Entwicklungsprozesse in pathogenen Cliquen und Banden (PDF)
Rolle und Funktion bestimmter gegenwärtig zu beobachtender pathogener Gruppenbildungen werden erörtert. Diese Gruppenbildungen stellen nicht nur einen attraktiven Raum für bestimmte, bereits vorgeprägte Persönlichkeitsstrukturen dar, sondern haben auch für nicht vorher destabilisierte Jugendliche eine pathogene Wirkung. Insbesondere im Bereich der Gruppen mit dissozialen Charakterzügen und den Gruppen mit autoritär narzisstischen ... [ mehr ]
Eltern-Kind-Beziehung und sexueller Mißbrauch (PDF)
Bei Untersuchungen zur Häufigkeit von sexuellem Missbrauch wird viel Wert auf die aufgetretenen Verhaltensweisen, Altersunterschiede und die verwandtschaftliche Stellung zwischen Kind und Erwachsenem gelegt. Beschreibungen der Beziehung zwischen Täter und Opfer und der Beziehung zwischen dem Opfer und den Eltern des Opfers, die es eventuell für diesen Missbrauch anfälliger gemacht haben oder gar selbst das Kind missbraucht haben, sind demgegenüber ... [ mehr ]
Verleugnung und Wiederholung: der mißbrauchende Vater in der Therapie (PDF)
Anhand einer Fallbeschreibung werden die Möglichkeiten und Prozesse der Psychotherapie von Vätern, die ihr Kind sexuell missbraucht haben, diskutiert. Im Vordergrund stehen dabei die therapeutischen Schwierigkeiten, die aus dem Widerstand gegen die Auflösung des Systems der Missbrauchsverleugnung resultieren. Ausführlich dargestellt werden die Selbst- und Fremdbeschreibungen des Täters sowie der therapeutische Prozess und seine Randbedingungen. Therapie ... [ mehr ]
Sexueller Mißbrauch an Mädchen und Jungen - Hintergründe und Motive der Täter (PDF)
Informiert wird über die Befundlage zu den soziokulturellen Hintergründen und Motiven der Täter im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Es wird betont, dass die Kindheitserfahrungen und die psychischen Strukturen der Täter nicht ausreichen, um zu erklären, warum Menschen Kinder sexuell missbrauchen. Notwendigkeit ist der Einbezug soziokultureller Faktoren, die sich auf die geschlechtsspezifische Sozialisation, religiöse und sexuelle ... [ mehr ]
Bilder eines Inzestes (PDF)
Vorgestellt wird die stationäre, psychoanalytisch orientierte Behandlung einer zu Beginn der Behandlung etwa 50-jährigen Patientin mit Inzesterleben. Nach einer kurzen Zusammenfassung der Psychodynamik des Vater-Tochter-Inzestes folgt die Darstellung des Verlaufes der psychotherapeutischen Behandlung im stationären Behandlungsrahmen. Anhand von Übertragungsangeboten, Träumen und Bildern, die in der Gestaltungstherapie entstanden, wird die innere ... [ mehr ]
Latenter Inzest (PDF)
Die inzestuösen Phantasien von Eltern ihren Kindern gegenüber und deren Auswirkungen in Verhalten und Familienatmosphäre sowie eventueller Psychopathologie werden aus psychoanalytischer Perspektive als latenter, nicht real ausagierter Inzest definiert. Sein Wesen liegt in der Instrumentalisierung des Kindes und seiner Beziehung zu ihm für die unbewussten oder gerade eben bewussten inzestuösen Bedürfnisse der Erwachsenen. Abgewehrte ödipale ... [ mehr ]
Beziehungsnähe und sexuelle Gewalt. Entstehungsbedingungen von Depressionen und interpersonalen Störungen bei inzestbetroffenen Frauen (PDF)
Es wird im Überblick über die Bedingungen der Entstehung von Depressionen und interpersonalen Störungen bei weiblichen Inzestopfern informiert. Einleitend wird sexuelle Ausbeutung definiert, und ihre Merkmale werden beschrieben. Dann wird auf die methodische Problematik der Erfassung ihrer Langzeitfolgen kurz eingegangen. Nach einem Abriss empirischer Befunde über psychopathologische Symptome bei erwachsenen Frauen, die Opfer sexueller Kindesmisshandlung ... [ mehr ]
Theoretisches Schlußfolgern und die »Neuen Psychoanalytischen Theorien über den Säugling«
Neuere psychoanalytische Theorien über den Säugling werden kritisch erörtert. Ausgehend von Daniel Sterns Konzept vom Empfinden des Kern-Selbst und dem methodischen Status des Selbstkonzeptes in der frühen Säuglingszeit werden Sterns Schlussfolgerungen als ein empirisch nicht belegbares theoretisches Postulat kritisiert. Während Stern aus der Fähigkeit eines Säuglings, Unterschiede auf der Verhaltensebene wahrzunehmen, ... [ mehr ]
Klinische Anmerkungen zur weiblichen Homosexualität
Psychoanalytische Annahmen zur weiblichen Homosexualität sowie das Normalitätspostulat reifer, reziproker Heterosexualität werden kritisch erörtert, und anhand der Falldarstellung einer homosexuellen Frau wird die Struktur einer lesbischen Liebesbeziehung nachgezeichnet: Im angstvoll-erregenden Erleben der Urszene, in der unwillentlichen Teilhabe am elterlichen Beischlaf werden weibliche Wünsche geweckt, die frühe libidinöse Erfahrungen ... [ mehr ]
Die Zukunft einer Nation. Politische und psychoanalytische Überlegungen zur deutschen Wiedervereinigung
Anknüpfend an die Zeitdiagnose von Alexander und Margarete Mitscherlich bezüglich der deutschen Unfähigkeit zu trauern sowie an narzissmustheoretische Erwägungen von Heinz Kohut wird der überlastete Prozess der deutschen Wiedervereinigung als Versuch der Wiederherstellung eines kollektiv gefährdeten narzisstischen Gleichgewichts interpretiert. Ähnlich wie nach dem Zweiten Weltkrieg, als man die Vergangenheit durch Wiederaufbau und ... [ mehr ]
Anmerkungen zum psychogenen Autismus
Das psychoanalytische Verständnis von Autismus als einer defensiven Regression auf ein sogenanntes normales autistisches Stadium in der Säuglingsentwicklung wird kritisiert, und eine auf der Basis der neueren Ergebnisse der Entwicklungsforschung entstandene revidierte Position des Autismus wird vorgestellt. Dabei wird der Autismus auf ein System perverser Reaktionen zurückgeführt, die durch eine frühkindliche traumatische Erfahrung körperlicher ... [ mehr ]
Hermeneutik oder Naturalismus? Freuds verborgene Bedeutungstheorie
Es wird die Ansicht vertreten, dass sowohl die einseitig hermeneutischen als auch die einseitig naturalistischen Interpretationen der Psychoanalyse wesentliche Aspekte des psychoanalytischen Ansatzes ausklammern. S. Freuds wenig beachtete Studie zur Auffassung der Aphasien aus dem Jahr 1891 gewährt Einblick in die von ihm vertretene psychologistische Bedeutungstheorie. Eine Rekonstruktion dieser im späteren psychoanalytischen Werk implizit vorausgesetzten ... [ mehr ]
Triebkräfte des Denkens bei Norbert Elias. Ein Versuch psychoanalytischer Theoriedeutung
Ausgehend von der Beobachtung, dass das gelungene wissenschaftliche oder künstlerische Werk eine Synthese von Es-, Ich- und Überich-Kräften sowie von Affekt, Wissen und Gewissen darstellt, wird deutlich gemacht, dass zentrale Themen in den Werken von Norbert Elias - Engagement und Distanzierung, Etablierte und Außenseiter, Zurückdämmung von Aggression im Prozess der Zivilisation, Interdependenz der Individuen - auf frühe Erfahrungen ... [ mehr ]
Jenseits der Schuld? Die Unfähigkeit zu trauern in der zweiten Generation
Die größtenteils zustimmende Resonanz, auf die Tilmann Mosers Kritik von A. und M. Mitscherlichs Buch Die Unfähigkeit zu trauern (in Psyche 1992, 46 (5)) gestoßen ist, legt den Verdacht nahe, dass Moser damit im Zentrum des Zeitgeistes angekommen ist: Es soll umgedeutet und revidiert werden, was vor 25 Jahren von den Mitscherlichs eingeklagt worden war, nämlich die Anerkennung der eigenen Schuld und Einfühlung in die Opfer deutschen ... [ mehr ]
Überbau oder Fundament? Zur Metapsychologie und Metapsychologiedebatte
Die kontroverse Diskussion um die psychoanalytische Metapsychologie wird rekonstruiert. S. Freuds Metapsychologie wird dabei als früher Versuch einer Konzeptualisierung der einheitlichen Organisationsprinzipien von psychischen und somatischen Abläufen innerhalb des Modells vom psychischen Apparat aufgefasst. Beim Versuch, dieser Auffassung Geltung zu verschaffen, ergibt sich die Notwendigkeit einer strikten Trennung der verschiedenen Theorieebenen sowie die ... [ mehr ]
Zur Kritik des Freudschen Kulturbegriffs
S. Freuds Verständnis von Kultur wird dahingehend kritisiert, dass es sowohl funktionalistisch als auch individualistisch verengt ist. Als Ursache dafür wird Freuds methodologischer Hobbesianismus gesehen. Außerdem wird bemängelt, dass Freuds Kulturbegriff mit der Annahme von Trieben operiert, die topisch unterhalb und zeitlich vor der kulturstiftenden Tat liegen. Demgegenüber wird hervorgehoben, dass Freud solche Einstellungen letztlich nur wieder ... [ mehr ]
»Mutter« und »Vater« in psychoanalytischen Fallvignetten. Über einige latente Regeln im Diskurs der Psychoanalyse
Ausgehend von der Überzeugung, dass es innerhalb der Psychoanalytikergemeinschaft ein kollektives geschlechtsspezifisches Unbewusstes gibt, welches latente Regeln im psychoanalytischen Diskurs festlegt, wurden in einem mehrjährigen Forschungsprojekt Fallschilderungen aus psychoanalytischen Fachzeitschriften systematisch daraufhin untersucht, inwieweit sie diesen latenten geschlechtsspezifischen Regeln folgen. Überprüft wurde, in welcher Art und Weise ... [ mehr ]
Selbstkritik und Versöhnungsfähigkeit
Anhand ausgewählter Ergebnisse aus eigenen sozialpsychologischen Untersuchungen über Vorurteile im Zusammenhang mit der erworbenen Immunschwäche (AIDS) und von Umfrageergebnissen zu Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Nationalismus wird gezeigt, dass in dem Maße, wie die Fähigkeit zur Anerkennung eigener Schuld und zur Selbstkritik ausgebildet ist, auch jene zur Versöhnung mit sich selbst und anderen wächst. Wo hingegen Selbsthass und ... [ mehr ]
Unterwegs zum Geheimnis der Freudschen Psychoanalyse. Von Emmy von N. bis »Totem und Tabu«
Ein Herangehen an das Werk Sigmund Freuds wird vorgestellt, in dem versucht wird, Theorie und Geschichte der Psychoanalyse von einem gemeinsamen Dritten her, dem Geheimnis, zu erschließen. Diese Tendenz zum Geheimnis, die im Gegensatz zur psychoanalytischen Forderung nach bedingungsloser Aufklärung steht, wird an verschiedenen Beispielen aufgezeigt: (1) an der von E. Jones 1911 S. Ferenczi und Freud vorgeschlagenen Bildung eines geheimen Komitees zur ... [ mehr ]
Organwelten: Grundriß einer analytischen Körperpsychologie
Im Kontext einer psychoanalytischen Körperpsychologie werden die Begriffe Organphantasie , pathologische Zone im Körperselbst und Organwelt eingeführt und erläutert. Es wird gezeigt, dass der eigene Körper die Bedeutung eines Primärobjekts hat, das dem Individuum normalerweise bestimmte Urerfahrungen ermöglicht, etwa die von Lebendigsein, Körperlichsein oder Getrenntsein. Ausgehend von der Arbeit mit Borderline-Patienten wird ... [ mehr ]
Gegen die Vergiftung der Kindheit. Offener Brief
In einem von verschiedenen Organisationen unterzeichneten offenen Brief an Miglieder der deutschen Bundesregierung wird auf Gesundheitsschäden hingewiesen, die bei Kindern aufgrund der Dauerbelastung durch die Umweltbedrohung ausgelöst werden. Es wird die Bitte geäußert, grundlegende Strukturveränderungen im Umweltschutz einzuleiten bzw. zu beschleunigen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Psychoanalytische Theorien zur Geschlechtsidentität
Ausgehend von S. Freuds Erkenntnis, dass das psychosoziale Geschlecht (gender) nicht mit dem biologischen Geschlecht (sex) übereinstimmt, werden drei psychoanalytische Theorien zur Geschlechtsidentität diskutiert: (1) Freuds Konzept von Femininität als verhinderter Maskulinität; (2) Annahme einer angeborenen heterosexuellen Geschlechtsidentität bei K. Horney und E. Jones; (3) Annahme einer für beide Geschlechter gültigen ... [ mehr ]
Rousseau auf der Couch. »La Nouvelle Heloïse« als Schlüssel zu seinem Kindheitstrauma
Während viele Interpreten und Biographen J. J. Rousseaus dazu neigen, den Gegenstand ihres Interesses zu pathologisieren, werden die autobiographischen Bekenntnisse und der Briefroman Julie oder Die neue Héloïse (1761) als Mittel der Selbsttherapie des Autors aufgefasst. Es wird die Auffassung vertreten, dass in diesem Roman bestimmte Szenen immer wieder derart konstelliert werden, dass sie schließlich als Komplementärszenen zur ... [ mehr ]