Möglichkeiten und Grenzen familientherapeutischer Interventionen in einer kinderund jugendpsychiatrischen Tagesklinik - eine Fallstudie (PDF)
Die Autorin beschreibt anhand eines Fallbeispiels die häufig vorzufindenden Bedingungen und Strukturen von familientherapeutischer Arbeit im Setting einer Tagesklinik, welche in der Regel nicht die Familiendynamik und deren Wirkung auf die Symptomatik in den Fokus nehmen. Die Aufnahme versetzt oft das gesamte Familiensystem in Alarmbereitschaft, weshalb familientherapeutische Gespräche für die Familien häufig mit hoher Abwehr, aber auch mit einem gewissen ... [ mehr ]
Die unverstandenen Botschaften der unaufmerksamen und unruhigen Kinder (PDF)
Die innere seelische Befindlichkeit wird von Kindern und Jugendlichen eher nonverbal über Mimik, Körperhaltung, Verhalten und Handlungen zum Ausdruck gebracht (»Symptomsprache«). Gelingt es Erwachsenen (Eltern, Lehrkräften, Behandlern) nicht, die Mitteilungen in der motorischen Unruhe, den Konzentrationsdefiziten und der Gedächtnisschwäche bei sogenannten »ADS-« und »ADHS-Kindern« zu entschlüsseln und zu ... [ mehr ]
Intergenerationelle Auswirkung kindlicher Heimunterbringung in der DDR (PDF)
Kinder und Jugendliche, die wegen sozialer Auffälligkeit, Verweigerung, familiärer Probleme oder einer unliebsamen politischen Gesinnung (der eigenen oder der Eltern) das Heimsystem der DDR durchliefen, leiden oft bis heute unter den Folgen der Zwangserziehung. Schlaflosigkeit, körperliche Gebrechen, posttraumatische Belastungsstörungen und leichte bis schwere psychische Probleme begleiten sie. Die familiären Auswirkungen einer Heimunterbringung im ... [ mehr ]
»Großer Mann, der Frau ist, ist Papa« (PDF)
Der Beitrag beschäftigt sich mit einer Problemfacette des Themas Kinder in Aufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete. Im Mittelpunkt steht die Erschwernis, angesichts von Rollenbildern eine eigene Geschlechtsidentität auszubilden. Worauf in der Fachliteratur allgemein hingewiesen wird, bestätigt sich im Einzelfall, der als Vignette dargestellt und reflektiert wird. Deutlich wird auch die Notwendigkeit, Kindern eine psychoanalytische Beratungsmöglichkeit ... [ mehr ]
Psychoanalytische Familientherapie Nr. 51 (PDF)
Die Zeitschrift Psychoanalytische Familientherapie will zur praxisorientierten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Problemen und Konzepten der psychoanalytisch orientierten Paar- und Familientherapie beitragen. Die Zeitschrift soll ein Diskussionsforum darstellen für all diejenigen, die sich auf dem Gebiet der psychoanalytisch orientierten Paar- und Familientherapie fachlich weiterentwickeln wollen, und für Angehörige von Berufsgruppen, die in psychoanalytisch orientierter Familienberatung oder Sozialtherapie tätig sind. [ mehr ]
Klimakrise auf der Bühne - wie Theater Fakten fühlbar macht (PDF)
Vom Sterben und Geborenwerden eines Zivilisationsmodells (PDF)
Der Artikel reflektiert die Klimakrise als traumatischen Übergang des Mensch-Erde-Systems in eine neue Zukunft im Anthropozän. Im Angesicht aller offensichtlichen Herausforderungen und Belastungen betone ich die Bedeutung von Liebe zum Lebendigen als zentrale Ressource in der Gestaltung der Zukunft. Ich reflektiere, auf welche Weise der Übergang, der sich im Klimawandel vollzieht, auch die Geburt von etwas Neuem bedeutet, dem wir als Menschheit vertrauensvoll ... [ mehr ]
Zwischen fossilem Verlangen und Verdrängung (PDF)
Seit Beginn des fossilen Zeitalters steht der Menschheit eine beispiellose Menge an Energie zur Verfügung und Muskelkraft wurde durch Maschinen ersetzt. Globale Lieferketten und Mobilität basieren jedoch auf einer stillen Grundannahme: Energie ist allzeit verfügbar. Dieser fossile Komfort ist zur unsichtbaren Normalität geworden. Seit einigen Jahren sind jedoch die negativen Folgen des Klimawandels auch in Deutschland stärker spürbar. Trotz ... [ mehr ]
Die prätraumatische Gesellschaft (PDF)
Die Klimakrise ist ein sehr drängendes Problem. Zugleich reüssieren radikale politische Strömungen der Verleugnung. Hierzu verweist die Evolutionspsychologie auf eine pleistozäne Prägungsgeschichte, in der vorgeschichtliche Klimaeinbrüche eine fundamentale Rolle für soziale Überlebensstrategien spielten. So wandelte sich das altruistische Sozialsystem in Mangelzeiten in eine nepotische Selbstorganisation mit ... [ mehr ]
Kumulative Traumatisierung als Folge einer Naturkatastrophe (PDF)
Die Flutkatastrophe im Ahrtal am 14. und 15. Juli 2021 führte zu einer hohen Zahl traumatisierter Menschen. Auch noch nach fast vier Jahren wird eine hohe psychische Belastung in der Bevölkerung beobachtet, die sowohl quantitativ als auch qualitativ die Erwartungen bezüglich der psychotraumatogenen Auswirkungen einer Naturkatastrophe übertrifft. Das Konzept der kumulativen Traumatisierung kann dem Verständnis dieses Phänomens dienen und soll daher ... [ mehr ]
Das Gewicht der Welt schultern (PDF)
Der Beitrag stellt den wissenschaftlichen Kenntnisstand über das Phänomen der eco emotions (Emotionen im Zusammenhang mit dem Erleben sozial-ökologischer Krisen) dar und trifft auf dieser Grundlage Ableitungen für die sogenannte ›Klimakommunikation‹ und die Betreuung Betroffener in psychosozialen Settings. Ein Schwerpunkt liegt auf der besonderen Rolle ›positiver‹ Emotionen wie z. B. Stolz oder Sinnerleben sowie der ... [ mehr ]
Quo vadis, Menschheit? (PDF)
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Frage der schwindenden Aufmerksamkeit für die Klimakatastrophe in der Öffentlichkeit und in der Politik bei gleichzeitig sich steigernder ökologischer Zerstörung und ihrer Folgen. Dazu beschreibt der Text individuelle wie kollektive Abwehrmechanismen; es geht insbesondere darum, wie sich individuelle Abwehren mit institutioneller und politischer Abwehr verschränken. Hierzu werden Texte aus der politischen ... [ mehr ]
Trauma Kultur Gesellschaft 4/2025: Klimawandel: (Prä)traumatische Aspekte (PDF)
Die Erderwärmung führt zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen mit post-traumatischen Auswirkungen. Darüber hinaus stellt sich aber ebenso die Frage, inwiefern Erkenntnisse der Psychotraumatologie auch auf bevorstehende Bedrohungen im Sinne prä-traumatischer Aspekte anwendbar sind: Kann psychotherapeutisches Wissen über Verdrängung, Vermeidung, Dissoziation oder problematische Affektregulierung genutzt werden, um notwendige ... [ mehr ]
Der heilige Feigenbaum und der faustische Zerfall des Vaters (PDF)
Der Essay bietet eine psychoanalytische und politische Analyse von Mohammad Rasoulofs Die Saat des heiligen Feigenbaums, angesiedelt vor dem Hintergrund der Proteste nach dem Tod von Jina (Mahsa) Amini. Im Zentrum steht die Figur des Untersuchungsrichters Iman, dessen Karriereaufstieg an einen faustischen Pakt gebunden ist: Gehorsam statt Gewissen. Diese Entscheidung führt zum Zerfall seiner väterlichen Funktion, zum Zusammenbruch der symbolischen Ordnung und zur ... [ mehr ]
Als die Psychoanalyse auf Hollywood traf - der Fall (von) Milton Wexler (Rezension) (PDF)
Der Artikel zeichnet in einer kritischen Analyse von Alice Wexlers Buch The Analyst: A Daughter’s Memoir (2022) die Karriere von Milton Wexler (1908–2007) nach, einem heute in der Geschichte der Psychoanalyse in Vergessenheit geratenen Laienanalytiker. Wexler war bei Theodor Reik in New York City in Lehranalyse. Nach fünf Jahren klinischer Erfahrung in der Menninger-Klinik in Topeka, kam er als Spezialist für die Behandlung schwerer Psychopathologien nach ... [ mehr ]
Dazwischen bleiben als Haltung (PDF)
In diesem Essay wird aus psychoanalytischer Sicht der Frage nachgegangen, was aus Zuständen der Hoffnungslosigkeit heraushelfen kann, sowohl im gesellschaftlichen wie auch im therapeutischen Kontext. Die Anerkennung der Ohnmacht, des realen Verlustes und der Begrenztheit erweist sich als ebenso bedeutsam wie der Mut, auf etwas zu hoffen, was es noch nicht gibt. In mehreren therapeutischen Vignetten sowie in Bezugnahme zum Konzept der Resonanz wird gezeigt, dass die ... [ mehr ]
Bruch mit dem Versprechen der Moderne (PDF)
Der Faschismus zeichnet sich durch ein spezifisches Verhältnis zur Gewalt aus. Während die Moderne ein Leben in Gewaltarmut verspricht und daher Gewalt stets legitimiert werden muss, setzten die Faschisten ihr Vertrauen in Gewalt. Gewalt ist in der faschistischen Ideologie nichts, das erst gerechtfertigt werden müsste. Im Gegenteil stellt sich der Gewaltverzicht aus Perspektive der Faschisten als etwas Pervers-Widernatürliches dar, während der Gewalt die ... [ mehr ]
Von der »Abwehr der Wirklichkeit« zur »Leidenschaft für die Wahrheit« (PDF)
Die Arbeit hat zwei Hauptteile: Anknüpfend an die unheimliche Aktualität der Beobachtungen Hannah Arendts zur abwehrenden Betriebsamkeit im Nachkriegsdeutschland (Arendt, 1989 [1950]) wird es bezugnehmend auf Arbeiten von Ernst Simmel (1978 [1946]) und Mortimer Ostow (1997) um die Kombination aus Betriebsamkeit und Antisemitismus als regressive Krisenverarbeitungen im Sinne der Verleugnung der Realität gehen. Im zweiten Teil dieser Arbeit betrachte ich die Frage ... [ mehr ]
Das dynamisch Ungewusste (PDF)
Im vorliegenden Text wird die These aufgestellt und weiterentwickelt, dass in einer regressiven Bewegung etwas so behandelt wird, als wäre es nicht entstanden. Mit einem Fokus auf gesellschaftliche Prozesse und in Form einer Unterscheidung zwischen regressiven Prozessen im Rahmen radikalisierter und radikalisierender politischer Rhetorik auf der einen und künstlerisch-kreativen Prozessen, die auf Regression beruhen, auf der anderen Seite wird auf das Verhältnis ... [ mehr ]
Psychoanalyse im Widerspruch Nr. 74: Irrationalität und intellektuelle Regression (PDF)
Irrationalität vermeidet Vernunft. Sie hofft, durch Vereinfachung im Denken und Handeln äußere und innere Überforderung in Schach halten zu können. Die Regression hilft ihr dabei, die Gefühle, die durch die Zumutungen menschlicher und gesellschaftlicher Widersprüche und Beschränkungen entstehen, abzuwehren. Irrationalität und maligne Regression versuchen, Ohnmacht in Macht zu verwandeln. Der damit verbundene Freiheitsverlust kann ... [ mehr ]