Psychoanalyse
Das Risiko der Verbundenheit
Die Intersubjektivitätstheorie kann als eine der wichtigsten Weiterentwicklungen innerhalb der jüngeren Psychoanalyse gelten. Sie besagt, dass die Persönlichkeit der Psychotherapeutin oder des Psychotherapeuten eine Wirkung auf den therapeutischen Prozess hat. Behandelnde sind keine neutralen Instanzen und gehen somit ständig das Risiko emotionaler Verbundenheit mit ihren Patientinnen und Patienten ein. Chris Jaenicke setzt sich mit den Wechselwirkungen in der therapeutischen Dyade auseinander und beschreibt die empathisch-introspektive Untersuchungsmethode als Alternative zur Neutralität. [ mehr ]
Die dünne Kruste der Zivilisation
Die Beiträgerinnen und Beiträger stellen wesentliche psychoanalytische und sozialpsychologische Perspektiven auf das Phänomen menschlicher Gewalt dar. Sie arbeiten Entstehung, situativen Kontext und Folgen verschiedener Gewaltphänomene heraus und machen diese unter anderem am Beispiel der Auseinandersetzungen beim G20-Gipfel in Hamburg anschaulich. Dabei widmen sie sich sowohl der Mikroperspektive von Gewalt im psychotherapeutischen Behandlungszimmer als auch den großen Themen von Krieg und Extremgewalt und beziehen empirische Befunde der Gewaltforschung ein. [ mehr ]
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 83
Freuds Definition des Verdrängt-Unbewussten als ein »inneres Ausland« ist wahrhaft paradox; doch genau diese Formulierung trifft das Wesentliche des psychoanalytischen Verständnisses des Unbewussten, das ohne festen Ort ist. Die Position der Ortlosigkeit umschreibt aber auch genau die der Jüd*innen in der europäischen Moderne. In diesem Band soll anhand exemplarischer Analysen gezeigt werden, wie sich die Bilder des »jüdisch« und »rassisch anderen« psychoanalytisch umkreisen lassen. Die Psychoanalyse ist zum anderen aber auch gefragt, wenn es darum geht, sich neueren gesellschaftlichen Phänomenen zuzuwenden. [ mehr ]
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 83
Freuds Definition des Verdrängt-Unbewussten als ein »inneres Ausland« ist wahrhaft paradox; doch genau diese Formulierung trifft das Wesentliche des psychoanalytischen Verständnisses des Unbewussten, das ohne festen Ort ist. Die Position der Ortlosigkeit umschreibt aber auch genau die der Jüd*innen in der europäischen Moderne. In diesem Band soll anhand exemplarischer Analysen gezeigt werden, wie sich die Bilder des »jüdisch« und »rassisch anderen« psychoanalytisch umkreisen lassen. Die Psychoanalyse ist zum anderen aber auch gefragt, wenn es darum geht, sich neueren gesellschaftlichen Phänomenen zuzuwenden. [ mehr ]
Jugendkriminalität
Das Phänomen Jugendkriminalität ist ein sozial bedingtes und mit individuellen Konflikten verwobenes Problem, das aufgrund der Biografie der Jugendlichen und der Sozialisationsgeschichte bis in die Tiefenschicht der psychosozialen Integrität hineinreichen kann. Die Aufgabe der (psychoanalytischen) Pädagogik besteht darin, ein angemessenes Verständnis für die Lebenssituation der Jugendlichen zu finden, das adäquate pädagogische Antworten ermöglicht, fernab von überzogenen Strafbedürfnissen, fahrlässigem Wegsehen und kontextfreier individueller Adressierung. [ mehr ]
Leidenschaftlich analytisch
Sophinette Becker war eine kritische Denkerin, die ihren differenzierten und klaren Blick auf Themen richtete, die häufig wenig beachtet oder gar tabuisiert wurden. Diese Anthologie ist von ihrer ganz eigenen Sichtweise geprägt, die zum Nachdenken anregt und dazu animiert, sich mit fremden Perspektiven und Erfahrungen auseinanderzusetzen. [ mehr ]
Internationale Psychoanalyse Band 16: Trieb, Trauma und Kultur
Die Autor*innen in Band 16 der Internationalen Psychoanalyse setzen sich mit Triebkonzepten aus einer modernen Perspektive auseinander und nehmen eine Standortbestimmung von Sexualität sowie ihrer Polyphonien vor. Sie betrachten die Auswirkungen von Traumen in der individuellen wie auch in der kollektiven Entwicklung und widmen sich der komplexen Beziehung von Psychose und analytischer Therapie sowie der Dissoziation von Körper und Psyche. Weiterentwicklungen des Über-Ich-Konzepts bei Bion und die Verwendung des Negativen im Sinne André Greens im Werk der Künstlerin Berlinde de Bruyckere sind weitere Themen. [ mehr ]
Zum Unbehagen in der Kultur
Wie lässt sich das gegenwärtige Unbehagen in der Kultur beschreiben und verstehen? Welche Spuren hinterlässt es in unserer Welt, in unserer Gesellschaft und Politik? Die Beiträger*innen spüren Verbindungslinien zwischen Freuds Essay Das Unbehagen in der Kultur und der Gegenwart nach. Dabei zeigen sie aus unterschiedlichen Blickrichtungen, wie Freuds Überlegungen aufgegriffen und weitergedacht werden können, und machen das Unbehagen sichtbar, sowohl im Wandel der Gesellschaft als auch in seinen gegenwärtigen Ausprägungen. [ mehr ]
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2021: Abstand halten
Die Covid-19-Pandemie hat das gesellschaftliche Leben in rasanter Geschwindigkeit verändert und eine neue Normalität geschaffen, die auf unvorhergesehene Art und Weise den praktischen Lebensvollzug betrifft. In dieser Ausgabe der Freien Assoziation widmen sich die Autor:innen der gegenwärtigen Coronakrise, indem sie ein begrenztes soziales Artefakt in seiner ganzen Vielschichtigkeit und aus ihrer jeweiligen Perspektive in den Blick nehmen: die Fernsehansprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel vom 18. März 2020. [ mehr ]
Psychoanalyse und Körper Nr. 39
Die Zeitschrift »Psychoanalyse und Körper« befasst sich mit dieser Schnittmenge aus Psychoanalyse und Körperpsychotherapie. Sie bietet dem aktuellen Dialog der Disziplinen ein breites, Schulen übergreifendes Forum und möchte durch wissenschaftlich-theoretische und klinisch-praktische Beiträge zu einem offenen und konstruktiven Diskurs über eine moderne analytische Körperpsychotherapie gelangen. [ mehr ]
psychosozial 165: Psyche im Kontext von Kolonialismus und Postkolonialismus
Der neuzeitliche Kolonialismus legte den Grundstock für die jahrhundertelange weltpolitische und weltwirtschaftliche Dominanz des sogenannten »Westens« (Europa und Nordamerika). Analysen zum komplexen und wirkmächtigen Zusammenhang von Kolonialismus und Psyche sind in den psychologisch ausgerichteten Fachdisziplinen bislang spärlich. Mit dem vorliegenden Schwerpunktheft wird angeregt, die Befunde aus anderen Disziplinen mit psychologischem Interesse zur Kenntnis zu nehmen und daraufhin zu prüfen, was sie für eine noch zu entwickelnde Psychologie des Kolonialismus und Neokolonialismus hergeben könnten.
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Seelische Narben
Karl-Heinz Bomberg spürt der Bedeutung von Freiheit und Verantwortung nach, in seiner eigenen wie auch in den Biografien anderer politisch Verfolgter der DDR. In den Fokus rücken persönliche Erfahrungen aus Kindheit und Jugend wie auch des Erwachsenenalters – bis in die Gegenwart, 30 Jahre nach dem Mauerfall. Eingebettet in theoretische Grundlagen der psychoanalytischen Traumatherapie kommen viele Betroffene zu Wort, denen der Autor auch zuvor schon eine Stimme gab, und die nach den Spätfolgen und Bewältigungsformen politischer Traumatisierung nun einen Blick auf ihren Umgang mit Freiheit und Verantwortung gewähren. [ mehr ]
Entwicklungslinien psychodynamischer Psychotherapie
Die konfliktreichen Etappen der psychodynamischen Psychotherapie stellt Günter Gödde in Form eines umfassenden Panoramas ihrer Geschichte dar. Auf der Basis einer historischen Grundlegung zeichnen sich Möglichkeiten zu einer aktuellen Bestandsaufnahme und zukünftigen Perspektiven ihrer Entwicklungsfähigkeit ab.
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Nabelschnur der Seele
Frühe Beziehungsbeeinträchtigungen können lebenslange Folgen nach sich ziehen; das gilt auch für die vorgeburtliche Beziehung zwischen Mutter und Kind. Die von György Hidas und Jenő Raffai entwickelte Methode der Mutter-Kind-Bindungsanalyse macht es möglich, im geschützten Raum die Verbindung zwischen der Mutter und dem sich in ihr entwickelnden Kind herzustellen und zu intensivieren. [ mehr ]
Repräsentanzen der Shoah
Im Zentrum der (auto-)ethnografischen Studie von Alina Brehm stehen die Interaktionen, Identitätskonstruktionen und affektiven Atmosphären in einem Café für Shoah-Überlebende. Wie wird dort mit den Nachwirkungen des Leids, das überlebt wurde, umgegangen? Die Autorin beschreibt die Gegenwärtigkeit der Shoah im Leben der Überlebenden und reflektiert zugleich ihre eigene affektive Teilhabe als nichtjüdische deutsche Forscherin an der Atmosphäre des Cafés. Wie wirken die kaum symbolisierbaren »Repräsentanzen der Shoah« im Café, im Leben der Überlebenden und in der (Forschungs-)Beziehung zwischen der Autorin und ihnen? [ mehr ]
Das Paddock-Puzzle
Las Vegas, 1. Oktober 2017: Ein 64-jähriger, wohlhabender Immobilienbesitzer schießt aus zwei Hotelfenstern in eine Menschenmenge. 58 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. Der psychologische Abschlussbericht des FBI hält fest: Es gibt kein Motiv. Doch die Familiengeschichte des Massenmörders lässt daran zweifeln – und keine Tat ist ohne Ursache. Ein sozialpsychologischer Blick in Stephen Paddocks Umfeld liefert plausible Hypothesen und einleuchtende Puzzleteile für die Tatgenese und offenbart, wie mehrere dysfunktionale Generationen am psychischen Zustand des sich unerkannt psychisch radikalisierenden Attentäters mitwirkten. [ mehr ]
Psychoanalytische Traumdeutung
Sigmund Freuds Traumdeutung legte den Grundstein für diese zentrale Technik der Psychoanalyse, doch schon er selbst beklagte den sperrigen Zugang zur Thematik. Hier setzen Nico Stenz’ Erläuterungen und Marina Milevs künstlerische Zeichnungen an und führen gekonnt und anschaulich durch das Labyrinth der Traumdeutung. Sie bieten nicht nur einen gut verständlichen Einstieg in die Thematik, sondern auch Kenner*innen der Materie können durch die assoziationsanregenden Grafiken mit Genuss neue Eindrücke gewinnen. [ mehr ]
Von den Schwierigkeiten, zur Welt zu kommen
Gerade Psychoanalyse, Philosophie, Medizin und Sozialwissenschaften nehmen den Begriff der Geburt auf unterschiedlichste Weise in den Blick – die Autor*innen des Bandes spüren diesen vielfältigen Perspektiven auf den Fixpunkt menschlichen Lebens transdisziplinär nach.
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Das Öffnen der Blende
Die individuellen und kollektiven Leiderfahrungen des 20. Jahrhunderts ermöglichen im Modus des Literarischen ein schleifenartiges Nachdenken und einen Dialog zwischen der Zeit- und Lebensgeschichte von Figuren, Schöpferinnen und Schöpfern und Lesenden. Ellen Reinke geht den Spuren von Erinnerung, Verlust und Wahn auf diese Weise tiefenhermeneutisch nach. [ mehr ]
Resonanzprozesse zwischen Werk und Biografie
Resonanzprozesse entstehen sowohl im Konzertsaal, zwischen Musiker*innen und Publikum, als auch in der psychotherapeutischen Beziehung. Doch wie lassen sich diese Schwingungen, gleichzeitig allgegenwärtig und schwer zu fassen, einfangen? [ mehr ]