selbstverwirklichung und emotionale Befindlichkeit im Vordergrund stehen. Trotz seiner großen Bedeutung für die persönliche Identität der Jugendlichen, vermag das ... [ mehr ]

Marianne Resch

»Das bißchen Haushalt« - Ein neuer Untersuchungsansatz für ein altes Thema (PDF)

psychosozial 43 (1990), 56-66

Vorgestesllt wird ein handlungstheoretischer Ansatz zur Analyse von »Reproduktionsarbeit« (Arbeit in Haushalt und Familie), der eine Differenzierung und Ergänzung der bislang vorwiegend auf Repräsentativbefragungen basierenden Untersuchungen darstellt. Der Ansatz beinhaltet die Entwicklung eines Arbeitsbegriffs, der die enge Fassung von Arbeit als Erwerbsarbeit überwindet, ohne zugleich die Differenzierung zwischen Arbeit und anderen Tätigkeiten ... [ mehr ]

Ueli Kraft & Ivars Udris

Aspekte beruflicher Identität bei Frauen - Am Beispiel von Verkäuferinnen (PDF)

psychosozial 43 (1990), 40-55

Am Beispiel von Verkäuferinnen wird die berufliche Identitätsbildung von Frauen analysiert. Insgesamt 32 Verkäuferinnen eines Supermarkts wurden in Einzel- bzw. Gruppengesprächen zu ihren berufs- und lebensweltlichen Situationen sowie zu Wert- und Zukunftsvorstellungen befragt. Es zeigte sich, dass die Identitäten der Verkäuferinnen je nach Arbeits- und Lebenssituation gruppentypische Gemeinsamkeiten aufwiesen. Insbesondere ließen sich die ... [ mehr ]

Christof Baitsch & Axel Schilling

Zum Umgang mit identitätsbedrohender Arbeit (PDF)

psychosozial 43 (1990), 26-39

Prozesse der Bedrohung und Stabilisierung beruflicher Identität werden anhand der detaillierten Betrachtung zweier Facharbeiter (Metzger) analysiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob und wie sich unfreiwillige Arbeitslosigkeit auf die berufliche Identität auswirkt und ob dabei Maßnahmen der Arbeitsbeschaffung eine korrigierende Rolle spielen können.

Stichworte: Arbeitsplatzrisiko, Arbeitslosigkeit, Berufliche Identität, Selbstkonzept, ... [ mehr ]

Ernst-Hartmut Hoff

Identität und Arbeit - Zum Verständnis der Bezüge in Wissenschaft und Alltag (PDF)

psychosozial 43 (1990), 7-25

Die Bedeutung der Begriffe »Identität« und »Arbeit« im Alltag und in den Sozialwissenschaften wird erörtert. Dabei wird die subjektive Bedeutung von Arbeit für drei Aspekte von Identität herausgearbeitet: (1) Für das Bewusstsein von Konsistenz bzw. Inkonsistenz der eigenen Person über die Segmente ihres Alltags hinweg, (2) für das der sozialen Verortung und (3) für das einer Kontinuität bzw. ... [ mehr ]

Heide Häberle & Reinhold Schwarz

Psychosoziale Arbeit mit krebskranken Kindern und Jugendlichen: »Ein unmöglicher Beruf«? (PDF)

psychosozial 42 (1990), 113-120

Auf der Basis von Erfahrungen als Familientherapeutin auf einer Station für krebskranke Kinder wird diese Tätigkeit unter folgenden Gesichtspunkten beschrieben: (1) systemimmanente Bedingungen auf einer Kinderkrebsstation, (2) Arbeit mit den Patienten und ihrer Familie, (3) persönlichkeitsimmanente Bedingungen des psychosozialen Begleiters. Dabei wird auf die Notwendigkeit der interdisziplinären Kooperation ebenso wie auf die beruflichen Belastungen eines ... [ mehr ]

Günter Reisbeck

AIDS - Die psychosoziale Herausforderung am Ende des Jahrhunderts (PDF)

psychosozial 42 (1990), 107-112

Auf der Grundlage persönlicher Erfahrungen, die im Rahmen einer Forschungsreise durch die Vereinigten Staaten von Amerika gesammelt wurden, wird über das dort bestehende Netz an Hilfsangeboten für an der erworbenen Immunschwäche (AIDS) erkrankte Patienten berichtet. Dabei wird insbesondere auf die Situation in San Francisco und New York eingegangen. Als wesentliches Merkmal der Versorgungssituation wird gesehen, dass die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen ... [ mehr ]