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17 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Dezember 2025
Bestell-Nr.: 22631
https://doi.org/10.30820/0941-5378-2025-2-25
»Psychoanalyse im Widerspruch«
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Christine Kirchhoff

Von der »Abwehr der Wirklichkeit« zur »Leidenschaft für die Wahrheit« (PDF)

Schwierigkeiten im Kontakt mit der gesellschaftlichen Realität psychoanalytisch betrachtet

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Die Arbeit hat zwei Hauptteile: Anknüpfend an die unheimliche Aktualität der Beobachtungen Hannah Arendts zur abwehrenden Betriebsamkeit im Nachkriegsdeutschland (Arendt, 1989 [1950]) wird es bezugnehmend auf Arbeiten von Ernst Simmel (1978 [1946]) und Mortimer Ostow (1997) um die Kombination aus Betriebsamkeit und Antisemitismus als regressive Krisenverarbeitungen im Sinne der Verleugnung der Realität gehen. Im zweiten Teil dieser Arbeit betrachte ich die Frage nach der Konstitution der Wahrnehmung der Realität, indem ich an den Theorien Sigmund Freuds, Melanie Kleins und Wilfred Bions bezüglich der Anfänge des Psychischen zeige, wie störungsanfällig die Verankerung des Menschen in einer anderen als einer phantasmatischen Realität ist und wie sehr wir als Einzelne nicht nur davon abhängen, wie unsere individuell vorgefundenen Beziehungen uns darin gestützt und gehalten haben, sondern auch davon, wie wir dabei von der Gesellschaft gestützt und gehalten werden – oder eben nicht.

Abstract:
The paper contains two parts: Following on from the uncanny topicality of Hannah Arendt’s observations on defensive busyness in post-war Germany (Arendt, 1989 [1950]), and with reference to works by Ernst Simmel (1978 [1946]) and Mortimer Ostow (1997), it deals with the combination of busyness and anti-Semitism as regressive ways of processing crisis and to deny reality. In the second part of this work, I examine the question of the constitution of the perception of reality by referring to Sigmund Freud’s, Melanie Klein’s and Wilfred Bion’s theories on the beginnings of the psyche to show how vulnerable to disruption the anchoring of the individuum in a reality other than a phantasmatic reality is and how much we as individuals depend not only on how our individual relationships have supported and held us in it, but also on how we are supported and held by society – or not.