Von der Kognition zur Emotion

Psychotherapie mit Gefühlen

Die Entdeckung der zentralen Bedeutung der Gefühle für Verlauf und Ergebnis des therapeutischen Prozesses ist ein unschätzbarer Gewinn für PsychotherapeutInnen. Das Buch spiegelt den Stand unseres Wissens und Könnens in der therapeutischen Arbeit mit Gefühlen. [ mehr ]

Mechthild Zeul

Die Gewalt des Biedermanns am Beispiel von Joel und Ethan Coens »Fargo« (1996)

Psyche, 2001, 55(9-10), 1110-1118

Der amerikanische Kriminalfilm Fargo von Joel und Ethan Coen aus dem Jahr 1996 wird einer psychoanalytischen Interpretation unterzogen. Im Mittelpunkt der Interpretation steht die Figur der Polizeichefin Marge Gunderson und ihr Auftreten bei der Aufklärung einer Entführung und der drei in diesem Zusammenhang verübten Morde. Gunderson wird als Beobachterin und Akteurin charakterisiert, die wissend und unwissend ist, sich selbst und die Männer zu ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Fremdenhaß und Gewalt als familiäre und psychosoziale Krankheit

Psyche, 2001, 55(11), 1217-1244

Nach einer Zusammenfassung der Konzepte zum Vorurteil sowie zu Fremdenhass und Fremdenangst in Sozialpsychologie, Verhaltensforschung und Entwicklungspsychologie werden einige familiäre und soziale Hintergründe von Fremdenangst und Fremdenhass analysiert. Dabei wird besonders eingegangen auf die Fremdenangst am Beispiel der Agoraphobie sowie den Fremdenhass als eine narzisstische Störung, bei der die Projektion und projektive Identifizierung als Formen der ... [ mehr ]

Herbert Will

Was ist klassische Psychoanalyse? Vom defensiven und polemischen zum historischen Gebrauch

Psyche, 2001, 55(7), 685-717

Der häufig verwendete, jedoch unscharfe Begriff der klassischen Psychoanalyse bzw. der klassischen psychoanalytischen Technik wird erörtert. Dabei wird ein Überblick über seine Entwicklungsgeschichte gegeben. Der Begriff wurde in den fünfziger Jahren in den USA gebräuchlich und von mitteleuropäischen Immigranten und Flüchtlingen eingeführt. Es wird gezeigt, dass sich hinter den rein sachlich geführten Auseinandersetzungen ... [ mehr ]

Joel Whitebook

Wechselseitige Anerkennung und die Arbeit des Negativen

Psyche, 2001, 55(8), 755-789

Vor dem Hintergrund einer psychoanalytisch orientierten Anthropologie, die dem Ansatz des isolierten, instinktgetriebenen, asozialen und strategisch orientierten Individuums von Thomas Hobbes wesentliche Denkmotive entlehnt, werden die intersubjektivistischen Ansätze von Karl-Otto Apel, Jürgen Habermas, Hans Joas, vor allem aber von Axel Honneth einer eingehenden Kritik unterzogen, die in der Diagnose eines fortschreitenden Verschwindens der Arbeit des Negativen ... [ mehr ]

Heinz Weiß

Zur Beziehung zwischen einigen theoretischen Konzepten bei Melanie Klein und Wilfred Bion

Psyche, 2001, 55(2), 159-180

Einige Beziehungen zwischen den Theorien Wilfred R. Bions und Melanie Kleins werden untersucht. Dabei soll gezeigt werden, wie Bion zentrale theoretische Begriffe Kleins aufgreift, verwendet und ihnen im Rahmen seiner eigenen Konzeption eine neue Bedeutung gibt. Dadurch werden die ursprünglichen Kleinianischen Konzepte erweitert und modifiziert. Zugleich ergeben sich aber auch Unschärfen und Bedeutungsverschiebungen, wenn man die theoretischen Begriffe auf ... [ mehr ]

Robert S. Wallerstein

Entwicklung und moderne Transformation der (amerikanischen) Ich-Psychologie

Psyche, 2001, 55(7), 649-684

Die historische Entwicklung der US-amerikanischen Ich-Psychologie wird nachgezeichnet von ihrer dominanten Position - getragen wesentlich von einer ersten Generation aus Europa emigrierter Psychoanalytiker -, die bis zu Anfang der siebziger Jahre nahezu unangefochten schien, dem Einbruch ihrer Hegemonie unter anderem durch Kohuts Selbstpsychologie bis hin zu einer Richtung unter anderen in einer pluralistisch geprägten psychoanalytischen Landschaft. Mit den referierten ... [ mehr ]

Rolf Vogt

Der »Todestrieb«, ein notwendiger, möglicher oder unmöglicher Begriff?

Psyche, 2001, 55(9-10), 878-905

Die Geltung von S. Freuds Todestriebkonzept wird diskutiert. Hierzu werden zunächst die wichtigsten Aspekte der Diskussionsgeschichte dieses Konzepts erörtert. Anschließend wird der Begriff des Todestriebs auf vier unterschiedlichen Ebenen (der philosophischen, der biologischen, der metapsychologischen, der psychologisch-klinischen) untersucht. Ergebnis der Untersuchung ist, dass wenig für die Todestriebhypothese spricht, dass die Diskussion aber noch ... [ mehr ]

Günter H. Seidler

Phänomenologische und psychodynamische Aspekte von Scham- und Neidaffekten

Psyche, 2001, 55(1), 43-62

Vor dem Hintergrund einer Problematisierung des Konzepts der Grundgefühle werden Konstrukte zum Scham- und Neidaffekt vorgestellt, jeweils unter einer phänomenologischen und einer psychodynamischen Perspektive. Beide Affekte werden zu dem Bereich der Idealität in Beziehung gesetzt: Während der potentiell progressive, die Identität schützende Schamaffekt sich manifestiert, wenn das Subjekt aus einer phantasmatischen Übereinstimmung mit ... [ mehr ]

Michael Schröter

Psychoanalyse und ärztliche Psychotherapie. Zur Geschichte eines schwierigen Verhältnisses

Psyche, 2001, 55(7), 718-737

Aus soziologischer Perspektive werden die Entstehung und die Wechselwirkungen von Psychotherapie und Psychoanalyse im deutschsprachigen Raum nachgezeichnet. Dabei wird eingegangen auf die gemeinsame Herkunft aus der nervenärztlichen Praxis, auf den anfänglichen Rückgriff auf das technische Arsenal von Hypnose und Suggestion und auf den Professionalisierungsschub, den die psychotherapeutische Bewegung zunächst in Anlehnung an die Freudsche Psychoanalyse, ... [ mehr ]

Gerhard Schneider

Das Schwarze Quadrat auf weißem Grund von Kasimir Malewitsch - eine identitätstheoretisch fundierte psychoanalytische Annäherung

Psyche, 2001, 55(12), 1261-1286

Das Schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch hat die moderne Kunst geprägt. Dieses Bild wird in einer werk- und rezeptions-, sodann in einer schaffensorientierten Perspektive analysiert. Der werkorientierte Zugang erfordert zunächst eine methodische Reflexion, da es gegenstandsunbezogen bzw. nicht repräsentational ist und sich einem deutunsgebundenen Sehen entzieht. An dessen Stelle wird eine bildoberflächeorientierte Zugangsweise vorgeschlagen. In einem ... [ mehr ]

Gunzelin Schmid Noerr

Zwischen Sozialpsychologie und Ethik - Erich Fromm und die »Frankfurter Schule«

Psyche, 2001, 55(8), 803-834

Erich Fromm gilt als Revisionist nicht nur der Freudschen Psychoanalyse, sondern auch der Kritischen Gesellschaftstheorie der Frankfurter Schule. Anders als der Ansatz der negativen-dialektischen Sozialphilosophie M. Horkheimers, W. Adornos oder H. Marcuses orientierte sich Fromms idealtypisierende Sozialpsychologie an dichotomischen Entgegensetzungen. Unter Akzentsetzung der moralphilosophischen Problematik wird Fromms Zusammenarbeit mit den Kernmitgliedern des Instituts ... [ mehr ]

Rolf Sandell, Johan Blomberg, Anna Lazar, Jan Carlsson, Jeanette Broberg & Johan Schubert

Unterschiedliche Langzeitergebnisse von Psychoanalysen und Langzeitpsychotherapien. Aus der Forschung des Stockholmer Psychoanalyse- und Psychotherapieprojekts

Psyche, 2001, 55(3), 277-310

Es wird informiert über die wichtigsten Ergebnisse einer großangelegten Studie über subventionierte Psychoanalysen und Langzeitpsychotherapien in Schweden. Mehr als 400 Personen in unterschiedlichen Behandlungsphasen wurden untersucht und drei Jahre später unter Anwendung direkter Interviews, Fragebogen und amtlicher Statistiken nachuntersucht. Die wichtigsten Ergebnisse, die aus der Auswertung der Daten folgten, sind das signifikant bessere Abschneiden ... [ mehr ]

Andrea Sabbadini

Psychoanalyse und ihre (Fehl)darstellung im Film - von Pabst über Hitchcock und Huston zu Brodys 1919

Psyche, 2001, 55(4), 422-428

An ausgewählten Beispielen wird die Darstellung und teilweise Verzerrung der Psychoanalyse im Film beschrieben und interpretiert. Folgende Filme werden analysiert: (1) G. W. Pabsts Geheimnisse einer Seele von 1926, (2) A. Hitchcocks Spellbound (deutscher Titel: Ich kämpfe um dich) von 1945, (3) J. Hustons Freud von 1962 sowie - in ausführlicher Form - (4) H. Brodys 1919 von 1985. Es wird verdeutlicht, dass die Psychoanalyse in Kino und Praxis von der ... [ mehr ]

Christa Rohde-Dachser

Aggression, Zerstörung und Wiedergutmachung in Urszenenphantasien. Eine textanalytische Studie

Psyche, 2001, 55(9-10), 1051-1085

Es wird informiert über eine textanalytische Studie, in der 46 Männer und Frauen aller Altersstufen aufgefordert wurden, zur Tafel 8 des Thematischen Apperzeptionstests dem geichgeschlechtlichen bzw. gegengeschlechtlichen Interviewer eine möglichst dramatische Geschichte zu erfinden. Die tiefenhermeneutische Auswertung der Geschichten erbrachte Hinweise darauf, dass mit dieser Bildvorlage spezifische Urszenenphantasien stimuliert werden und dass das ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Psychoanalytische Familientherapie - eine aktuelle Herausforderung

Psyche, 2001, 55(11), 1155-1167

In einem sehr persönlich gehaltenen Text wird zu zeigen versucht, dass die Anwendung der psychoanalytischen Theorie auf Familien- und Gruppenprozesse allgemein nicht eine beliebige oder gar verteidigungsbedürftige Erweiterung des psychoanalytischen Gesichtsfeldes darstellt, sondern dass diese Erweiterung notwendig ist, wenn die Psychoanalyse nicht erstarren soll - bzw. wenn sie nicht noch mehr erstarren soll, als es bisher schon geschehen ist. (c) Psyindex.de 2009 ... [ mehr ]

Nicholas Rand

Psychoanalytische Literaturbetrachtung am Beispiel von König Ödipus

Psyche, 2001, 55(12), 1307-1328

In einer psychoanalytischen Interpretation von Sophokles König Ödipus stehen im Rahmen eines dicht am Text orientierten Verfahrens nicht, wie bei S. Freud, verdrängte Wünsche aus der frühen Kindheit, sondern die verheerenden Auswirkungen, die die verborgenen Einflüsse von Familie und Gemeinschaft auf ein Individuum haben können, im Mittelpunkt. Die Textwahl zeigt, dass Ödipus bei der Suche nach seiner Herkunft und seinem Selbst mit ... [ mehr ]

Ulrike Prokop

Stigma und Gewalt. Zu einigen Szenen aus Houellebecqs »Ausweitung der Kampfzone«

Psyche, 2001, 55(9-10), 1119-1140

Es wird eine psychoanalytische Interpretation von M. Houellebecqs Roman Ausweitung der Kampfzone (1994) vorgelegt. Als zentrale Themen dieses Romans werden perfekte Sexualität, innere Leere und Destruktivität ausgemacht. Dabei wird eine provozierende Schuldzuweisung vorgenommen: Die Emanzipation der Frauen und die damit einhergehende Selbstverwirklichung auf Kosten der Kinder zerstören die letzten Refugien der Humanität; alles wird austauschbar und ... [ mehr ]

Thomas Pollak

Ist die psychoanalytische Identität bedroht? Zur aktuellen berufspolitischen Situation der Psychoanalyse in der Bundesrepublik

Psyche, 2001, 55(8), 835-863

Überlegungen zur derzeitigen berufspolitischen Situation der Psychoanalyse in Deutschland werden angestellt. Einleitend werden die aktuellen gesundheitspolitischen Veränderungen beschrieben, die vom Psychotherapeutengesetz über die Facharztweiterbildung bis zur Qualitätssicherung reichen und die die Bedingungen sowohl für die psychoanalytische Ausbildung als auch für die psychoanalytische Praxis verschärft haben. Anschließend wird ... [ mehr ]

Ulrich Moser

»What is a Bongaloo, Daddy?« Übertragung, Gegenübertragung, therapeutische Situation. Allgemein und am Beispiel »früher Störungen«

Psyche, 2001, 55(2), 97-136

Ausgehend von eigenen therapeutischen Erfahrungen werden Überlegungen zur Bedeutung der analytischen Beziehung angestellt. Dabei wird zu zeigen versucht, was frühe Störungen sind und wie sie sich auf die Regulierung der Beziehung zwischen Analytiker und Analysand auswirken. Der Akzent liegt auf dem Studium dieser Regulierung. Diese muss bestimmte Bedingungen entwickeln, die eine therapeutische Mikrowelt entstehen lassen und sie stabil halten. Eine gute ... [ mehr ]

Christian Maier

Die Bedeutung des Handlungsdialogs in der Therapie mit psychotischen Patienten

Psyche, 2001, 55(1), 1-25

Die Bedeutung des Handlungsdialogs in der psychoanalytischen Therapie mit psychotischen Patienten wird erörtert. Zunächst wird der Begriff des Handlungsdialogs im Zusammenhang von Agieren und Mitagieren erörtert. Dann wird in einer ausführlichen Fallvignette anhand einer dreistündigen Episode eines Handlungsdialogs zwischen Patientin und Analytiker der darin gewonnene Realitätszugewinn sowie die Aufhebung der Verleugnung von unerträglichen ... [ mehr ]

Marianne Leuzinger-Bohleber, Ulrich Stuhr, Bernhard Rüger, Manfred E. Beutel, Rolf Sandell, Johan Blomberg, Anna Lazar, Jan Carlsson, Jeanette Broberg, Johan Schubert, Michael von Rad, Günther Klug, Dorothea Huber, Hermann Beland & Michael Hampe

Themenschwerpunkt: Heilerfolge der Psychoanalyse - Empirische Befunde

Psyche, 2001, 55(3), 193-336

Insgesamt fünf Beiträge zu zwei Studien, in der die Langzeitwirkungen von Psychoanalysen und Psychotherapien untersucht wurden, werden vorgelegt. Dabei handelt es sich bei zwei der Beiträge um eine Darstellung dieser beiden Studien, während die drei anderen Beiträge Kommentare zu diesen Studien enthalten. - (1) M. Leuzinger-Bohleber, U. Stuhr, B. Rüger und M. E. Beutel: Langzeitwirkungen von Psychoanalysen und Psychotherapien: Eine ... [ mehr ]

Marianne Leuzinger-Bohleber, Ulrich Stuhr, Bernhard Rüger & Manfred E. Beutel

Langzeitwirkungen von Psychoanalysen und Psychotherapien: Eine multiperspektivische, repräsentative Katamnesestudie

Psyche, 2001, 55(3), 193-276

Es wird informiert über methodische Aspekte und zentrale Ergebnisse einer Katamnesestudie, in der die Langzeitwirkungen von Psychoanalysen und psychoanalytischen Psychotherapien untersucht wurden. Die Ergebnisse beziehen sich auf eine repräsentative Stichprobe von 401 ehemaligen Patienten. Es handelt sich um eine methodenkritische Studie, die psychoanalytische, qualitative Beobachtungen aus den Katamneseinterviews mit quantitativen Verfahren kombiniert. ... [ mehr ]

Sebastian Leikert

Der Orpheusmythos und die Symbolisierung des primären Verlusts: Genetische und linguistische Aspekte der Musikerfahrung

Psyche, 2001, 55(12), 1287-1306

Der Orpheus-Mythos wird als ein Zugang zur psychoanalytischen Interpretation der Musikerfahrung genutzt. Hierzu werden zunächst bisherige Arbeiten zum Orpheus-Mythos zusammengefasst, und eine bestimmte genetische Konstellation wird herausgearbeitet: Ein unlösbarer oraler Konflikt oder ein traumatischer Objektverlust werden durch Regression auf einen früheren fusionellen Zustand sowie durch dessen Sublimierung in der Musik bearbeitet. Anschließend wird ... [ mehr ]