psychosozial

Christa Bergmann-Schütterle

»Mahagonny« »1984« in Gießen (PDF)

psychosozial 26 (1985), 115-127

Reaktionen von Männern auf Gießener Bürgerinnen, die vor der letzten Bundestagswahl Passanten in der Fußgängerzone über die Haltung der Wahlkreiskandidaten sämtlicher Parteien zu verschiedenen Fragen der Friedenspolitik informiert hatten, werden beschrieben und diskutiert. Die Reaktionen legen die Vermutung nahe, dass Männer sich durch friedenspolitisch aktive Frauen außergewöhnlich bedroht fühlen. In einer Analyse der ... [ mehr ]

Peter Kern & Hans-Georg Wittig

Pädagogik im Atomzeitalter als Einübung in Ökosophie (PDF)

psychosozial 26 (1985), 103-114

Ziele der Pädagogik im Atomzeitalter werden beschrieben. Es handelt sich um die Befähigungen zu gewaltfreiem Widerstand und zu ökologischer Selbstbegrenzung. Dazu bedarf es eines radikalen Gesinnungswandels von der furchtgetriebenen, verstandgesteuerten Machtkonkurrenz hin zu einer davon befreienden Liebe zur Weisheit. Einübung in Ökosophie wird damit zur Aufgabe aller Menschen im Atomzeitalter, weil nur durch sie die heute todbringende Machtkonkurrenz ... [ mehr ]

Lutz van Dick

Pädagogik und Frieden. Nachdenken über eine abenteuerliche Beziehung (PDF)

psychosozial 26 (1985), 86-102

Das Verhältnis zwischen Pädagogik und Frieden wird diskutiert. Ausgehend von Erfahrungen im Spannungsfeld von Friedensbewegung und Schule werden kritische Fragen formuliert, die helfen können, die Aufgabe von Pädagogik für den Frieden zu erkennen und bewusst zu betreiben.

Stichworte: Bildung und Erziehung, Pazifismus, Krieg, Soziale Bewegungen, Schulen, Lehren, Erziehungsziele

Keywords: Education, Pacifism, War, Social Movements, Schools, ... [ mehr ]

Jörg Bopp

Friedenserziehung in der Schule (PDF)

psychosozial 26 (1985), 79-85

Probleme der Friedenserziehung in der Schule werden diskutiert. Da in der Schule bestimmte politische und soziale Zielsetzungen vergegenständlicht sind, ist der Spielraum der Friedenspädagogik begrenzt. Weil andererseits in der Friedensbewegung keine Übereinstimmung im Friedensverständnis besteht, werden jene Zielsetzungen oft nicht zum Thema von Kritik. Die Friedenserziehung taugt nicht zur Begründung von Gemeinschaftsmythen, die das Machtgefälle ... [ mehr ]

Irena Wojnar

Kunst gegen Krieg (PDF)

psychosozial 26 (1985), 61-78

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Horst Petri

Kriegsangst bei Kindern - Atomkrieg und Erziehung (PDF)

psychosozial 26 (1985), 46-60

Konsequenzen der Kriegsangst bei Kindern für die Pädagogik werden beschrieben. Ausländische Untersuchungen an Kindern und Jugendlichen zeigen, dass die Auseinandersetzung der jüngeren Generation mit einer drohenden atomaren Katastrophe ständig zunimmt. Die mit ihr verbundenen Ängste werden meist verschwiegen, weil sie das Sicherheitsbedürfnis der Erwachsenen und ihre Tendenz zur Verleugnung der Gefahr bedrohen. Inzwischen scheint die ... [ mehr ]

Franz-Josef Ensel

Aggressivität und Apathie. Über einen überstrapazierten und einen vernachlässigten Gegenstand der Friedenspädagogik (PDF)

psychosozial 26 (1985), 39-45

Es wird die These ausgeführt, dass die friedenspädagogische Debatte in einer geradezu anachronistischen Weise auf das Problem menschlicher Aggressivität fixiert ist. Friedenspädagogik gerät damit in Gefahr, als Disziplinierungsinstrument missbraucht zu werden, und verstellt sich den Blick auf die dringlichere Aufgabe der Bekämpfung der Apathie und Gleichgültigkeit angesichts einer immer rasanteren Aufrüstung.

Stichworte: Bildung ... [ mehr ]

Christoph Wulf

Möglichkeiten und Grenzen der Friedenserziehung (PDF)

psychosozial 26 (1985), 8-17

Die historischen Wurzeln der Friedenserziehung werden beschrieben und diskutiert. Frieden gehört in religiösen Vorstellungen und literarischen Utopien zu den zentralen Zielvorstellungen. Bereits dort begegnet man der Vorstellung, Erziehung müsse einen Beitrag zur Schaffung des Friedens leisten. Dieser Anspruch gewinnt bei Comenius und bei Condorcet Gestalt. Eine aus der Zeit geborene Friedenssehnsucht verbindet sich mit den Vorstellungen von der weitgehenden ... [ mehr ]

Cordelia Fertsch-Röver-Berger

Das Psychoanalytische an der psychoanalytischen Familientherapie (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 226-248

Anhand von theoretischer Literatur und Fallbeispielen wird die Bearbeitung unbewusster Konflikte als das Hauptmerkmal psychoanalytischer Familientherapie herausgearbeitet. Allerdings werden die in psychoanalytischer Einzeltherapie angewandten Methoden modifiziert oder ergänzt.

Stichworte: Familientherapie, Psychoanalytische Therapie, Unbewusstes, Psychotherapeutische Techniken

Keywords: Family Therapy, Psychoanalysis, Unconscious (Personality Factor), ... [ mehr ]

Annegret Overbeck

Entstehung und Neuorientierung einer Magersuchtfamilie - Behandlungsverlauf und Katamnese nach psychoanalytisch orientierter Familientherapie (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 209-225

Die psychoanalytische Behandlung einer Familie mit einem magersüchtigen Mädchen wird dargestellt. Schwierigkeiten, das Arbeitsbündnis zu gestalten, sowie Widerstands- und Übertragungsformen im Verlauf der Therapie werden erörtert. Anhand einer mehrjährigen Katamnese werden ausführlich die Veränderungsmöglichkeiten und die Grenzen der familientherapeutischen Arbeit diskutiert.

Stichworte: Familientherapie, Anorexia Nervosa, ... [ mehr ]

Alfrun von Vietinghoff-Scheel

»Mit Augen hören« - Szenisches Verstehen im familientherapeutischen Erstgespräch (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 170-208

Das Erstgespräch mit einer Familie anlässlich von Lernstörungen der dreizehnjährigen Tochter wird als Abfolge von »Szenen« aus der Sicht der Therapeutin rekonstruiert. Der Schwerpunkt wird auf die erfolgreiche Bearbeitung der narzisstischen Gegenübertragungsstörung der Therapeutin gelegt. Darüber hinaus wird das szenische Verstehen als Methode hermeneutischer Therapieverlaufsforschung vorgeschlagen. Abschließend wird die ... [ mehr ]

Josef Kleinschnittger

Familien-Erstgespräch: Was dann? (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 154-169

Die für den familientherapeutischen Prozess entscheidenden Voraussetzungen auf Seiten des Therapeuten und der Familie sowie die affektiven Austauschprozesse während des Erstgesprächs werden erörtert. Den Gegenübertragungsreaktionen und den subjektiven Bedingungen des Familientherapeuten wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Ferner wird das Selbstverständnis von Therapie als »Hilfe zur Selbsthilfe« erörtert.

Stichworte: ... [ mehr ]

Terje Neraal

Erscheinungsformen und Ursachen gestörter Familiendynamik (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 134-153

Familiendynamik wird als das bewusste und unbewusste Zusammenspiel innerhalb der Familie definiert. Die Entstehung eines Symptomträgers wird als das Resultat familienübergreifender Abwehrprozesse betrachtet, so dass die Einbeziehung aller der Lebensgemeinschaft zugehörigen Familienmitglieder für die Diagnostik und Therapie von großer Wichtigkeit ist. Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie gestörte Kommunikation teils Ausdruck, teils Ursache ... [ mehr ]

Wolfgang Dierking

Der familientherapeutische Zugang in unterschiedlichen Arbeitsfeldern in der psychosozialen Versorgung (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 118-132

Die institutionellen Bedingungen für die Bildung von Gegenübertragungsstereotypen und therapeutischen Ideologien in unterschiedlichen Institutionen der psychosozialen Versorgung werden untersucht. Insbesondere der ambulante und der stationäre Bereich werden geschildert und die Konsequenzen von institutionellem Auftrag, Arbeitsweise und Ideologie für das familientherapeutische Handeln beleuchtet.

Stichworte: Familientherapie, Psychosoziale Dienste, ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Die Adoleszenz als Chance für Individuum, Familie und Kultur (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 96-117

Die Adoleszenzkrise wird als eine Chance für Individuum, Familie und Kultur diskutiert. Für den Jugendlichen bedeutet sie eine »zweite Chance«, frühkindliche Traumatisierungen zu korrigieren und eine Neustrukturierung der Persönlichkeit einzuleiten. Für die Eltern kann die Ablösung des Jugendlichen eine Wiederbelebung der eigenen unverarbeitenden ödipalen und pubertären Konflikte bewirken. Am Fallbeispiel einer ... [ mehr ]

Elisabeth de Sotelo

Der familiäre Irrgarten - Auswirkungen von Ehe und Familie auf die psychische Verfassung und soziale Position der Frau (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 67-95

Gesellschaftliche Leitbilder zur Bedeutung der Frau für die Familie sowie der Familie für die Frau werden dargestellt und mit der veränderten Situation kontrastiert, die sich aus empirischen Forschungsdaten ergibt. Hieraus werden Folgerungen für die Entwicklung der Familienstruktiur abgeleitet. Die Entwicklung der Frau in Richtung auf Emanzipation sowie die sich hieraus ergebenden sozialpädagogischen unterstützenden, aktivierenden und ... [ mehr ]

Annegret Overbeck

Familie und Therapeut im Irrsal der Zeit (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 54-66

In Anlehnung an den Titel von Viktor von Weizsäckers Buch »Arzt und Patient im Irrsal der Zeit« wird herausgearbeitet, wie Therapeuten sich selbst als Mitbetroffene einer brisanten politischen Kriegslage begreifen und wie ihre eigene kritische Orientierung einer destruktiven Kultur gegenüber ihre therapeutischen Ziele und Methoden, ihre Wahrnehmungen und Deutungen beeinflusst. Unter dem Einfluss des Scheiterns der Abrüstungsverhandlungen in Genf wird ... [ mehr ]

Norbert Spangenberg

Gewalt in Familien: Vorbild oder »Nachbild« gesellschaftlicher Gewalt? (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 26-53

Aus psychoanalytischer Sicht werden Zusammenhänge zwischen Krisensymptomen, Symptomen familiärer Gewalt, Anzeichen steigender Lebensangst sowie den gegenwärtigen bzw. zukünftigen Aufgaben von Therapeuten diskutiert. Mehrere Abwehrformen von Einfühlungsangst des Therapeuten als Gegenübertragung auf ängstigende Formen von Destruktivität werden geschildert.

Stichworte: Gewalt, Gegenübertragung, Soziokulturelle Faktoren, ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Beratung in unserer Gesellschaft (PDF)

psychosozial 24/25 (1985), 10-25

Veränderungen der Beratungsdienste in den letzten drei Jahrzehnten werden aus der Sicht des Autors erörtert: (1) eine größere Gemeindenähe der Beratungsdienste, (2) regionale Zusammenarbeit in psychosozialen Arbeitsgemeinschaften, (3) eine Tendenz zu ganzheitlichen Beratungskonzepten, (4) eine Minderung der Schulrivalitäten und damit verbesserte Kommunikation zwischen Schularten und (5) Herausbildung eines Typs von Beratendendem, der sich selbst ... [ mehr ]

Christian Rätsch

Zaubersprüche als Therapie - Zur Ethnomedizin der Lakandonen im mexikanischen Regenwald (PDF)

psychosozial 23 (1984), 130-142

Das komplexe medizinische System der Lakandonen aus dem Regenwald im mexikanischen Bundesstaat Chiapas wird vorgestellt. Folgende Hauptmerkmale werden genannt: (1) Da die Lakandonen keine medizinischen Spezialisten haben, ist jeder Mann ein Heiler, (2) das Wissen über die Struktur des Menschen und über die Geschehnisse in der unsichtbaren Welt bilden die Grundlage für das Erkennen und Behandeln von Krankheiten, (3) beides ist stark mit sozialen Interaktionen der ... [ mehr ]

Gerhard Rudnitzki

Von der Landvermessung zur teilnehmenden Medizin - ethnopsychiatrische Umwege eines nervenärztlichen Praxisteams (PDF)

psychosozial 23 (1984), 120-129

Es wird über Anlässe, Verlauf und den aktuellen Stand eines sozialpsychiatrisch-ethnopsychoanalytischen Praxismodells berichtet. Dabei wird besonders der Teamansatz hervorgehoben: Eine multiprofessionelel Arbeitsgruppe verfolgte das Ziel, mit Hilfe eines psychoanalytischen Supervisors ihre Gegenübertragungsreaktionen auf die Übertragungsangebote und -erwartungen aus der Versorgungsregion für die Strukturierung und Gestaltung ihres ... [ mehr ]

Birgit Volmerg

Zur Sozialisation psychosomatischer Symptome in der Arbeitssituation von Bandarbeiterinnen (PDF)

psychosozial 23 (1984), 91-119

Es wird ein empirischer Untersuchungsansatz vorgestellt, in dem tätigkeitsspezifische Vorstellungsbilder, Sinnansprüche und Belastungserfahrungen von Beschäftigtengruppen eines Industriebetriebs kommunikativ erforscht wurden. Am Beispiel eines Arbeitserfahrungsseminars (Forschungsseminars) mit Industriearbeiterinnen wird auf die Dimension der Belastung näher eingegangen. Mit Hilfe psychoanalytisch orientierter Verstehensweisen wurde in einem protokollierten ... [ mehr ]

Hans Bosse & Werner Knauss

Erfahrungen mit Jugendlichen in Papua-Neuguinea - Die Gruppenanalyse als Methode, gesellschaftliche Veränderungen zu verstehen (PDF)

psychosozial 23 (1984), 68-90

Es wird über gruppenanalytische Gespräche mit Mädchen und Jungen an einer Internatsschule in Papua-Neuguinea berichtet. Gemeinsam mit den Schülern sollte ein Verständnis dafür entwickelt werden, wie diese in der Beziehung zu weißen Forschern ihre Adoleszenzkonflikte erleben und wie sie die Tatsache verarbeiten, in einer Stammeskultur aufgewachsen zu sein und in einem westlich geprägten Schulsystem ausgebildet zu werden. Erste Erfahrungen ... [ mehr ]