Psychoanalyse
Heilende Kräfte im kindlichen Spiel
»Das Spiel ist die Sprache des Kindes«, sagt Hans Zulliger. Der bedeutende Schweizer Kinderpsychotherapeut, Erziehungsberater und Psychoanalytische Pädagoge hat mit seinem Buch über das Kinderspiel Meilensteine im vertieften Verständnis von Kindern gesetzt. Er gibt Einsichten in die Wirkungsweise des Unbewussten, welches das Denken und Handeln von Kindern bestimmt, sowie hilfreiche Hinweise für die therapeutische und erzieherische Praxis. [ mehr ]
Psychoanalytische Schulen im Gespräch über die Konzepte Jean Laplanches
Wolfgang Mertens stellt die von Laplanche formulierten neuen Grundlagen der Psychoanalyse auf anschauliche Weise dar und beleuchtet einige seiner wichtigsten Konzepte. In einer fiktiven Diskussion mit Vertreter*innen verschiedener psychoanalytischer Richtungen problematisiert er Laplanches Thesen und schlägt interdisziplinäre Brücken zwischen den divergierenden Ansätzen.
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Bartlebys fantastische Macht
Herman Melville stellt in seiner Erzählung Bartleby der Schreiber einen Menschen vor, der sich der Welt ohne erkennbaren Grund konsequent verweigert. Die Autorinnen und Autoren betrachten das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie nehmen die radikale Weigerung Bartlebys, sich auf seine Mitmenschen und deren Welt einzulassen, zum Anlass, die machtvollen Einflüsse der Verhältnisse auf das Leben des einzelnen Subjekts zu reflektieren und die Relevanz der rätselhaften Gestalt für sich selbst, für ihre Profession und für das Verständnis der Gegenwart auszuloten. [ mehr ]
Das entfesselte Selbst
Der moderne Sozialcharakter hat sich diversifiziert. Der dabei entstehende schillernde Reigen von Sozialfiguren verbindet ein Hang zur performativen Selbstentfesselung, der zwischen Befreiung und Enthemmung changiert. Martin Altmeyer betreibt zeitdiagnostische Aufklärung als Selbstaufklärung. [ mehr ]
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2023: Utopie
Sind Utopien heute noch Statthalter des guten Lebens oder nur mehr Ausdruck maligner Regression? In welchem Verhältnis stehen sie zu den gesellschaftlichen Verhältnissen und zu den Krisen des Kapitalismus? In Zeiten, in denen sich junge, progressiv verstehende Gruppen »Letzte Generation« nennen, scheinen Utopien anachronistisch. Sind Utopien, mit der Hoffnung und dem Bestehen darauf, dass es anders, dass es besser werden muss, noch denkbar? Ausgehend von diesen Fragen setzen sich die Autor:innen mit Konzepten und Vorstellungen von Utopie auseinander. [ mehr ]
Kulturpsychoanalyse heute
Als ein Erbe Sigmund Freuds gehört die Kulturpsychoanalyse zur Kernidentität der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Die AutorInnen umreißen den aktuellen kulturpsychoanalytischen Diskurs in der DPV. Sie wenden sich dabei jedoch nicht nur den klassischen Feldern Literatur-, Kunst-, Film- und Musikpsychoanalyse zu, sondern widmen sich auch gegenwärtigen soziokulturellen Phänomenen und setzen sich kritisch mit den Anwendungen und methodischen Adaptionen in der Psychoanalyse auseinander. [ mehr ]
Grenzerfahrung Frühgeburt
Miriam Summers untersucht in ihrer interdisziplinär angelegten Studie die Erfahrungen von Eltern zu früh geborener Kinder. Frühgeburt erweist sich als Erfahrung, die von Abwesenheit und Leerstellen geprägt ist, wodurch das sinnhafte Einordnen, Erzählen und Verarbeiten des Erlebten nur schwer möglich ist. Summers verbindet medizinisches Wissen über Frühgeburtlichkeit mit kulturwissenschaftlichen Ansätzen, um diese Leerstellen in den Narrativen der Eltern aufzuzeigen. [ mehr ]
Die Rundbriefe des »Geheimen Komitees«
1927 erhielten einige Mitglieder des »Geheimen Komitees« offizielle Funktionen im Vorstand der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Mit diesem Zeitpunkt hörte die Korrespondenz jedoch keineswegs auf; auch danach wurden Rundbriefe verschickt, die vordergründig Themen rund um die Psychoanalyse behandeln, bei genauer Betrachtung jedoch Rückschlüsse auf die Dynamik, Konflikte und Spannungen zwischen einigen der bedeutendsten Figuren der Psychoanalyse aufzeigen. Die Briefe nach 1927 sind in diesem Nachtragsband versammelt. [ mehr ]
Daseinsanalyse, Psychoanalyse und Buddhismus im Gespräch
Wie blicken Daseinsanalyse, Psychoanalyse und Buddhismus auf die Welt, wie auf Fragen des Lebens und Sterbens? Ausgehend von Alice Holzhey-Kunz’ daseinsanalytischem Ansatz, der die psychoanalytische Theorie Sigmund Freuds mit existenzphilosophischen Auffassungen verbindet, treten der Psychoanalytiker Ralf Zwiebel und der Zen-Meister Gerald Weischede in einen intensiven Dialog, in dem die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Traditionen sichtbar werden. [ mehr ]
Postpartale Depression
Angela Köhler-Weisker beschreibt die vielfältigen Ursachen von postpartalen Depressionen, zeigt die möglichen pathogenen Folgen für das Baby auf und stellt die Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT) als wirksames Behandlungskonzept vor. Dabei werden das leidende Baby und die leidende Mutter idealerweise zusammen mit dem Vater und in Co-Therapie mit zwei Psychotherapeut*innen behandelt. Das psychoanalytisch orientierte Konzept wird behandlungstheoretisch und anhand von ausführlichen Fallgeschichten praxisnah dargestellt. [ mehr ]
Entwicklung und Veränderung
Allen Veränderungs- und Entwicklungsprozessen wohnt dabei eine Ambivalenz inne: Wandel ist notwendig, aber therapeutische Bemühungen stoßen oft auf Widerstand. Patient*innen stecken aufgrund dysfunktionaler Veränderungskonzepte in seelischen Sackgassen. Auch in Geschichte und Politik zeigt sich die Bedeutung von Veränderung in historischen Umbrüchen und politischen Krisen. [ mehr ]
Urphantasie
Dieser Text markiert den Moment, an dem sich Jean Laplanche und J.-B. Pontalis, die Autoren des Vokabular der Psychoanalyse, von ihrem Lehrer Lacan abwenden, um ihre eigene Rückkehr zu Freud zu vollziehen. Sie graben auf unnachahmliche Weise einen vergessenen Begriff Freuds – die Urphantasie – aus, um ihn für das psychoanalytische Denken fruchtbar zu machen. Der erstmals 1964 erschienene Essay liegt hier in deutscher Neuübersetzung vor. [ mehr ]
Trauma Kultur Gesellschaft 3/2023: Gewaltfolgen
Interdisziplinär, diskursiv und am Puls gegenwärtiger Debatten verbindet die dritte Ausgabe der Trauma Kultur Gesellschaft klinische, sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Im Fokus stehen die Folgen und Auswirkungen von Traumatisierung und Gewalt. Beiträge und Interviews beleuchten Perspektivenvielfalt und praxisnahe Erfahrungen zu individuell verschiedenen und sozial wie kulturell geprägten Zugängen zu Gewaltfolgen. [ mehr ]
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 87
Welche Rolle spielt Intuition in psychoanalytischen Prozessen? Wie können wir erfassen, was wir nicht wissen? Oder übersetzt ins Psychoanalytische: Wie können wir das Unbewusste (nach Sandler das ›Un-gewusste‹) erkennen? Bion spricht von Vorahnungen als Vorläufer von Intuition, in denen sich unmittelbar beobachtete Gefühlszustände offenbaren. Freud selbst betrachtete die Intuition mit Skepsis, später beschäftigte er sich ... [ mehr ]
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 87
Welche Rolle spielt Intuition in psychoanalytischen Prozessen? Wie können wir das Unbewusste erkennen? Bion spricht von Vorahnungen als Vorläufer von Intuition, Freud selbst betrachtete die Intuition mit Skepsis, beschäftigte sich allerdings mit Gedankenübertragung, die er sich als einen Prozess der direkten Kommunikation von unbewusst zu unbewusst vorstellte. Doch was genau macht Intuition aus? Die Beiträger*innen gehen anhand diverser klinischer Beispiele und vielfältiger theoretischer Bezüge dieser Frage nach. [ mehr ]
psychosozial 173: Kultureller Wandel von Beziehungen, Begehren und Sexualität
Gegenstand von psychosozial 173 (III/2023) ist der gegenwärtig beobachtbare kulturelle Wandel von Beziehungen, Begehren und Sexualität. Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven wird untersucht, welche Veränderungen zu konstatieren sind – auch im Hinblick auf Folgen der Digitalisierung – und welche neuen Formen und Varianten von Beziehungsmodellen, Wünschen und Anforderungen an Partnerschaften, Sehnsüchte, Fantasien und Utopien zu verzeichnen sind. [ mehr ]
Lieber Pat ...
Die Familie Groddeck verstand sich als verschworene Gemeinschaft: Man unterstützte einander, intrigierte und stritt sich; wenn es jedoch darauf ankam, hielt man zusammen, war man eine Familie. Das funktionierte alles nur, weil es klare familiäre Hierarchien gab. Nach dem Tod des Vaters und Patriarchen Carl Theodor Groddeck stand der erstgeborene Sohn Carl eine Weile an der Spitze der Familie. Als Chefredakteur der freikonservativen Zeitung Die Post verdiente er das Geld, von dem er einen Teil an die Geschwister weitergab. Die Briefe zwischen ihm und Georg Groddeck bilden den Mittelpunkt des Bandes. [ mehr ]
Frühe Spuren
In Band 18 der Internationalen Psychoanalyse liegt ein Schwerpunkt auf der frühen Beziehung zwischen Mutter und Kind: Wie ist diese zu denken und was folgt daraus für die psychoanalytische Theorie und Praxis? Die Autor*innen untersuchen die transgenerationale Weitergabe früher Verluste über den mütterlichen Neid, den Ursprung von Kunst in der Zwischenleiblichkeit von Mutter und Ungeborenem sowie die Bedeutung der Wahrnehmung von Sinneseindrücken für die Psyche. Der zweite Schwerpunkt fokussiert die feldtheoretischen Entwicklungen in der Psychoanalyse von Lewin bis Civitarese. Ein Essay zum Film First Reformed beschließt den Band. [ mehr ]
Zeit und Zeiterleben
Was ist Zeit? Um diese Frage zu beantworten, stellt Blass einen Dialog zwischen Psychoanalyse und Physik, Neurobiologie und Geschichtswissenschaft her. Internationale Expert*innen auf den jeweiligen Gebieten eröffnen neue Perspektiven auf zahlreiche mit der Zeitwahrnehmung in Verbindung stehende Phänomene. Sie betrachten etwa Erinnerung, Vergessen oder Regression, das Auftauchen der Vergangenheit in der Gegenwart, die Antizipation der Zukunft sowie die seelische Entwicklung und den psychoanalytischen Prozess. So entfaltet sich ein mehrdimensionales Verständnis von Zeit und Zeiterleben, das die psychoanalytische Praxis nachhaltig bereichert. [ mehr ]
Der Kastrationskomplex
Der Kastrationskomplex ist eine zentrale Vorstellung der klassischen Psychoanalyse. André Green nimmt sich der ausführlichen Untersuchung dieses Konzepts an. Er beschreibt biologische und anthropologische Aspekte der realen Kastration, um anschließend die zentrale Bedeutung des Kastrationskomplexes in Freuds Lehre der psychosexuellen Entwicklung aufzuzeigen. Ausgehend von der Theorie Freuds zeichnet er die weitere Rezeption des Konzepts nach, unter anderem bei Jacques Lacan und Melanie Klein. [ mehr ]