Psyche

50 Jahre nach Hitler - zu Fassbinders 50. Geburtstag 49. Jahrgang Heft 4 1995

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Psyche

49. Jahrgang Heft 3 1995

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Psyche

49. Jahrgang Heft 2 1995

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Vom Ursprung der Familie

Der Titel dieses Buches spielt auf die berühmte Arbeit von Friedrich Engels »Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates« aus dem Jahre 1884 an. Die Autoren setzen sich kritisch mit den von ihnen als sozialdarwinistisch charakterisierten Auffassungen Engels ... [ mehr ]

Quantitative Einzelfallanalysen und qualitative Verfahren

Die Methode der quantitativen Einzelfallanalyse ist als die strengste Prüfung von Theorien anzusehen, da man mit einem Fall eine Theorie widerlegen kann. Qualitativ orientierte Forschung bezieht subjektive Bedeutungen und lebensgeschichtliche Zusammenhänge stärker als quantitativ orientierte Forschung ein und bietet sich u. a. an, um aus empirischen Daten Theorien entwickeln zu können. [ mehr ]

Herbert Will

Kongreßbericht: Spaltungen in der Geschichte der psychoanalytischen Bewegung

Psyche, 1995, 49(2), 184-189

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Mechthild Zeul

Die Glasfrau

Psyche, 1995, 49(9-10), 938-964

Es wird über die psychoanalytische Therapie einer zu Beginn der Behandlung 28-jährigen Patientin mit schwersten psychischen Symptomen berichtet. Im Verlauf der Behandlung zeigte sich, dass sich die anfängliche Symptomatik nach und nach änderte und neue Facetten hervorbrachte, dass sie aber bis zum Schluss nicht gänzlich verschwand. Es wird dafür plädiert, die zwanghafte und phobische Symptombildung der Patientin, hinter der traumatisch ... [ mehr ]

Joel Whitebook

Athen und Mykene. Zur Integration klassischer und neuerer psychoanalytischer Theorie

Psyche, 1995, 49(3), 207-226

Es werden Überlegungen zur Integration der klassischen und der neueren psychoanalytischen Theorie angestellt. Einleitend wird das Verhältnis von Zeitgeist und psychoanalytischer Theoriebildung anhand eines Symptomwandels von der Neurose zur Psychose verdeutlicht. Es wird die Ansicht vertreten, dass S. Freud in zweifacher Hinsicht ein ödipaler Denker war, einmal als Psychologe des Vaterkomplexes, zum anderen als Gelehrter einer dem neunzehnten Jahrhundert ... [ mehr ]

Rolf Vogt

Rainer Werner Fassbinders »Der Müll, die Stadt und der Tod« - eine deutsche Seelenlandschaft

Psyche, 1995, 49(4), 309-372

R. W. Fassbinders Theaterstück Der Müll, die Stadt und der Tod aus dem Jahr 1976 hat wie kein zweites Kunstereignis die öffentliche Meinung in der Bundesrepublik Deutschland erregt und eine Kontroverse hervorgerufen, deren Nachbeben noch heute zu spüren ist. In einer psychoanalytischen Interpretation wird dem Stück zunächst attestiert, dass es die künstlerische Darstellung der unbewussten Problemlage der zweiten nichtjüdischen ... [ mehr ]

Nikolaas Treurniet

Was ist Psychoanalyse heute?

Psyche, 1995, 49(2), 111-140

Der gegenwärtige Zustand der Psychoanalyse wird im Überblick erörtert. Dabei wird Psychoanalyse als ein Behandlungsverfahren wie auch als ein Erfahrungswissen definiert, das einem Analytiker zur Verfügung stehen kann. Dieses Wissen wird unter den Gesichtspunkten von Übertragung, Widerstand, Technik und Theorie der Technik ausgebreitet und erörtert, wobei gezeigt wird, dass zentrale psychoanalytische Begriffe (Unbewusstes, Konflikt, ... [ mehr ]

Helmut Thomä

Über die psychoanalytische Theorie und Therapie neurotischer Ängste

Psyche, 1995, 49(11), 1043-1067

Die psychoanalytische Theorie und Therapie neurotischer Ängste werden im Überblick erörtert. Dabei wird die Auffassung vertreten, dass es sich bei der neurotischen Angst um ein psychosomatisches Phänomen handelt, das im Angstanfall bzw. in der Panikattacke prototypisch auftritt. S. Freud hat die Unterscheidung zwischen Realangst und neurotischer Angst aufgehoben, indem er beide in Beziehung zur Situation der Gefahr setzte. Trotz der in Freuds Werk ... [ mehr ]

Volkmar Sigusch

Transsexueller Wunsch und zissexuelle Abwehr

Psyche, 1995, 49(9-10), 811-837

Der Wunsch transsexueller Patienten, durch hormonelle und chirurgische Eingriffe dem jeweils entgegengesetzten Körpergeschlecht angepasst zu werden, wird aus der Perspektive von Psychoanalyse und Sexualwissenschaft erörtert. Es wird betont, dass dieser Wunsch die genannten Wissenschaften mit Problemen konfrontiert, die nicht nur psychologisch zu begreifen sind. In diesem Zusammenhang wird eine Auffassung der Abwehr eingeführt, in der diese nicht nur im ... [ mehr ]

Michael Schröter

Freuds Komitee 1912-1914. Ein Beitrag zum Verständnis psychoanalytischer Gruppenbildung

Psyche, 1995, 49(6), 513-563

Auf der Grundlage einer erweiterten Quellenlage werden aus psychoanalysegeschichtlicher Perspektive die Voraussetzungen und Umstände rekonstruiert, die im Jahr 1912 zur Gründung des Geheimen Komitees führten. Dabei werden die Mechanismen durchsichtig gemacht, die es S. Freud im Konflikt mit C. G. Jung ermöglichten, eine Palastrevolution zu inszenieren, die dazu führte, dass Jung von der Wiener Gruppe um Freud entthront wurde und letztere als ... [ mehr ]

Michael Schröter

Sollen Patientennamen in den Korrespondenzen Freuds verschlüsselt werden? Zehn Thesen zur Diskussion

Psyche, 1995, 49(8), 805-809

Zehn zusammenfassende Thesen zu drei kontroversen Beiträgen, in denen die Problematik der Verschlüsselung bzw. Entanonymisierung der Patientennamen in der Publikation von S. Freuds Briefen thematisiert wurde, werden vorgelegt. Die Beiträge, auf die sich die Thesen beziehen, wurden von G. Fichtner (in Psyche 1994, 48 (8)), A. Haynal (in Psyche 1995, 49 (2)) und K. R. Eissler (in Psyche 1995, 49 (2)) verfasst. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten ... [ mehr ]

Cordelia Schmidt-Hellerau

Die Geburt der Metapsychologie. Zur Aktualität des »Entwurfs einer Psychologie« (1895)

Psyche, 1995, 49(12), 1156-1195

Gemeinhin wird S. Freuds Entwurf einer Psychologie von 1895 dem Teil seines Werkes zugerechnet, von dem sich sein Autor später selbst distanziert hat. Dieser Selbsteinschätzung Freuds und vieler seiner Nachfolger wird entgegengehalten, dass dieses Werk als eine Metatheorie entzifferbar ist, die das alte Positionsproblem, ob Psychoanalyse eine Natur- oder eine Geisteswissenschaft sei, dadurch löst bzw. umgeht, dass sie die stets getrennten Bereiche von Soma ... [ mehr ]

Christian Heinrich Röder, Gerd Overbeck & Thomas Müller

Psychoanalytische Theorien zur Hypochondrie

Psyche, 1995, 49(11), 1068-1098

Im Rahmen eines Literaturüberblicks wird über psychoanalytische Theorien zur Hypochondrie informiert. Dabei werden die psychodynamischen Vorstellungen und theoretischen Entwicklungen zur Hypochondrie aufgezeigt, beginnend mit den Konzeptionen von S. Freud, S. Ferenczi, M. Klein und D. M. Levy, über die ichpsychologischen Erklärungsansätze, die objektbeziehungstheoretischen und selbstpsychologischen Überlegungen bis hin zur Reflexion des ... [ mehr ]

Klaus Rodewig

Körperliche Krankheit in Übertragung und Gegenübertragung

Psyche, 1995, 49(6), 564-580

Der Bedeutung und Handhabung schwerer körperlicher Erkrankungen in der psychoanalytischen Behandlung wird unter besonderer Berücksichtigung von Übertragung und Gegenübertragung sowie der Unterscheidung von Selbst und Körperselbst im Überblick erörtert. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Erkrankung im Sinne eines kranken Körpers Objektcharakter haben und zum dritten Objekt werden kann. Aufgrund der bedrohlichen körperlichen ... [ mehr ]

Reimut Reiche

Von innen nach außen? Sackgassen im Diskurs über Psychoanalyse und Gesellschaft

Psyche, 1995, 49(3), 227-258

Der auf S. Freud zurückgehende Versuch, mit dem Instrumentarium der Psychoanalyse nicht nur das Individuum, sondern auch die Gesellschaft und das Verhältnis von Innen und Außen zu verstehen, hat insbesondere in Deutschland eine lange Tradition. In einem Rückblick auf die letzten 30 Jahre des psychoanalytischen Anwendungsdiskurses wird deutlich gemacht, dass dieser weitgehend gescheitert ist. Es werden fünf große Diskurslinien benannt, an ... [ mehr ]

Wolfgang Mertens

Warum (manche) Psychoanalysen lange dauern (müssen). Gedanken zum angemessenen katamnestischen Vorgehen

Psyche, 1995, 49(5), 405-433

Im Rahmen der aktuellen Kontroverse um die Dauer der psychoanalytischen Behandlung werden zunächst einige Gründe dafür erörtert, warum psychoanalytische Therapien häufig so lange dauern. Anschließend wird dafür plädiert, bisherige psychometrische Verfahren und Evaluationstechniken zur Bestimmung des Psychotherapieerfolgs nicht einfach unbesehen zu übernehmen, um bestimmte Fehlentwicklungen zu vermeiden. In einem ... [ mehr ]

Stavros Mentzos

Traumsequenzen. Zur Psychodynamik der Traumdramaturgie

Psyche, 1995, 49(7), 653-671

Abweichend von der diesbezüglichen Ansicht S. Freuds, der die defensive Funktion des Traumes hervorhebt, wird dessen schöpferische Funktion in den Mittelpunkt gestellt. Die Abfolge von Träumen wird mit einer von einem Traumregisseur angeordneten dramaturgischen Inszenierung verglichen. Ausgangspunkt ist dabei die Arbeitshypothese, wonach Traumsequenzen nicht zufällig, sondern sinnvoll sind, da sich in der Abfolge von Träumen die Abfolge von ... [ mehr ]

Ludger Lütkehaus

Verchromte Sirenen, herostratische Apparate. »Desiderat: Dingpsychologie« (G. Anders): Für eine Umorientierung der Psychologie

Psyche, 1995, 49(3), 281-303

Ausgehend von der von Günther Anders aufgestellten Hypothese von der Antiquiertheit des Menschen wird eine Dingpsychologie entwickelt, die alle Humanpsychologien, einschließlich die Psychoanalyse, ersetzen soll. Diese Dingpsychologie beinhaltet, dass aufgrund der umfassenden Herrschaft technischer Apparate über die Subjekte (Autos, Computers, Medien) alles Reden vom Subjekt und von Subjektivität unangemessen ist. In der Dingpsychologie gerinnen ... [ mehr ]

Ernst Lewy

Die Verwandlung Friedrichs des Großen. Eine psychoanalytische Untersuchung

Psyche, 1995, 49(8), 727-804

Die persönliche Entwicklung des preußischen Königs Friedrich des Großen wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Sie wird sowohl unter psychodynamischen wie identitätstheoretischen Vorzeichen analysiert. Dabei wird herausgearbeitet, dass Friedrichs Ich-Stärke ihn davor bewahrte, an seinem Identitätskonflikt zu zerbrechen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Marianne Leuzinger-Bohleber

Die Einzelfallstudie als psychoanalytisches Forschungsinstrument

Psyche, 1995, 49(5), 434-480

Ausgehend von der aktuellen Kontroverse um die Wirksamkeit der psychoanalytischen Behandlung werden Qualität und Vorzüge der Einzelfallanalyse im Überblick erörtert. Einleitend wird auf das Dilemma eingegangen, dass die Idiosynkrasie des Einzelfalls, der immer nur von einem besonderen Individuum handelt, sich weigert, sich generalisierten Aussagen zu fügen, während es zur Definition von Wissenschaft gehört, gerade solche Aussagen ... [ mehr ]

Wolfgang Leuschner & Stephan Hau

Die Traumzeichnung des Wolfsmannes im Lichte experimenteller Befunde

Psyche, 1995, 49(7), 609-632

Die Traumzeichnung des Wolfsmannes, eines klassischen psychoanalytischen Falles, wird vor dem Hintergrund der eigenen experimentellen Traumforschungen analysiert. Zunächst wird betont, dass die Bedeutung von Traumzeichnungen weniger darin zu suchen ist, dass sie den Traumtext ergänzen, als vielmehr darin, dass in ihnen motorisch gebundene Erinnerungen und Einfälle isoliert zum Ausdruck kommen. Diese sind von sprachgebundenen Erinnerungen zu unterscheiden. Den ... [ mehr ]