Psyche

45. Jahrgang Heft 1 1991
5,60 €

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Hans-Jürgen Wirth & Roland Schürhoff

Können sich Deutsche und Russen aussöhnen? Ergebnisse einer vergleichenden sozialpsychologischen Studie (PDF)

psychosozial 45 (1991), 129-136

Ergebnisse aus einer schriftlichen Befragung von 1450 Gießener und 1000 Moskauer Studenten werden vorgelegt. Zusammenfassend wird festgehalten, dass die alten Feindbilder zwischen Russen und Deutschen in der befragten Population nicht mehr existieren. Misstrauen, Hass oder Rachegefühle sind kaum ausgeprägt, Neugier und hoffnungsvolle Erwartungen prägen das Bild. Dass kein feindseliges Bild mehr vom jeweils anderen Land existiert, bedeutet jedoch nicht, dass ... [ mehr ]

Beate Mitzscherlich

Der Übergang von der alten in die neue Welt - Was bleibt im Koffer? Interpretation einer Psychodrama-Woche im Mai 1990 (PDF)

psychosozial 45 (1991), 119-128

Von den Erfahrungen als Leiterin von Psychodrama-Ausbildungs- und Selbsterfahrungsgruppen in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik wird berichtet. An einem Fallbeispiel wird geschildert, welchen Einfluss die politischen Umwälzungen auf die in der Gruppe behandelten Themen hatten. Wurden früher vorwiegend biographische Traumata, Verletzungen und Verluste in der persönlichen Geschichte einzelner bearbeitet, so sind es seit November 1989 Probleme der ... [ mehr ]

Ronald Schulz

Der Aufbruch der Selbsthilfebewegung in der DDR (PDF)

psychosozial 45 (1991), 115-118

Ausgehend von einer zusammenfassenden Bestandsaufnahme der Selbsthilfeaktivitäten in der Deutschen Demokratischen Republik und ihrer bisherigen politischen Rahmenbedingungen werden die Entwicklungen diskutiert, die sich aufgrund der veränderten politischen Lage abzeichnen. Implikationen für die Selbsthilfeförderung werden erörtert.

Stichworte: Unterstützende Gruppen, Deutsche Demokratische Republik, Selbsthilfetechniken, Politische ... [ mehr ]

Hans Eichhorn

Zur Lage der Psychiatrie in der DDR. Traurige Reminiszenzen eines Betroffenen und Beteiligten (PDF)

psychosozial 45 (1991), 108-114

Ausgehend von der Feststellung, die Psychiatrie in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) hinke 20 bis 25 Jahre hinter dem internationalen Standard her, wird eine zusammenfassende Standortbestimmung vorgenommen. Hierbei werden die materielle-personelle Situation sowie die Betreuungssituation skizziert. Gesellschaftspolitische und wissenschaftstheoretische Aspekte der Ursachen für die gegenwärtige Lage werden erörtert. Die durch den politischen Wandel ... [ mehr ]

Anna-Margarete Krätschell & Hartmut Wahl

Erfahrungen aus der Beratungsarbeit vor und nach der Wende (PDF)

psychosozial 45 (1991), 102-107

Von der Arbeit als Eheberater in verschiedenen evangelischen Beratungsstellen in Ost-Berlin wird berichtet. Anhand von mehreren Fallbeispielen werden die Auswirkungen der politischen Umwälzungen in der Deutschen Demokratischen Republik auf die Probleme der Klienten im besonderen und die Beratungssituation im allgemeinen verdeutlicht.

Stichworte: Partnerberatung, Politische Vorgänge (staatliches System), Psychosoziale Dienste, Sozialer Wandel, Deutsche ... [ mehr ]

Irene Runge

Juden in der DDR: Integration ist eine der Möglichkeiten (PDF)

psychosozial 45 (1991), 93-101

Die Situation von Juden in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik wird erörtert. Es wird gezeigt, dass es für Juden nicht nur eine, sondern viele Möglichkeiten der Selbstdefiniton oder auch der Leugnung eigener jüdischer Identität gab. Nach der politischen Wende war auch eine verstärkte Rückbesinnung auf die jüdische Identität absehbar. Die Wende setzte jedoch keine Erkenntnisse frei und der historische Revisionismus wurde ... [ mehr ]

Friedrich Dieckmann

Die Suche nach der verlorenen Zeit (PDF)

psychosozial 45 (1991), 90-92

Ansätze der Bewältigung der Deutschen Teilung sowohl in der Presse als auch im Bewusstsein der Menschen werden diskutiert. Hierbei wird auf die frühe Nachkriegsgeschichte, den 17. Juni, den Mauerbau und schließlich auf die Entwicklungen, die zur Auflösung der Deutschen Demokratischen Republik geführt haben, eingegangen.

Stichworte: Politische Vorgänge (staatliches System), Deutschland, Deutsche Demokratische Republik, Geschichte, ... [ mehr ]

Karlheinz Lohs

Altlasten (PDF)

psychosozial 45 (1991), 88-89

Der Bedeutungsgehalt des deutschen Wortes »Altlast« wird analysiert. Es wird gezeigt, dass der Umgang mit diesem Wort in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik ein anderer war als in der früheren Bundesrepublik Deutschland. Abschließend wird betont, dass gegenwärtig alle Bundesbürger in sehr gegenständlicher Weise und unter tiefverwurzelten sozialpsychologischen Aspekten zur Sanierung von Altlasten und damit zur ... [ mehr ]

Karsten Funke

Die Aufgabe der DDR (PDF)

psychosozial 45 (1991), 84-87

Ein Jahr nach Beginn der Wende in der Deutschen Demokratischen Republik im Herbst 1989 wird von persönlichen Erfahrungen im Zusammenhang mit den politischen Umwälzungen berichtet. Hierbei wird insbesondere auf mögliche psychologische Hintergründe für die Entwicklung eingegangen.

Stichworte: Politische Vorgänge (staatliches System), Deutsche Demokratische Republik, Psychodynamik, Sozialer Wandel

Keywords: Political Processes, East ... [ mehr ]

Wolfgang Bialas

Abschied von der DDR (PDF)

psychosozial 45 (1991), 76-83

Angesichts des Endes der staatlichen Existenz der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) werden Gründe für den schnellen politischen Zusammenbruch und psychologische Aspekte der individuellen Verarbeitung dieser Veränderungen erörtert. Hierbei wird insbesondere der Frage nach der nationalen Identität der DDR nachgegangen. Parallelen zum Zusammenbruch des Faschismus bzw. des Stalinismus werden gezogen. Abschließend wird auf Tendenzen der ... [ mehr ]

Sophinette Becker & Hans Becker

Die Wiedervereinigung der Schuld (PDF)

psychosozial 45 (1991), 64-75

Das deutsch-deutsche Verhältnis im allgemeinen und die Wiedervereinigung im besonderen werden einer psychoanalytischen Interpretation unterzogen. Mit dem Fall der Mauer bestand die Hoffnung, auf beiden Seiten Deutschlands gegenseitige Selbst-Idealisierungen und entsprechende Fremd-Abwertungen wieder zu reintegrieren. Die Konfrontation mit der gemeinsamen historischen Schuld führte jedoch zu massiven Prozessen der Schuldabwehr. Die schnelle Wiedervereinigung wird als ... [ mehr ]

Hans-Joachim Maaz

Die psychologischen Folgen der »Wende« in der DDR (PDF)

psychosozial 45 (1991), 58-63

Etwa zehn Monate nach der Wende in der Deutschen Demokratischen Republik werden ihre psychosozialen Auswirkungen aus psychotherapeutischer Sicht zusammengefasst. Unter den Patienten durchgängig zu diagnostizieren sind Nervosität, Unruhe, Gereiztheit und diffuse Sorge. Anstatt Freude, Stolz und innere Befreiung angesichts ihres politischen Erfolgs zu empfinden, reagieren die Menschen mit Hektik und Dysphorie. Hierbei wird vor allem Angst erkennbar, in der sich reale ... [ mehr ]

Winfried Hammann & Klaus Strohmeyer

Die Mentalitätsdifferenz zwischen Ost- und Westdeutschen. Oder: zwei verschiedene Identitätsschicksale (PDF)

psychosozial 45 (1991), 51-57

Angesichts der 40-jährigen Trennungsgeschichte der Deutschen wird die Frage nach dem Gemeinsamen und dem Trennenden in der Mentalität der Menschen aufgeworfen. Eine Betrachtung verschiedener Bereiche, wie Erziehung, soziales Leben sowie Einstellung zu Geld und Konsum, offenbart spezifische Mentalitätsdifferenzen. Die gefundenen kleinen und großen Unterschiede werden als Symptome verschiedener Identitätsschicksale interpretiert. Hierbei zeigt sich, dass ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Szenen einer Ehe. Beziehungsdynamische Anmerkungen zu einem Fall von Wiederverheiratung (PDF)

psychosozial 45 (1991), 48-50

Das dargestellte Fallbeispiel eines Ehepaares, das unfreiwillig getrennt wurde und nach Jahren wieder zueinanderfindet, dient als Gleichnis, um die Probleme der deutsch-deutschen Teilung und Wiedervereinigung zu verdeutlichen.

Stichworte: Politische Vorgänge (staatliches System), Wiederverheiratung, Deutschland, Psychodynamik, Sozialer Wandel, Deutsche Demokratische Republik, Bundesrepublik Deutschland (bis 1989)

Keywords: Political Processes, Remarriage, ... [ mehr ]

Heiner Keupp

Umbruch in der DDR - Spurensuche in einer Korrespondenz (PDF)

psychosozial 45 (1991), 34-47

Anhand eines vorwiegend fachbezogenen Briefwechsels mit verschiedenen Personen aus der Deutschen Demokratischen Republik werden die politischen Ereignisse und ihre psychosozialen Auswirkungen vom Sommer 1989 bis Frühjahr 1990 reflektiert. Diese zunächst eher subjektive Perspektive wird dann verlassen, um die Ereignisse in Anlehnung an gemeindepsychologische Interpretationen einer weitergehenderen Analyse zu unterziehen.

Stichworte: Politische Vorgänge ... [ mehr ]

Irene Misselwitz

Zur Identität der DDR-Bürger - Eine erste Gedankensammlung (PDF)

psychosozial 45 (1991), 30-33

Die Identität von Bürgern der früheren Deutschen Demokratischen Republik wird erörtert. Als wesentliche Bestimmungsmerkmale werden Geschichtslosigkeit und Realitätsferne, Leben in Nischenkulturen und oft auch hilflose Infantilität durch autoritäre Reglementierung und Überwachung angesehen. Trotz der Hektik der Vereinigung und des Neubeginns wird Besinnung und Verarbeitung für notwendig gehalten.

Stichworte: Politische ... [ mehr ]

Harry Schröder

Zur psychologischen Vergangenheitsbewältigung der DDR-Bürger nach der Wende (PDF)

psychosozial 45 (1991), 23-29

Probleme und Erscheinungsformen der Vergangenheitsbewältigung der Ostdeutschen nach dem gesellschaftlichen Umbruch werden erörtert. Dabei wird von verschiedenen Perspektiven des gemeinsam und individuell zu verarbeitenden Verhältnisses von Individuum und administrativ-zentralistischem System ausgegangen (kollektive versus individuelle Tat- und Schuldanteile, objektivistisch-kritische Analysen und kritische Selbstanalysen). Zum Prozess individueller ... [ mehr ]

Friedrich Dieckmann

Die Schwierigkeit zu siegen (PDF)

psychosozial 45 (1991), 20-22

Die vierzigjährige Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik wird als ein Sich-zu-Tode-Siegen des Regimes interpretiert. Das Misstrauen gegenüber der eigenen Bevölkerung und die fortschreitende Unterwerfung verschiedener Gruppen, wie Künstler und Jugendliche, führte stets zu einer Schwächung des Staates und letztlich zum Untergang des Systems. Verantwortlich für diese Haltung wird die Lagermentalität der Herrschenden gemacht, die ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Abkehr vom Stärkekult - Gedanken über die neue Rolle der Deutschen (PDF)

psychosozial 45 (1991), 13-19

Die politischen Vorgänge im Zusammenhang mit der deutschen Vereinigung werden als historische Chance gewertet, die deutsche Identität erstmalig seit 1945 abseits des Blockdenkens und der Blockzwänge neu zu definieren. Hierbei sollten nicht, wie von offizieller Seite meist praktiziert, negative Standortbestimmungen überwiegen, in dem Sinne, dass die Deutschen keine eigenen Wege gehen wollen und sich willig passiv in das Geflecht internationaler Organisationen ... [ mehr ]

Michael Geyer

Deutsch-deutsche Annäherungsprobleme (PDF)

psychosozial 45 (1991), 5-12

Psychologische und sozialpsychologische Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen, die den deutschen Einigungsprozess gefährden, falls sie nicht wahr- oder ernst genommen werden, werden erörtert. Darüber hinaus werden Vorurteile über die Ostdeutschen anhand historischer und zeitgeschichtlicher Vorgänge relativiert. Entwertung, Distanzierung und Ausgrenzung werden als Bewältigungsmöglichkeiten der Annäherung von westdeutscher Seite her ... [ mehr ]

Hans Becker

Warum nennt ihr es nicht »Widerspruch«? Zum Tode Marianne von Eckardts (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 5 (1991), 110-111

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Susanne Bregulla-Beyer

*Mütter in der psychoanalytischen Ausbildung (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 5 (1991), 98-109

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