Bibliothek der Psychoanalyse
Herausgegeben von Hans-Jürgen Wirth
Psychoanalyse als Beruf
Was bleibt von der Psychoanalyse, wenn sie sich von der Realität verschiedener Kontexte berühren läßt? In welcher Weise nimmt z.B. das vertragsärztliche Versorgungssystem Einfluß auf die Psychoanalyse? Und wie wird sie sich durch das neue Gesetz, das nun auch die psychologischen Kollegen der Professionalisierung näherbringt, verändern? Wie hat sich die psychoanalytische Theorie in den Jahren gewandelt und was bedeutet das für unsere tägliche Praxis, aber auch für die Forschung in unserem Bereich? [ mehr ]
Geschlechterspannung
Der von Reimut Reiche entwickelte Begriff der Geschlechterspannung steht im Kontrast zu Rollenkonzepten, die alles an Frau und Mann in »soziosexuellen Rollen« aufgehen lassen. Reiche zufolge erscheint das Geschlecht vielmehr in zwei Gestalten, deren soziale Erscheinungsform die Geschlechterspannung ist. Diese hebt gleichermaßen ab auf eine Spannung zwischen den Geschlechtern und auf eine Spannung im einzelnen Individuum. Beide Formen werden unter psychoanalytischen Gesichtspunkten dargestellt und an Beispielen erläutert. [ mehr ]
Der Seelensucher
Der Seelensucher, Groddecks erster psychoanalytischer Roman, das »schmutzigste und gemeinste Buch, das je geschrieben wurde«, ist ein halbwegs autobiografischer Roman, in bewusster Nachfolge von Cervantes’ Don Quichotte geschrieben. Den »Helden« Thomas Weltlein können wir vielleicht als vollkommenen Narren bezeichnen, der vor dem Ersten Weltkrieg durch Deutschland wandert und auf seiner Reise alles und jeden mit »wilden« Interpretationen versieht. Wie ein moderner Don Quichotte kämpft er gegen die Unterdrückung — die »sexuelle« Unterdrückung. [ mehr ]
Psychoanalyse im Wandel
Die Psychoanalyse als eine Wissenschaft vom Menschen steht im Spannungsfeld zwischen den wechselvollen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und der individuellen Entwicklung und Geschichte. Sowohl die Außeneinflüsse mit ihrem zum Teil grundlegenden Veränderungen als auch der stetige »Drift« des inneren Rahmens fürhen zu einer oft kaum wahrnehmbaren Wandlung der Psychoanalyse, die der Reflexion bedarf.
Eine lebendige Wissenschaft hat zwei ... [ mehr ]
Geschichte als Trauma
Was heißt es, wenn die bürgerliche Existenz zerstört und einem jede Möglichkeit zu einer solchen Existenz zerstört wird? Was heißt es, in einer fremden Stadt, in einem fremden Land leben zu müssen? Was heißt es, von den Deutschen und ihrer Verfolgung eingeholt zu werden, in den Widerstand zu gehen, in der dauernden Gefahr der Entdeckung zu leben? Eine endlose Fülle von Fragen – eines machen sie deutlich: Die Geschichte des deutschen Nationalsozialismus ist eine Geschichte als Trauma. [ mehr ]
Philosophie und Psychoanalyse
Freud wollte die Philosophie inhaltlich weiterführen und überwinden – ein nicht geringer Teil seines theoretischen Instrumentariums war selbst philosophischer Herkunft. Dieses mehrfach gebrochene Verhältnis von Philosophie und Psychoanalyse hat dazu Anlaß gegeben, daß viele Richtungen zeitgenössischen Denkens (Hermeneutik, kritische Theorie, Neostrukturalismus, sprachanalytische Philosophie) sich in ein affirmatives respektive kritisches Verhältnis zur Psychosonalyse gesetzt haben und daß andererseits die Weiterentwicklung Freuscher Ansätze innerhalb der Psychoanalyse (Lacan, Lorenzer, Laplanche) nicht selten philosophische Motive hatte. [ mehr ]
Vorträge
Band 3 enthält die Vorträge 81 bis 115 (27.3.1918–2.4.1919) zu Themen wie Altes Testament, Zahlensymbolik, Märchen, Goethe und Raffael, Wunscherfüllung in Märchen, die Zahlen 200, 100, 5, des Doktors Assoziationen beim Suchen der Kragennadel und der Strümpfe, Selbstanalyse, Kriegsende und Ängste nach dem Krieg, Neid und Depression u.a. [ mehr ]
Vorträge
Band 2 enthält die Vorträge 41 bis 80 (30.5.1917–20.3.1918) zu Themen wie Traumdeutung, Unbewusstes, Was nennt man gesund?, Angst – Lust, Gut und Böse, Christentum, die Bibel aus psychoanalytischer Sicht, Altes Testament, Patient und Arzt, Vermögen und Unvermögen, Geldsorgen, Kriegsverwundete, Geschlechtsleben der Kinder, Paradoxes Denken u.a.
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Vorträge
Band 1 enthält die Vorträge 1 bis 40 (16.8.1916–23.5.1917) zu Themen aus dem Alltag des Doktors, seinen Vorstellungen zu Gesund- und Krankwerden, die Möglichkeiten des Arztens und die heilenden Kräfte der Natur, zu Themen wie die Wirkung von Assoziationen, Symbolik und Unbewusstes sowie mit Ausflügen in Literatur und Kunst. [ mehr ]
Almanach
Dieser Almanach von 1986 versammelt Vorträge zum Gedenksymposion 1984 »Georg Groddeck und die Anfänge der psychosomatischen Medizin« in Baden-Baden anlässlich Groddecks 50. Todestag, ergänzt mit Auszügen aus Groddecks Zeitschriften Die Arche und Satanarium, seinem 89. Vortrag vom 22. Mai 1918 sowie seiner Selbstdarstellung »Sicher durch das Leben tasten«. Reich bebildert. [ mehr ]
Der Pfarrer von Langewiesche
Diese Novelle von 1909 schildert die exemplarische Entwicklung eines Konflikts zwischen persönlicher Moral und gesellschaftlichen Normen. Mit psychologischer Genauigkeit in der Darstellung der Hauptperson und großer schriftstellerischer Ausdruckskraft zeigt Groddeck die beiden Felder, in denen er reüssieren wird: den Konflikt des Menschen verstehen und schriftstellerisch arbeiten zu wollen. Das Buch erschien fünf Jahre vor Beginn der Groddeck-Werkausgabe als singuläre Publikation. [ mehr ]