psychosozial

Ambros Uchtenhagen

Psychiatrie-Reform in Italien - geht es auch ohne Krankenhäuser? (PDF)

psychosozial 5 (1980), 143-149

Zielsetzung und unmittelbare Auswirkungen der Psychiatriereform in Italien werden angerissen, und eine Vergleichsuntersuchung von Patienten eines Triester Spitals und der Zürcher Psychiatrischen Universitätsklinik wird referiert. Zwar sprechen die Ergebnisse hinsichtlich der Resozialisierung der Patienten für die Überlegenheit des Reformmodells; die Überflüssigkeit des psychiatrischen Krankenhauses wird damit aber nicht als belegt angesehen. Seine ... [ mehr ]

Annegret Overbeck

Suizid in der Schule. Dokumentation einer sozialtherapeutischen Krisenintervention in einem Studienseminar (PDF)

psychosozial 5 (1980), 125-137

Nach einer Übersicht über die Entwicklung der Selbstmordraten in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere bei Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen, werden Aufzeichnungen vorgelegt, die anlässlich einer Krisenintervention in einem Ausbildungsseminar für Studienreferendare entstanden sind. Die Dokumentation enthält das Einleitungsreferat der Autorin, die erste öffentliche Stellungnahme des Studienseminars und das von der Autorin ... [ mehr ]

Rudolf Nykrin

Das Teen-Girl - Überlegungen zu einem Phänomen der Jugend-Medien-Szene (PDF)

psychosozial 5 (1980), 94-124

Über die Jugendzeitschrift »Bravo« wird anhand einer Analyse ihrer Aufmachung, Tendenz und psychologischen Wirkungsweise sowie des Berichts einer »Bravo«-Leserin über Erfahrungen, die sie anlässlich der »Teen-Wahl 1977« gesammelt hat, informiert. Es wird die These vertreten, dass »Bravo« im Gegensatz zu anderen Erziehungsinstitutionen zentrale Wünsche und Bedürfnisse von Jugendlichen anspreche. Darauf ... [ mehr ]

Hans Schaefer

Die Utopie des vollkommenen Wohlbefindens. Kritische und kritisierte Medizin in den Wirren der Zeit (PDF)

psychosozial 5 (1980), 83-93

Die Vorstellung von Humanität und menschlichem Wohlbefinden ist in der gegenwärtigen Gesellschaft geprägt durch die Menschenrechtsdeklaration und die Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation. Hinsichtlich des ethischen Fundaments dieser Rechte und Definitionen wird festgestellt, dass sie in Reaktion of historische Entwicklungen eine Utopie enthalten, die das subjektive Recht von Individuen betont. Durch die Dynamik der Wohlstandsgesellschaft ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Lernziel Solidarität (PDF)

psychosozial 5 (1980), 66-82

Die zunehmende Bedeutung von Verweigerung und Ausstieg in der heutigen Jugend wird als symptomatisch für einen gemeinsamen Konflikt der Gesamtgesellschaft angesehen. In dieser Absetzbewegung spiegele sich äußerlich ein alle betreffender Selbstentfremdungsprozess, dessen Bedeutung verdrängt werde. Lernziele für Kinder zu definieren setze jedoch voraus, eigene Defizite und Veränderungsbedürfnisse zu erkennen. Nirgends würden die ... [ mehr ]

Günther Bittner

Gruppendynamik - ein ziemlich sicherer Weg, sich selbst zu verfehlen (PDF)

psychosozial 5 (1980), 41-65

Es wird festgestellt, dass gruppendynamische Therapien der Humanistischen Psychologie (etwa nach Perls, Rogers, Cohn) eine illusionäre, bestenfalls partikulare Selbsterfahrung vermitteln. Die Apolitie dieser gruppendynamischen Selbsterfahrungskulte hänge zusammen mit einem verkürzten Selbst-Begriff, dessen transphänomenale Dimension keine Rolle mehr spiele. Aus psychoanalytischer Sicht bedeute dagegen die »Suche nach dem Selbst« immer zugleich: ... [ mehr ]

Elisabeth Troje

Pädagogik, Psychotherapie, Politik: Wo findet die Konfrontation statt? (PDF)

psychosozial 5 (1980), 20-40

Wichtiger als die Fronten zwischen den Berufsgruppen und zwischen den Bereichen der Pädagogik, der Psychotherapie und der Politik werden die Fronten innerhalb dieser Bereiche. In der psychoanalytisch orientierten Psychotherapie ist die klassische Front zwischen Therapeut und Patient das Ergebnis der Aufspaltung eines Entwicklungsprozesses in zwei Rollen. Ihr therapeutisches Bündnis jedoch stellt eine neue Front her, die zu den Gesunden, Normalen. In der ... [ mehr ]

Thomas Bock

Eine Chance vertan? Stand der Diskussion um das Psychotherapeutengesetz (PDF)

psychosozial 4 (1979), 116-131

Der Stand der psychotherapeutischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland gemäß den Ergebnissen der Psychiatrie-Enquête wird referiert. Ein Modell gemeindenaher Versorgung wird hypothetisch diskutiert; Mängel des Gesetzentwurfs von 1978 über den Beruf des Psychotherapeuten werden aufgezeigt, wobei die Argumentation der verschiedenen Interessengruppen aufgegriffen wird. Als Kernpunkte einer gesundheitspolitischen Reform der psychosozialen ... [ mehr ]

Wulf Bertram

Angehörigenarbeit in der Kriseninterventions-Tagesklinik des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf (PDF)

psychosozial 4 (1979), 104-114

Ausgegangen wird von der Beobachtung, dass die psychische Störung eines Partners einer Lebensgemeinschaft zu einem Verlust von Eigenständigkeit und zu einem zunehmenden Mangel an Distanz für alle Beteiligten führt. In getrennter therapeutischer Arbeit mit Patienten auf der einen und Angehörigen auf der anderen Seite wird eine Möglichkeit gesehen, die Distanz innerhalb der Beziehung wieder herzustellen, die für eine emotionale Entlastung beider ... [ mehr ]

Wilfried Karmaus

Das Stresskonzept: Medizinsoziologische Überlegungen zu einem Erklärungsmodell der Krankheitsgenese (PDF)

psychosozial 4 (1979), 84-103

Das Stress-Konzept wird im Zusammenhang mit der medizinsoziologischen Erforschung des Gesundheitsverhaltens erörtert. Zunächst werden das Modell, der Gegenstandsbereich der Stressoren, die Stressreaktion sowie mögliche Wege zur Krankheitsgenese dargestellt. Danach erfolgt eine Untersuchung von »existentiellen Hintergrundannahmen« des Konzeptes, wobei besonderer Wert auf die Annahme der Übertragbarkeit von Ergebnissen aus Labor- und ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Psychoanalyse und Partnerschaft (PDF)

psychosozial 4 (1979), 67-82

An den traditionellen Perspektiven des psychoanalytischen Verstehens wird kritisiert, dass sie mit einer vom Machtprinzip gefärbten Lebensanschauung korrespondieren, in der Individuum und Gesellschaft als polare Einheiten gedacht werden. Es wird ausgeführt, dass die Krise dieses durch narzisstische Ohnmachtsängste und Allmachtsituationen bestimmten individualistischen Menschenbildes zu einem neuen Bewusstsein sozialer Interdependenz führen kann, das sich in ... [ mehr ]

Michael Lukas Moeller

Das demokratische Arbeitsbündnis in Selbsthilfegruppen: Einige Folgen der Deprofessionalisierung für die therapeutische Beziehung (PDF)

psychosozial 4 (1979), 36-66

Im strukturellen Vergleich zwischen der psychoanalytischen Gruppentherapie und der Selbsthilfegruppenarbeit werden Ähnlichkeiten und Besonderheiten dieser beiden therapeutischen Arrangements herausgearbeitet. Für beide therapeutischen Beziehungsformen können die Dimensionen der Realbeziehung, der Arbeitsbeziehung, der Übertragungsbeziehung angenommen werden; es besteht ebenfalls eine konzeptuelle Verwandtschaft hinsichtlich des als hilfreich anzunehmenden ... [ mehr ]

Sophie Behr

Zur Professionalisierung in Selbsthilfeorganisationen (PDF)

psychosozial 4 (1979), 25-35

Es wird aus der Entwicklung des »Verbandes alleinstehender Mütter und Väter« (VAMV) berichtet, der als Laienbewegung und Selbsthilfeorganisation konzipiert ist. Die Arbeit vollzieht sich noch vorwiegend auf der Basis ehrenamtlicher Tätigkeit in den Orts-, Kreis- und Landesgruppen des inzwischen auf 6000 Mitglieder angewachsenen Verbandes, der sich die folgenden Aufgaben gestellt hat: (1) konkrete Beratungshilfe für die Einelterfamilie in ... [ mehr ]

Franz Pavelka

Das Deprofessionalisierungsspiel: Ein Spiel für Profis (PDF)

psychosozial 4 (1979), 19-24

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Helga Nowotny

Deprofessionalisierung (PDF)

psychosozial 4 (1979), 12-18

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Hans Strotzka

Professionalisierung im psychosozialen Bereich (PDF)

psychosozial 4 (1979), 6-11

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Hartmut von Hentig

»Ich trage die Verantwortung für...« Die Be-Atmung als psycho-soziales Problem (PDF)

psychosozial 3 (1979), 137-154

Die Beamtung als psychosoziales Problem wird unter dem Gesichtspunkt der Verantwortung diskutiert. Als psychosozialer Beweggrund für die Beamtung gilt die Angst vor dem »offenen« System, dessen Offenheit man nicht traue, die Wahrnehmung der eigenen Unproduktivität und Abhängigkeit und die daraus resultierende Identifizierung mit dem abstrakten Gemeinwohl. Davon betroffen zeigen sich gleichermaßen Reformer und Radikale, Verächter des ... [ mehr ]

Peter Möhring & Annegret Altevogt

Sozialtherapeutische Arbeit in einem Neubaugebiet (PDF)

psychosozial 3 (1979), 123-133

Die Struktur der sozialtherapeutischen Arbeit in einer neuerbauten »Trabantenstadt«, in der gehäuft psychosoziale Probleme auftauchen, wird beschrieben. Der Ansatz umfasst die psychosozialen Einrichtungen wie Kirchen, Wohlfahrtsverbände, eine studentische Projektgruppe sowie Bewohner des Wohngebiets und erreicht eine Konsistenz der Zusammenarbeit der in ihren Wert- und Zielvorstellungen zum Teil sehr unterschiedlichen Gruppen durch »pragmatische ... [ mehr ]

Ivars Udris

Ist Arbeit noch länger zentrales Lebensinteresse? (PDF)

psychosozial 3 (1979), 100-120

Es wird versucht aufzuzeigen, welche Bedeutung der bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen beobachtbare Wertwandel bezüglich der Orientierung der Arbeit gegenüber besitzt. Der Stellenwert der Arbeit im Wertsystem ist starken Veränderungen unterworfen. Es wird gezeigt, dass veränderte Einstellungen und Ansprüche sowohl an den Sinngehalt beruflicher Arbeit als auch an die weiteren Rahmenbedingungen der konkreten Arbeitssituation bei Maßnahmen ... [ mehr ]

René Wunderli

Alternative Formen der Arbeitszeitgestaltung (PDF)

psychosozial 3 (1979), 77-99

Ausgehend von einer Charakterisierung traditioneller Arbeitszeitmuster wird die These diskutiert, dass diese traditionellen Muster den komplexen Bedürfnissen und Anforderungen der Arbeitswelt und der Lebensstile von hochindustrialisierten Ländern nicht mehr genügen können. Daran anschließend werden die wichtigsten Beispiele alternativer Formen der Arbeitszeitgestaltung beschrieben und deren mögliche Auswirkungen auch auf dem Hintergrund bereits ... [ mehr ]

Walter Volpert

Konviviale Produktionsstätten und schöpferische Arbeitslosigkeit - die Suche nach alternativen Arbeitsformen (PDF)

psychosozial 3 (1979), 51-76

Zwei Konzepte von Ivan Illich werden vorgestellt: Das Konzept der »konvivialen Werkzeuge«, die den Menschen nicht knechten, sondern ihm Handlungsspielräume eröffnen, und das Konzept der »schöpferischen Arbeitslosigkeit«, das nützliches Tun außerhalb von Beschäftigungsverhältnissen meint. In einer Kritik an Illichs Analyse wird hervorgehoben, dass bei der Suche nach alternativen Lebensformen der Bereich der ... [ mehr ]

Marco Siegrist

Requalifizierung von Arbeitslosen (PDF)

psychosozial 3 (1979), 35-50

Es wird dargestellt, dass längere Arbeitslosigkeit das Selbstvertrauen schmälert und damit die Chance erschwert, wieder eine Arbeitsstelle zu finden. Drei verschiedene Maßnahmen, dem Problem zu begegnen, werden beschrieben: An einem Projekt der Stadt Unna wird gezeigt, dass sich durch sinnvolle Gruppenarbeit bereits eine Requalifizierung einstellen kann; beim »Sihlpark«-Projekt wurden Arbeitslose für Bildungsmaßnahmen gewonnen, an denen ... [ mehr ]

Michael Frese & Gisela Mohr

Soziale Massnahmen für Arbeitslose: Überlegungen im Rahmen einer psychologischen Untersuchung (PDF)

psychosozial 3 (1979), 22-34

An Hand einer Längsschnittstudie über den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Depressivität werden soziale Maßnahmen gegenüber Arbeitslosen untersucht. Als wichtigstes Resultat der empirischen Untersuchung wird der hohe Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Depressivität herausgehoben. Es werden sozialpflegerische Maßnahmen gegenüber Arbeitslosen kritisch beleuchtet und kurzfristig wirksame gesellschaftliche Maßnahmen zur ... [ mehr ]

Felix Frei

Arbeit als Lernprozeß und Qualifizierungschance (PDF)

psychosozial 3 (1979), 7-21

Ausgehend von einem weitgefassten Verständnis von »Lernen« wird skizziert, inwiefern sich Arbeitstätigkeit als Lerntätigkeit begreifen lässt. Daraus abgeleitet wird gezeigt, welche prinzipiellen Qualifizierungschancen für die Persönlichkeitsentwicklung menschliche Arbeitstätigkeit in sich birgt. Zur Verdeutlichung werden mögliche Determinanten des »Qualifizierungspotentials einer Arbeitssituation« ausgeführt: ... [ mehr ]