Joachim Staigle, Ulrike Treier & Martin Feuling

Psychoanalytische Sozialarbeit mit schwerst beziehungsgestörten und extrem traumatisierten Jugendlichen (PDF)

psychosozial 39 (1989), 20-34

Aus der Arbeit der ambulanten Dienste des Vereins für psychoanalytische Sozialarbeit in Tübingen, die sich an Patienten wendet, für die weder eine klassische ambulante, noch eine stationäre Behandlung sinnvoll erscheint, werden Fälle geschildert, in denen Angriffe auf das therapeutische Setting eine zentrale Rolle spielen. Diese werden mit gestörten Objektbeziehungen und Traumatisierungen in Verbindung gebracht und mit dem Freudschen Konzept des ... [ mehr ]

Brigitte Zimmermann, Hartmut Kleefeld, Horst Nonnenmann & Christel Geißendörfer

Aus der Behandlung eines autistischen Jugendlichen (PDF)

psychosozial 39 (1989), 7-19

Die Phasen der Behandlung eines autistischen Jugendlichen werden über einen Zeitraum von fünf Jahren dargestellt. Nach einer langen Zeit autistischer Kontaktarmut, aus der der Patient nur allmählich zum Sprechen in vollständigen Sätzen, verbesserter Umweltwahrnehmung und koordinierter Körperbewegung gebracht werden konnte, kam es nach etwa vier Jahren zu einem psychotisch entgrenzten »Außer-sich-Geraten«. Mitarbeiter und Betreuer ... [ mehr ]

Hellmut Becker & Aloys Leber (Hg.)

psychosozial 39: Psychose und Extremtraumatisierung II

(12. Jg., Nr. 39, 1989, Heft III)

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Psyche

43. Jahrgang Heft 2 1989

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Angelika Puhlmann

Über Drogen und andere Versuche von Frauen, ihr Leben zu bewältigen (PDF)

psychosozial 38 (1989), 97-106

Ausgehend von der Annahme, dass Drogenabhängigkeit als Resultat gescheiterter Versuche der Lebensbewältigung begriffen werden kann, wird untersucht, welche spezifischen Handlungsstrategien Frauen entwickeln und welche Bedeutung diese für soziogenetische Prozesse frauenspezifischer Suchtentwicklung haben. Mit 24 ehemals von unterschiedlichen Drogen abhängigen Frauen wurden narrative biographische Interviews geführt. Es zeigte sich, dass alle Befragten ... [ mehr ]

Michael Opielka

Gibt es neue Lebensentwürfe für Männer? (PDF)

psychosozial 38 (1989), 90-96

Die männliche (patriarchalische) Rolle des Ernährers verliert an Bedeutung und wird von einer Pluralisierung männlicher Lebensentwürfe abgelöst. Diese Entwicklung wird als Chance für ein neues, partnerschaftliches Verhältnis zwischen den Geschlechtern angesehen. Vier Handlungsdimensionen von Partnerschaft werden unterschieden, eine technologische, eine individuelle, eine soziale und eine geistige Partnerschaft. Abschließend werden ... [ mehr ]

Susann Heenen-Wolff

Offene Fragen zur Psychoanalyse des Nationalsozialismus und seiner Nachwirkungen (PDF)

psychosozial 38 (1989), 81-89

Die Bedeutung der Judenvernichtung und von Auschwitz für die Nachkriegsgeneration wird diskutiert. Die Wirkung dieser Ereignisse auf das Bewusstsein und das Unbewusste und die damit zusammenhängenden Verarbeitungsprobleme werden als schwerwiegender eingeschätzt, als es die bisherigen psychoanalytischen Arbeiten vermuten lassen. Zur Aufarbeitung dieser Defizite werden sozialpsychologische und politische Überlegungen mit einbezogen. Schwerpunkt der ... [ mehr ]

Norbert Spangenberg

Familientherapie im stationären Setting bei psychosomatischen psychoneurotischen Patienten: Ein Behandlungsmodell (PDF)

psychosozial 38 (1989), 65-77

Die Probleme einer psychoanalytisch orientierten Familientherapie mit stationärer Aufnahme des Indexpatienten werden erörtert. Hierbei geht es einerseits um die Frage der stationären Aufnahme selbst und andererseits um eine mögliche theoretische Integration systemischer und psychoanalytischer Ansätze. Von Erfahrungen mit einem Behandlungsmodell wird berichtet.

Stichworte: Familientherapie, Stationäre Patienten, Psychoanalytische Therapie, ... [ mehr ]

Michael Bourgeon & Ellen Döring

Beratung bei der Familie zu Hause (PDF)

psychosozial 38 (1989), 53-64

Ein auf sozio- und familientherapeutischen Konzepten basierendes Modell der Beratung und der pädagogisch-therapeutischen Hilfe in der Wohnung von Familien sozial Benachteiligter wird vorgestellt. Ziel ist es, außerhalb des traditionellen Beratungs-Settings Familien zu erreichen, die trotz vielfältiger sozialer und psychischer Probleme von sich aus kaum in der Lage sind, die institutionalisierten beratenden und therapeutischen Dienste in Anspruch zu nehmen. Die ... [ mehr ]

Karin Tilli & Aylà Orduhan

Trennungserfahrungen - Begleiterscheinung der Migration. Ihre Bedeutung für die Entstehung von und den Umgang mit Erkrankungen bei türkischen Frauen (PDF)

psychosozial 38 (1989), 43-52

Im Anschluss an eine Kurzbeschreibung des Modellprojektes »Selbsthilfeorientierte Gesundheitsfürsorge bei türkischen Frauen« werden die Trennungserfahrungen türkischer Frauen in der Bundesrepublik Deutschland beschrieben. Ausgehend von der ständigen Konfrontation mit Trennungen und Verlusten und deren Verleugnung oder Unterschätzung durch Betroffene und Therapeuten wird die hiermit in Zusammenhang stehende Bedeutung sozialer Beziehungen ... [ mehr ]

Emanuela Maria Leyer

»Wir sind ganz blind.« Aspekte einer Familientherapie mit einer türkischen Migrantenfamilie (PDF)

psychosozial 38 (1989), 31-42

Von 1984 bis Ende 1987 wurden im Rahmen eines vom Hessischen Sozialminister finanziell geförderten Modellprojekts »Psychosomatische Probleme türkischer Arbeitnehmer und ihrer Familien« am Zentrum für Psychosomatische Medizin im Universitätsklinikum Gießen analytisch-familientherapeutische Behandlungen mit türkischen Migrantenfamilien durchgeführt. Anhand der Schilderung eines Erstgesprächs und des Verlaufs einer Therapie ... [ mehr ]

Albrecht Egetmeyer

Der Blick nach draußen: Die soziale Psychiatrie und die Familien ihrer Patienten (PDF)

psychosozial 38 (1989), 26-30

Der Alltag der Familienanamnese in der Sozialpsychiatrie wird kritisiert. Die Fragen nach Auslösefaktoren und Entstehungsbedingungen psychiatrischer Erkrankungen werden als große Belastung für die Herkunftsfamilie angesehen, da diese damit meist eine Form der Schuldzuweisung verbindet. Die systemische Sichtweise hat zu einer Relativierung der Frage nach kausaler Verursachung und damit nach Schuld geführt. Die Familie ist der Ort der Erkrankung, nicht aber ... [ mehr ]

Roland Schleiffer

Der Familientherapeut als »sozialer« Psychiater (PDF)

psychosozial 38 (1989), 20-25

Ausgehend von Erfahrungen als Moderator einer Arbeitsgruppe zum Thema »Familientherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie« im Rahmen einer Familientherapietagung werden Rahmenbedingungen für familientherapeutisches Handeln in einem kinder- und jugendpsychiatrischen Kontext erörtert. Es wird gezeigt, dass oft erst die Analyse der Funktion der Zuweisung eines Kindes oder eines Jugendlichen durch dessen Eltern bzw. durch die beteiligte psychosoziale ... [ mehr ]

Terje Neraal & Monika Breuer

Geschichte unter Verschluß. Vergangenheitsbewältigung in der Therapie einer depressiven Familie (PDF)

psychosozial 38 (1989), 12-19

Dynamik und Behandlung depressiver Familien werden erörtert. Anhand eines Fallbeispiels werden die Familiendynamik und der dreijährige therapeutische Behandlungsprozess einer Landfamilie mit einer 54-jährigen Indexpatientin, die wiederholt stationär wegen einer endogenen Depression behandelt werden musste, dargestellt. Im Laufe der Therapie wird ein weit zurückliegendes Ereignis aus dem Krieg durchgearbeitet, das Anlass für verdrängte Trauer, ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Familie als Selbsthilfegruppe? (PDF)

psychosozial 38 (1989), 7-11

Die veränderten Vorstellungen familiendynamischen und -therapeutischen Denkens seit den sechziger Jahren werden erörtert. Nach der Entdeckung des Systems Familie als therapeutisch interessante Größe kam mit der Studentenbewegung der Einfluss der Gesellschaft auf familiäre Strukturen und Interaktion stärker ins Blickfeld. Angesichts der politischen Restauration der Wende erscheint ein Festhalten an der Institution »Familie« fast ... [ mehr ]

Hellmut Becker & Aloys Leber (Hg.)

psychosozial 38: Familientherapie an den Grenzen

(12. Jg., Nr. 38, 1989, Heft II)
18,60 €

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Mechthild Zeul

John Hustons »Freud«-Film (1961)

Psyche, 1989, 43(10), 952-966

John Hustons Freud-Film aus dem Jahr 1961 wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Anhand einer Analyse der Bilder und ihrer Abfolgen wird die filmische Inszenierung von John Hustons Freud als Gestaltung einer unbewussten ödipalen Phantasie interpretiert. Aufklärerische und gegenaufklärerische Tendenzen des Films werden aufgezeigt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Elke Weinel

Überlegungen zu Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen bei der Behandlung von AIDS-Patienten

Psyche, 1989, 43(8), 710-719

Auf der Basis von Erfahrungen mit psychodiagnostischen Interviews, psychoanalytisch orientierten Beratungen und Langzeittherapien von Patienten mit der erworbenen Immunschwäche (AIDS) werden Überlegungen zu Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen bei der Behandlung solcher Patienten angestellt. Zunächst wird die besondere psychodynamische Situation von AIDS-Patienten und AIDS-Vorfeldpatienten geschildert. Anschließend wird auf die ... [ mehr ]

Ernst Weimer, Lena Nilsson-Schönnesson & Ulrich Clement

HIV-Infektion: Trauma und Traumaverarbeitung

Psyche, 1989, 43(8), 720-735

Erste Ergebnisse einer Studie über den Umgang von HIV-(Human Immunodeficiency Virus-)Infizierten mit ihrer Diagnose werden mitgeteilt. Mit insgesamt 42 HIV-Infizierten wurden psychoanalytische Interviews geführt; außerdem wurde eine modifizierte Form des Freiburger Krankheitsverarbeitungsbogens von Muthny vorgegeben. Die so gewonnenen Daten weisen auf zwei unterschiedliche Verarbeitungsmuster hin (aktiv-kämpferischer versus passiv-resignativer Umgang ... [ mehr ]

Inge Weber

Narzißmus: Ursprung und Ziel des Ichs. Gedankengänge von Lou Andreas-Salomé

Psyche, 1989, 43(3), 256-285

Es werden Andreas-Salomés theoretisch relevante, in der psychoanalytischen Rezeption aber vernachlässigte Schriften vorgestellt. Ihr besonderes Interesse galt dem Narzißmus. Ihre Ausführungen zu diesem Thema werden vor allem auf die entsprechenden Texte von Freud bezogen (mit dem sie eine lange freundschaftliche Beziehung verband). Auf die neuere Narzißmusdebatte wird verwiesen, aber nicht ausführlich eingegangen.
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Martin Wangh

Die genetischen Ursprünge der Meinungsverschiedenheit zwischen Freud und Romain Rolland über religiöse Gefühle

Psyche, 1989, 43(1), 40-66

Vor dem Hintergrund der Freundschaft zwischen Freud und Rolland sowie bestimmter Faktoren im Leben Freuds (Konfrontation mit dem eigenen Tod, Tod des Bruders Julius, Beziehung zur Mutter) wird Freuds Begriff von Glauben und religiösem Gefühl dargestellt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Donald P. Spence

Deutung als Pseudo-Erklärung

Psyche, 1989, 43(4), 289-306

Aus wissenschaftstheoretischer Perspektive wird der Stellenwert von Fallberichten in der psychoanalytischen Literatur erörtert. Dabei wird zwischen (1) privatem Fallbericht, bei dem es um einen bestimmten Patienten und die in ihm durch Deutung zu bewirkende Veränderung geht, und (2) öffentlichem Fallbericht, bei dem es um die allgemeine klinische Evidenz des Fallmaterials geht, unterschieden. Es wird für die Entwicklung einer neuen Art des ... [ mehr ]

Volkmar Sigusch

Der Aids-Komplex und unser Leviathan

Psyche, 1989, 43(8), 673-697

Es wird für eine Entstaatlichung der Aufklärung über die erworbene Immunschwäche (AIDS) plädiert. Dies wird unter anderem damit begründet, dass der Staat als Fürsorger des sexuellen Lebens seiner Bürger nicht umhin könne, deren Untertanenstatus zu festigen. Außerdem werden verschiedene Formen der öffentlichen Auseinandersetzung mit AIDS beschrieben und kritisiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Johann August Schülein

Symbiotische Beziehungen und gesellschaftliche Entwicklung

Psyche, 1989, 43(11), 1007-1028

Der Einfluss der gesellschaftlichen Entwicklung auf die Ausbildung symbiotischer Beziehungen zwischen Eltern und Kleinkindern wird erörtert. Dabei wird eine begriffliche Unterscheidung von primärer und sekundärer Symbiose eingeführt, und die Implikationen dieser Unterscheidung für die psychoanalytische Behandlung werden diskutiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]