Psychotherapie im Alter Nr. 78: Versorgungsinnovationen, herausgegeben von Katharina Geschke und Alexandra Wuttke

20. Jahrgang, Nr. 78, 2023, Heft 2

Das Ziel dieses Themenhefts ist es, anhand abgeschlossener und noch laufender Innovationsfondsprojekte das Potenzial für die medizinische, psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung älterer Menschen darzustellen. Die Autorinnen und Autoren geben einen Einblick, auf welch innovative Art und Weise neue Interventionen und Versorgungsformen derzeit für ältere Menschen entwickelt, adaptiert und evaluiert werden. [ mehr ]

Als Himmel und Erde sich trennten (PDF)

Die Dualisierung des Bewusstseins in Psychoanalyse und Religion

Himmel und Erde symbolisieren die Dualisierung des Bewusstseins in Form der Subjekt-Objekt-Spaltung. Diese Trennung führt zur Entfremdung von der Natur, dem übergeordneten Ganzen, dem Anderen und dem eigenen Selbst. Aktuelle Krisen und Konflikte sowie zunehmende Gewaltbereitschaft lassen sich als Folge einer extremen Dualisierung verstehen. Dieter Funke unternimmt psychohistorische Erkundungen zur Entstehungsgeschichte dieser Dualität in der Evolution des Bewusstseins. [ mehr ]

Virtuelle Berührung - zersplitternde Realität (PDF)

Zur Psychoanalyse von Digitalisierung und Internetkultur

Virtuelle Welten berühren uns auf unterschiedlichste Weise und sind Teil einer medialen Revolution mit tiefgreifenden Folgen für das Subjekt. Im Spannungsfeld von psychotherapeutischer Klinik, Kulturtheorie und reflexiver Sozialpsychologie vertiefen die Autor*innen des Bandes unser Verständnis der Digitalisierung in all ihren Facetten und Auswirkungen. [ mehr ]

Psychische Ursachen der Klimakrise (PDF)

Neoliberaler Exzeptionalismus und die Kultur der Achtlosigkeit

Durch die Verknüpfung von Beobachtungen und Erfahrungen auf individueller, kultureller, ökonomischer und politischer Ebene ermöglicht Weintrobe die Weitung des Blicks auf die Klimakrise. Bei aller Entschiedenheit in ihren Aussagen bewahrt sie einen reflexiven Ton und hilft, schwierige Wahrheiten auszuhalten und zu containen. [ mehr ]

Marie Bußmann

Zivile Seenotrettung im europäischen Grenzregime: Leid und Schmerz im freiwilligen Engagement (PDF)

Ein Werkstattbericht

Das Mittelmeer gilt als eine der tödlichsten aller bekannten sogenannten ›Migrationsrouten‹ der Welt. Seit Jahren verunglücken hier jährlich tausende Menschen beim Versuch, in die Europäische Union zu gelangen. In Reaktion auf den Anstieg der Todeszahlen und ausgestattet mit dem Privileg der Bewegungsfreiheit brachen seit 2014 zahlreiche Freiwillige an die europäischen Außengrenzen ins Mittelmeer auf, um zivile Seenotrettung zu ... [ mehr ]

Dilek Tepeli

Alevitisch-sunnitische Konflikte in postmigrantischen Einwanderungsgesellschaften (PDF)

Unmerklich fortwirkende Gewaltfolgen in historischen Figurationen von Etablierten und Außenseitern

Ausgeübte und erlittene Gewalt zwischen Kollektiven verschwindet nicht einfach. Ihre psychosozialen Folgen wirken oft über Generationen hinweg fort. Sie werden bewusst und unbewusst tradiert, nonund para-verbal, interaktiv sowie sprachlich. Dies gilt für physische, psychische und symbolische Verletzungen, wie sie in stigmatisierenden Bezeichnungen, Etiketten der Gruppenschande und fantasiegeleiteten Erzählungen über ganze Kollektive zum Ausdruck kommen. ... [ mehr ]

Florian Lampersberger

Temporäre Integrationsverweigerung von Geflüchteten als Katalysator zukunftsfähiger Integration (PDF)

Zur Rolle von Spaltungsprozessen bei der Identitätsentwicklung spätadoleszenter MigrantInnen

Geflüchtete werden durch Vertreibung, radikalen Kontextwechsel und Akkulturationsprozesse in ihrem Selbstverständnis und -gefühl oft so stark erschüttert, dass sie gerade in der Anfangszeit im aufnehmenden Land drohen, in schwere Identitätskrisen zu geraten. Durch die Umstände der Flucht bereits beund überlastet, verfügen sie häufig nicht über die psychische Energie zur Wiederherstellung der krisenhaft gewordenen Identität, ... [ mehr ]

Annette Streeck-Fischer

Spaltungsprozesse bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund - ein wichtiger und zugleich gefährdender Faktor in der adoleszenten Identitätsentwicklung1 (PDF)

Bei Jugendlichen mit Migrationserfahrungen sind Identitätsentwicklungen erschwert. Sie wachsen in Deutschland auf, erfahren jedoch über ihre Eltern gleichsam eine halbierte Welt mit einem Mutterland und einem Vaterland, oder einem Herkunftsland der Eltern und einem Land, in dem sie aufwachsen. Diese verschiedenen Welten bekommen zumeist in der Adoleszenz der sogenannten ›zweiten Individuationsphase‹ durch eine sogenannte ›dritte migrationsbedingte ... [ mehr ]

Ines Gottschalk & Franziska Seipelt

Die Gastfamilie für unbegleitete Geflüchtete als Zufluchtsort? (PDF)

Trauma als Vorzeichen eines (Zusammen-)Lebens zwischen Nähe und Distanz1

Dieser Beitrag untersucht Sinnund Deutungshorizonte sowie Handlungsstrategien von Gastfamilien, in deren (Zusammen-)Leben eine mögliche oder tatsächliche Traumatisierung der von ihnen aufgenommenen jugendlichen Geflüchteten virulent wird. Anhand empirisch gewonnenen Materials aus fünf Gastfamilien wird ein kursorischer Einblick in die Beziehungsgestaltung und Identitätsentwicklung unter dem Vorzeichen des Traumas gegeben. Der Beitrag zeigt, dass das ... [ mehr ]

Mario Erdheim

Migration, Trauma und die soziokulturelle Integration von Flüchtlingen (PDF)

Prozesse der Migration und Integration können Traumata hervorbringen, aber auch selbst durch vorangegangene Traumata beeinflusst werden. Am Beispiel einer Legende von Uiras, einem Urubu-Indianer (Kaapor), der durch den Tod seines Sohnes traumatisiert wurde und bei dem kulturelle Rituale der Traumabewältigung versagten, wird verdeutlicht, wie durch die Migration in fremde Kulturen anhaltende Retraumatisierungen stattfinden können. Maßgeblich dafür sind ... [ mehr ]

Jürgen Straub & Annette Streeck-Fischer

Editorial (PDF)

Trauma, Migration, Integration: Ausgangspunkte und Aussichten

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Trauma Kultur Gesellschaft 2/2023: Trauma, Migration, postmigrantische Gesellschaft. Anhaltende Verletzungen junger Menschen (PDF)

1. Jahrgang, 2023, Heft 2

Interdisziplinär, diskursiv und am Puls gegenwärtiger Debatten verbindet die zweite Ausgabe der Trauma Kultur Gesellschaft klinische, sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Im Fokus stehen die Auseinandersetzung mit der soziokulturellen Integration von geflüchteten Menschen, die Beschäftigung mit Traumafolgen und traumatischen Erlebnissen (auch und insbesondere im Kontext der adoleszenten Identitätsentwicklung) sowie Erfahrungen im Bereich der Freiwilligenarbeit. [ mehr ]

Das Verstummen der Götter und die Erfindung des europäischen Denkens (PDF)

Entwurf einer psychoanalytischen Mentalitätsgeschichte

Eberhard Th. Haas entwirft eine psychoanalytisch orientierte Mentalitätsgeschichte und widmet sich der Frage, vor welche Herausforderungen uns ein digitaler Epochenwechsel stellen könnte. Darüber hinaus geht es ihm um die Zukunft unseres archaischen Erbes in Ritual, Kunst und mystischem Erleben und um den Versuch einer Orientierung in einer sich rasant ändernden und zunehmend unsicheren Welt. [ mehr ]

Das Verstummen der Götter und die Erfindung des europäischen Denkens

Entwurf einer psychoanalytischen Mentalitätsgeschichte

Eberhard Th. Haas entwirft eine psychoanalytisch orientierte Mentalitätsgeschichte und widmet sich der Frage, vor welche Herausforderungen uns ein digitaler Epochenwechsel stellen könnte. Darüber hinaus geht es ihm um die Zukunft unseres archaischen Erbes in Ritual, Kunst und mystischem Erleben und um den Versuch einer Orientierung in einer sich rasant ändernden und zunehmend unsicheren Welt. [ mehr ]

Evaluation des strategisch-behavioralen Therapiemoduls »Entwicklung als Therapie«

Spezifikation des Psychotherapie-Konzepts der Strategischen Kurzzeittherapie (SKT) zur Optimierung individueller Therapieprozesse und -ergebnisse

Im Vergleich von verhaltens- mit entwicklungstherapeutischen Instrumenten in der Anwendung an Erwachsenen belegt Veit-Uwe Hoy eine signifikante Überlegenheit der Effekte des entwicklungstherapeutischen Vorgehens bezüglich relevanter Variablen. Daraus leitet er das Plädoyer ab, den Aspekt der Entwicklung in therapeutisches Agieren zu integrieren. [ mehr ]

Virtuelle Berührung - zersplitternde Realität

Zur Psychoanalyse von Digitalisierung und Internetkultur

Virtuelle Welten berühren uns auf unterschiedlichste Weise und sind Teil einer medialen Revolution mit tiefgreifenden Folgen für das Subjekt. Im Spannungsfeld von psychotherapeutischer Klinik, Kulturtheorie und reflexiver Sozialpsychologie vertiefen die Autor*innen des Bandes unser Verständnis der Digitalisierung in all ihren Facetten und Auswirkungen. [ mehr ]

Psychische Ursachen der Klimakrise

Neoliberaler Exzeptionalismus und die Kultur der Achtlosigkeit

Durch die Verknüpfung von Beobachtungen und Erfahrungen auf individueller, kultureller, ökonomischer und politischer Ebene ermöglicht Weintrobe die Weitung des Blicks auf die Klimakrise. Bei aller Entschiedenheit in ihren Aussagen bewahrt sie einen reflexiven Ton und hilft, schwierige Wahrheiten auszuhalten und zu containen. [ mehr ]

Der Ödipuskomplex in der Schule Melanie Kleins

Klinische Beiträge

Welche Bedeutung kommt dem Ödipuskomplex in der Theorie und Praxis der kleinianischen Psychoanalyse zu? Neben Melanie Kleins klassischer Arbeit »Der Ödipuskomplex im Lichte früher Ängste« aus dem Jahr 1945 versammelt der vorliegende Band Texte, die die gravierenden Veränderungen in der Behandlungstechnik in den Blick nehmen: Die Aufmerksamkeit konzentriert sich auf die frühen, primitiven und psychotischen Formen des ödipalen Konfliktes und die Versuche der Patient*innen, Psychoanaytiker*innen zum Mitagieren im eigenen ödipalen Drama zu verführen. [ mehr ]

Psychologie ohne Individuum?

Individualität in der Kulturgeschichte Europas und als Leerstelle der Psychologie

Das Individuum in seiner Einzigartigkeit spielt in der Psychologie so gut wie keine Rolle. Jürgen Straub analysiert diesen Sachverhalt und entfaltet ein Plädoyer für die Rehabilitierung einer Psychologie des Individuums und seiner Welt. Er erinnert an das Erscheinen und die Aufwertung des modernen Individuums in der Geistes-, Ideen- und Kulturgeschichte Europas, erörtert, wie das Prinzip der Individualität eine Herausforderung der nomologischen Psychologie darstellt, und argumentiert dafür, dass gerade eine Wissenschaft vom Subjekt sich dieser Aufgabe nicht entledigen darf. [ mehr ]

Trauma Kultur Gesellschaft 2/2023: Trauma, Migration, postmigrantische Gesellschaft. Anhaltende Verletzungen junger Menschen

1. Jahrgang, 2023, Heft 2

Interdisziplinär, diskursiv und am Puls gegenwärtiger Debatten verbindet die zweite Ausgabe der Trauma Kultur Gesellschaft klinische, sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Im Fokus stehen die Auseinandersetzung mit der soziokulturellen Integration von geflüchteten Menschen, die Beschäftigung mit Traumafolgen und traumatischen Erlebnissen (auch und insbesondere im Kontext der adoleszenten Identitätsentwicklung) sowie Erfahrungen im Bereich der Freiwilligenarbeit. [ mehr ]