psychosozial

Lothar Krappmann

Wird die nächste Jugendgeneration anders? (PDF)

psychosozial 17 (1983), 117-131

Die schnellere Generationenfolge in den Nachkriegsjahrzehnten wird in ihren Konsequenzen für die Entwicklung vorherrschender Persönlichkeitsstrukturen untersucht. Der beschleunigte Generationenumschlag bedeutet, dass die jeweilige Jugendgeneration bei der Ausbildung ihrer Lebensorientierung nicht unmittelbar der Generation der Eltern folgt, sondern sich zwischen Eltern und Kinder noch eine oder gar zwei Generationen von Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen ... [ mehr ]

Mario Erdheim

Adoleszenz zwischen Familie und Kultur. Ethno-psychoanalytische Überlegungen zur Funktion der Jugend in der Kultur (PDF)

psychosozial 17 (1983), 104-116

Ausgehend von einer Kritik an der These, dass es die Familie sei, welche die späteren Schicksale des Individuums bestimme, wird die These entwickelt, dass es nicht die frühe Kindheit, sondern die Adoleszenz ist, die darüber entscheidet, welches Verhältnis das Individuum gegenüber der Kultur entwickelt. Dabei wird das Dilemma zwischen Allmachtsphantasien und Arbeit zusammen mit dem Ablösungsprozess von der Familie als das zentrale Drama der ... [ mehr ]

Hermann Glaser

Unsystematisches zur Jugendpolitik in der Stadt N. Fallstudien (PDF)

psychosozial 17 (1983), 80-103

Am Beispiel einer Halbmillionenstadt werden die Schwierigkeiten von Jugendpolitik aufgezeigt; diese ist verstellt von historischen Fehlinterpretationen, aktuellen Frustrationen und Ängsten. Die Jugendarbeitslosigkeit erweist sich als ein ganz besonderer Fixierungspunkt für »No-future«-Mentalitaet der Jugendlichen. Die Jugendpolitik, die im besonderen Maße aufgerufen wäre, Emanzipationshilfe zu leisten, ist aber nicht nur durch diese Misere ... [ mehr ]

Hellmut Becker

Jugendanalysen im Streit (PDF)

psychosozial 17 (1983), 65-79

Sowohl in der Schweiz als auch in der Bundesrepublik Deutschland haben offizielle Instanzen Analysen der Jugendsituation von hoher Qualität vorgelegt. Auch Regierungen oder von ihr Beauftragte waren offenbar fähig, sozialpsychologische Probleme zu erkennen und darzustellen. Bei vielfältigen Fehlentscheidungen können sich bundesdeutsche wie schweizerische Behörden nicht darauf berufen, von ihren Regierungen keine brauchbaren Entscheidungsgrundlagen ... [ mehr ]

Monika Reimitz, Wolfgang Thiel & Hans-Jürgen Wirth

Muss denn Leben Sünde sein? Notizen, Assoziationen und Interpretationen zu Gesprächen mit Hausbesetzern und Punks (PDF)

psychosozial 17 (1983), 31-64

Zunächst werden die Stellung außenstehender Beobachter und deren nicht unproblematische Erwartungen an politisch und kulturell exponierte Jugendliche skizziert. Nach einer Beschreibung der öffentlichen Orte der »scene«, der Straße und der Kneipen, werden Eindrücke aus Gesprächen mit Hausbesetzern und Punks diskutiert. Dabei werden folgende Aspekte herausgearbeitet: (1) das Verhalten und die Phantasien der Punks als ... [ mehr ]

Jürgen Zimmer

Eine (fiktive) Berliner Kindheit. Beobachtungen zu pädagogischen Verwahranstalten (PDF)

psychosozial 17 (1983), 7-30

Die pädagogische Praxis in der Bundesrepublik Deutschland, Kinder und Jugendliche institutionell abzusondern und von gesellschaftlicher Partizipation auszuschließen, wird kritisiert und neueren Entwicklungen im nach-revolutionären Nicaragua gegenübergestellt. Am Beispiel der Lebensgeschichte eines fiktiven Berliner Kindes werden die verpassten Chancen und halbherzigen Reformen von der Kinderkrippe, dem Kindergarten, dem Hort bis hin zur Gesamtschule ... [ mehr ]

Norbert Spangenberg & Annegret Altevogt-Brauns

Johannisthal liegt nicht in Sizilien und auch nicht in Kreuzberg. Dis psychohistorische Dimension der Entstehung von Fremdenhaß in einer oberhessischen Gemeinde (PDF)

psychosozial 16 (1982), 125-141

Die Emigration von ausländischen, aus vornehmlich ländlichen Gegenden stammenden Arbeitnehmern in die industriellen Ballungszentren ist ein Folgeproblem der Industrialisierung. Anhand der kleinen oberhessischen Gemeinde Johannisthal wird aufgezeigt, dass im vorigen Jahrhundert auf Grund einer marginalen ökonomischen Situation eine Reihe von verarmten Dorfbewohnern zur Auswanderung in die Zentren der damaligen Industrialisierung gezwungen wurde. Dies hat ein hohes ... [ mehr ]

Giovanni Red

Eine unheimliche Wirklichkeit. Lebensbelastungen von italienischen Gastarbeitern in der Schweiz (PDF)

psychosozial 16 (1982), 112-124

Die Schweiz verfügt über eine lange Tradition der Beschäftigung ausländischer Arbeiter. Es werden der historische und der aktuelle Rahmen der Bedingungen der Ausländerpolitik und der Lage der italienischen Arbeiter in der Schweiz dargestellt. Auf diesem Hintergrund werden die besonderen psychosozialen Konflikte und Lösungsversuche der betroffenen Männer, Frauen und ihrer Familien analysiert, und es wird Einblick in die Möglichkeiten einer ... [ mehr ]

Gerd Ziegeler & Barbara S. Hock

Ein Leben zwischen Anpassung und Isolation. Aspekte von psychischen Erkrankungen bei Gastarbeitern (PDF)

psychosozial 16 (1982), 91-111

Das soziale Phänomen eines sich in den letzten Jahren an die deutsche Bevölkerung angleichenden Krankenstandes bei Gastarbeitern und ihren Familien gilt es zu erklären, denn auf Grund der günstigen Altersstruktur und der gesundheitlichen Auslese wäre eine niedrigere Rate zu erwarten. So wird der Vermutung nachgegangen, dass die gebotenen Lebensbedingungen in der Bundesrepublik einen »kränkenden Kern« enthalten. Epidemiologische ... [ mehr ]

Ursula Boos-Nünning & Wolfgang Nieke

Orientierungs- und Handlungsmuster türkischer Jugendlicher zur Bewältigung der Lebenssituation in der Bundesrepublik Deutschland (PDF)

psychosozial 16 (1982), 63-90

Obwohl zahlenmäßig die größte Gruppe von Jugendlichen ausländischer Nationalität, sind die Türken auf Grund von Sprachbarrieren, Diskriminierungsprozessen über den Weg fehlender Schul- und Berufsausbildung in eine marginale Position abgedrängt, in der sie auf sehr eingeschränkte Möglichkeiten zu sozialem Handeln treffen. Es wird untersucht, welche Orientierungsmuster diese Jugendlichen entwickeln angesichts des ... [ mehr ]

Rosemarie Wolf-Almanasreh

Einer ist gestreift und einer ist kariert...« Bikulturelle Ehen in der Bundesrepublik Deutschland an Hand der Erfahrungen der Interessengemeinschaft der mit Ausländern

psychosozial 16 (1982), 38-62

Auf der Grundlage der Erfahrungen der »Interessengemeinschaft der mit Ausländern verheirateten Frauen« (IAF) werden Probleme bikultureller Ehen in der Bundesrepublik Deutschland diskutiert. Nach einigen statistischen Angaben wird zunächst auf die rechtliche Situation deutsch-ausländischer Ehen eingegangen (Aufenthaltserlaubnis, Arbeitserlaubnis, Internationales Familienrecht, Staatsangehörigkeit/Einbürgerung). Es wird herausgestellt, dass ... [ mehr ]

Christoph Lehmann

Bemerkungen zum Ausländerrecht (PDF)

psychosozial 16 (1982), 23-37

Eine Einführung in das Ausländerrecht der Bundesrepublik Deutschland wird gegeben. Zunächst wird auf die Entwicklung des Ausländerrechts eingegangen, danach werden die Pflichten und Rechte der Ausländer sowie die Rechtsstellung der Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland dargestellt. Abschließend werden die dargestellten rechtlichen Bedingungen, unter denen der Aufenthalt von Ausländern in der Bundesrepublik erlaubt ist, an den ... [ mehr ]

Hannes Friedrich

Soziale Angst, Minderheiten und Vorurteile - Das Problem »Gastarbeiter« (PDF)

psychosozial 16 (1982), 9-22

Die Situation der Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland angesichts der zunehmenden Fremdenangst und des offen gezeigten Fremdenhaßes wird kritisch analysiert. Fehlende Integrationsbemühungen von Seiten der deutschen Behörden, schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen und ein geringer Sozialstatus machen aus den Gastarbeitern soziale Minoritäten. So stellen sie, gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen, Idealobjekte für Vorurteile dar. Die ... [ mehr ]

Rainer Dietrich, Ingo Steinmann & Hans-Jürgen Wirth

Die Politisierung des Gefühls. Sozialpsychologische Bemerkungen zur Rolle von Emotionalität und Hilfsbereitschaft in der neuen Friedensbewegung (PDF)

psychosozial 15 (1982), 100-115

Die Fähigkeit, die eigenen Gefühle als Signale für Gefahr ernst zu nehmen und sich auch dadurch dem Thema des eigenen Todes und dem der Todesgefahr durch das atomare Wettrüsten zu stellen, wird als Bedingung und als zentrales Motiv friedenspolitischen Engagements betrachtet. Dargestellt wird dies vor allem am Beispiel der in der Friedensbewegung überhäufig vertretenen beratenden, helfenden und heilenden Berufe; an ihnen wird deutlich, dass die ... [ mehr ]

Enno von Denffer

Friedenspolitik aus Selbstbetroffenheit. Selbsthilfegruppen und Initiativgruppen als notwendiges Element der Friedensbewegung (PDF)

psychosozial 15 (1982), 89-99

Anhand der Entwicklung einer Bürgerinitiative für Friedenspolitik wird dargestellt, welche Schwierigkeiten bei dem Versuch entstehen können, die eigene emotionale Betroffenheit in die Arbeit zu integrieren bzw. zu einem möglichen Ausgangspunkt der Mitarbeit zu machen. Parallel wird die Entwicklung einer Selbsthilfegruppe zum Thema Friedenspolitik beschrieben. Anschließend wird gezeigt, wie durch die Integration von Selbsthilfeprinzipien in die Arbeit ... [ mehr ]

Andreas Buro

Kann die »neue« von der »alten« Friedensbewegung lernen? (PDF)

psychosozial 15 (1982), 72-88

Aus der historischen Analyse der vergangenen Friedensbewegungen in der Bundesrepublik Deutschland seit Anfang der fünfziger Jahre, ihrer Konzepte, Schwierigkeiten und Stärken, wird versucht, Anregungen für die neue Friedensbewegung zu gewinnen. Dabei werden einige wichtige Erfahrungen der »alten« Friedensbewegung in folgenden »Maximen« zusammengefasst: (1) Berücksichtigung der in der Friedensbewegung wirkenden Motivationen; (2) ... [ mehr ]

Annegret Overbeck

Krieg - Gewalt - Tod. Zur Sozialpsychologie und Athropologie des Kriegswunsches (PDF)

psychosozial 15 (1982), 52-71

In einer Analyse der internen gesellschaftlichen Funktionen des Krieges wird der Zusammenhang zwischen Kriegsangst und Kriegswunsch, passiv erlebter Bedrohung und aktiver Angriffs- und Zerstörungslust untersucht. Die These, dass das Kriegspotential aus der eigenen Gesellschaft herauswächst, wird erarbeitet anhand der Erscheinungsformen der »segmentierten Gesellschaft«, unter Rückgriff auf den Begriff der strukturellen Gewalt in gesellschaftlichen ... [ mehr ]

Fritz Redl

Das Über-Ich in Uniform (PDF)

psychosozial 15 (1982), 43-51

Aufgrund von klinischen Erfahrungen mit delinquenten und psychisch gestörten Kindern und Jugendlichen werden die sozialpsychologischen Mechanismen erläutert, die es Menschen etwa im Krieg ermöglichen, von ihren verinnerlichten Normen abzusehen und ohne Schuldgefühle brutale und amoralische Handlungen zu begehen. Es wird darauf hingewiesen, dass Führer die Verantwortung für die von ihnen angeordneten Handlungen demonstrativ auf sich zu nehmen ... [ mehr ]

Paul Parin

Bemerkungen zum Beitrag von H.-E. Richter: »Psychoanalytische Aspekte der Friedensfähigkeit« (PDF)

psychosozial 15 (1982), 39-42

Die Überlegungen von H.-E. Richter über psychoanalytische Aspekte der Friedensfähigkeit (im gleichen Heft) werden durch zwei weitere psychoanalytische Gesichtspunkte ergänzt. Politisches Engagement und persönliche Konflikte werden nicht im Gegensatz zueinander gesehen, da die Energie zur Realitätsbewältigung im Prinzip immer aus genügend verarbeiteten Konflikten stamme, deren Abwehr »beweglich« geblieben ist. Weiterhin wird ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Psychoanalytische Aspekte der Friedensfähigkeit (PDF)

psychosozial 15 (1982), 19-38

Auf die Gefahr eines Atomkrieges eingehend wird dafür plädiert, dass die Psychoanalyse sich wieder stärker gesellschaftspolitischen Fragen zuwendet. Es wird betont, dass Psychoanalyse im weiteren Sinne sich nicht nur mit den unbewussten Niederschlägen früherer Erfahrungen, sondern ebenso mit den unbewussten Auswirkungen der augenblicklichen sozialen Realität beschäftigt. So wird die verbreitete Ablehnung der Friedensbewegung als Verleugnung ... [ mehr ]

Albert Einstein

Äußerungen über den Frieden (PDF)

psychosozial 15 (1982), 11-18

Um einen Einblick in die friedenspolitischen Gedanken Albert Einsteins zu vermitteln, wurden aus dem von O. Nathan und H. Norden edierten Werk »Albert Einstein: Über den Frieden - Weltordnung oder Weltuntergang?« einige Zitate zusammengestellt.

Stichworte: Internationale Beziehungen, Politische Themen (aktuelle Ereignisse), Ethik, Aussenpolitik, Krieg, Wissenschaftler

Keywords: International Relations, Political Issues, Ethics, Foreign Policy ... [ mehr ]

Ellen Reinke-Köberer

Systematisch-methodische Berücksichtigung von Selbstreflexionen in einem Sozialforschungsprojekt (PDF)

psychosozial 14 (1982), 86-121

Es wird das Sozialforschungsprojekt »Soziotherapie mit Delinquenten« vorgestellt, für welches eine Methode der Aktionsforschung auf psychoanalytischer Grundlage erarbeitet wurde. Hierbei sind die Sozialforscher auch in der psychoanalytischen Methode ausgebildet und als Subjekte systematisch in Forschungsplanung, Kontrollverfahren und Evaluationsmethoden einbezogen worden, wodurch eine Systematisierung der Selbstreflexion erreicht werden soll. Der theoretische ... [ mehr ]

Tina Demetz-Mikinovic & Ernst Haider

Überlegungen zur Existenzform und Sozialisation in Wohngemeinschaften (PDF)

psychosozial 14 (1982), 73-84

Da sich die Sozialisation von Kindern in den traditionellen Familien durch die soziologischen und wohnungsmäßigen Bedingungen als immer problematischer erweist, wird die Möglichkeit der Wohngemeinschaft als allerdings anspruchsvolle Alternative angeboten. Vor- und Nachteile werden diskutiert.

Stichworte: Wohnen, Sozialisation, Gemeinschaften, Häusliche Umwelt

Keywords: Housing, Socialization, Communities, Home Environment
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