Bibliothek der Psychoanalyse
Herausgegeben von Hans-Jürgen Wirth
Begegnungen mit Anne-Marie Sandler
Die Autoren reflektieren anhand ihres Austausches mit der Psychoanalytikerin Anne-Marie Sandler die Bedeutung der persönlichen Begegnung für die Aneignung der psychoanalytischen Praxis. Sie beschreiben psychoanalytische Verstehens- und Deutungsprozesse und geben durch Behandlungsvignetten handlungspraktische Anregungen. So entsteht eine vertiefte Untersuchung von Übertragung, Abwehr, unbewussten Prozessen und psychischem Gleichgewicht.
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»Alles Wissen ist Stückwerk«
Stefan Goldmann stellt Freuds formvollendete Krankengeschichten und die Traumdeutung in gattungs- und wissenschaftsgeschichtliche Traditionslinien des 19. Jahrhunderts. Hermeneutisch erschließt er eine Fülle unbekannter literarischer und fachwissenschaftlicher Quellen, mit denen sich Freud bei der Niederschrift der frühen Krankengeschichten und der Entwicklung seiner Traumtheorie methodisch auseinandersetzte. Die aufgezeigte Kontextabhängigkeit der hier untersuchten Werke vertieft unsere Kenntnis von Freud als klassischem Schriftsteller und topisch argumentierendem Denker. [ mehr ]
»There is no such thing as a baby«
Die Beiträgerinnen und Beiträger zeigen, welche Bedeutung die Beziehung für die psychische Entwicklung eines Kindes von Anfang an hat. Sie veranschaulichen, wie sich die Überlegungen von Winnicott konstruktiv in die Behandlung von Säuglingen, Kleinkindern und deren Familien einbinden lassen. [ mehr ]
Unbehagen in psychoanalytischen Institutionen
Ausgehend von Freuds Unbehagen in der Kultur betrachtet die Autorin das Gefühl des Unbehagens in psychoanalytischen Institutionen als mögliches Zeichen von Verdrängungsprozessen. Dazu untersucht sie fördernde und hemmende Umstände der Ausbildung und Berufsausübung und zieht auch Bions Konzepte zur Arbeit in Gruppen heran. Die Reflexion und Beachtung individueller Bedürfnisse sowie der subjektiven, unbewussten Bedeutung der Institution kann konstruktive Veränderungen anregen. Auf Basis eigener langjähriger Arbeitserfahrungen in psychoanalytischen Institutionen beleuchtet Sylvia Zwettler-Otte zahlreiche Problemstellungen. [ mehr ]
Opferdasein, Rachsucht und die Kraft der Vergebung
Die Begriffe Opferdasein, Rachsucht und die Kraft der Vergebung haben psychoanalytisch und gruppenanalytisch bisher kaum Beachtung gefunden. Mit zahlreichen Beispielen aus psychoanalytischen Einzel- und Gruppentherapien zeigen die AutorInnen, wie eine Befreiung von destruktiven Gefühlen der Rachsucht, Aggression und Schuld gelingen und Wege zur Versöhnung geebnet werden können. Das Ergebnis ist eine interessante Sozialstudie, die viel über den wechselseitigen Einfluss von Psyche und Gesellschaft aussagt und zu einem tieferen Verständnis von Kriegstraumata führt. [ mehr ]
Gespräche im Zwischenreich des Träumens
Thomas Ogden geht darauf ein, wie er als Psychoanalytiker denkt und arbeitet, wie er seine Fähigkeit erhöht, die »lebendigen« Momente einer Sitzung wahrzunehmen, und wie er durch enge Berücksichtigung der Nuancen in Sprache, Gesten und Handlungen die intersubjektive Konstruktion erfasst, die PatientIn und AnalytikerIn erschaffen. Dabei bezieht er sich auf Träumereien – Wachträume – als einen Prozess, innerhalb dessen Metaphern geschaffen werden, um einen Sinn für das unbewusste Erleben zu vermitteln. [ mehr ]
Der unbewusste Mensch
Unbewusste Prozesse prägen den überwiegenden Teil unseres Fühlens und Denkens, beeinflussen unsere Beziehungen, Entscheidungen und Geschicke. Die AutorInnen zeigen, dass neurobiologische Methoden neue Perspektiven für die Psychoanalyse eröffnen und wie sich psychoanalytische Konzepte und Modelle mithilfe der Neurobiologie belegen lassen. [ mehr ]
Melanie Klein lesen
Melanie Klein lesen ist eine Einführung in das Werk einer herausragenden Psychoanalytikerin des 20. Jahrhunderts, die vor allem für ihre Beteiligung an der Entwicklung der Kinderanalyse und ihre höchst anschauliche Darstellung unserer inneren Welt bekannt ist. [ mehr ]
Erinnerungen an eine chaotische Welt
Lore Reich Rubin ist die zweite Tochter von Wilhelm und Annie Reich. Die psychoanalytische Profession ihrer Eltern war damals, im Wien der Jahre zwischen den zwei Weltkriegen, noch unkonventionell und revolutionär. Eindringlich und spannend zeichnet ihre Erzählung die politischen Entwicklungen und Familienverhältnisse während ihrer Kindheit und Jugend aus der Perspektive eines Kindes, die Verarbeitung ihrer Fluchterfahrungen und ihr eigenes Fußfassen in den USA nach. [ mehr ]
Psychoanalytische spezielle Neurosenlehre
Otto Fenichels 1931 zeitgleich erschienene Werke Hysterien und Zwangsneurosen und Perversionen, Psychosen, Charakterstörungen sind die erste umfassende Darstellung der speziellen Neurosenlehre. Entstanden aus den Seminaren, die Fenichel am Berliner Psychoanalytischen Institut hielt, stellt er das Typische der Krankheitsbilder dar. Die zwei Bände der Psychoanalytischen speziellen Neurosenlehre von 1931 sind nicht nur als ein historisches Dokument von Relevanz, sondern besonders wegen ihrer zahlreichen kasuistischen Beispiele auch heute noch mit großem Gewinn zu lesen. [ mehr ]
Gesamtausgabe (SFG), Band 13
Das wichtigste in Band 13 enthaltene Werk ist Totem und Tabu. In dieser Schrift, die am Anfang der Begegnung von Psychoanalyse und Ethnologie steht und als wegbereitend für die Ethnopsychoanalyse gilt, beschäftigt Freud sich mit »völkerpsychologischen« Fragen. Er entwickelte hier seine Ideen von der Ähnlichkeit zwischen der Religion und den Bräuchen »primitiver« Völker und den unbewussten Fantasien seiner neurotischen Patientinnen und Patienten. Daneben sind unter anderem die wichtigen Texte »Das Interesse an der Psychoanalyse«, »Zur Einleitung in die Behandlung« und »Erfahrungen und Beispiele aus der analytischen Praxis« enthalten. [ mehr ]
Der Tod und das Leben
Jürgen Grieser zeigt auf, wie der Tod von Kindheit an über die ganze Spanne des Lebens hinweg entscheidend zu unserer psychischen Entwicklung beiträgt und als existenzielle Herausforderung einen basalen Antrieb für die Gestaltung und Weiterentwicklung der psychischen Welt des Menschen darstellt. Basierend auf einer breiten Übersicht über die Erscheinungsformen des Todes im Verlauf des Lebens stellt Grieser Lösungsstrategien vor, die der Mensch entwickeln kann, um mit dem Wissen um seine Sterblichkeit konstruktiv umzugehen: Mobilisierung der Libido, Erleben der Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens und schließlich Erfahrungen der Transzendenz. [ mehr ]
Gegen die Normativität in der Psychoanalyse
Die Psychoanalyse ist mit rapiden Veränderungen in den zeitgenössischen Familien- und Beziehungsformen konfrontiert. Eine zu normative Auslegung verschiedener Konzepte von Freud und Lacan verhindert jedoch, dass der faktischen Vielfalt von Liebes- und Familienleben theoretisch und klinisch angemessen Rechnung getragen werden kann. Susann Heenen-Wolff eröffnet in diesem Buch neue, vielversprechende Perspektiven, um zeitgenössische Formen des Sexuallebens zu verstehen. [ mehr ]
Auf dem Hochseil
Nina Coltart reflektiert das eigene therapeutische Vorgehen, das zumindest an der Oberfläche nicht immer psychoanalytischen Konventionen gehorcht. Sie setzt sich mit verschiedensten Themen auseinander, etwa mit dem Lachen in der Therapie oder dem Problem des beharrlich schweigenden oder gar schlafenden Patienten. Einiges Aufsehen erregte der erste Aufsatz dieser Sammlung, in dem sie berichtet, wie sie in einer verfahrenen Therapiesituation den Patienten wie auch sich selbst mit einem Zornesausbruch überraschte, der dann die entscheidende Wende einleitete. Ihr Denken kreist außerdem immer wieder um Fragen der Ethik und Moral oder auch um religiöse Therapieelemente. [ mehr ]
Harald Schultz-Hencke und die Freideutsche Jugend
Steffen Theilemann legt mit seinem Buch die erste Biografie über den Psychoanalytiker Harald Schultz-Hencke (1892–1953) vor und verknüpft die biografischen Elemente geschickt mit historischen Betrachtungen zur Freideutschen Jugend, zu deren führenden Vertretern Schultz-Hencke ab 1917 gehörte. Das Buch widmet sich dem bisher unbekannten und unerforschten Leben Schultz-Henckes bis zum Beginn seiner psychoanalytischen Ausbildung im Jahr 1922. Es eröffnet die Möglichkeit einer sachlich geführten Kontroverse sowohl über den Menschen als auch den Psychoanalytiker Schultz-Hencke. [ mehr ]
Rebellion gegen die Endlichkeit
In unserer schnelllebigen Zeit mit ihrem beständigen Streben nach Optimierung und Perfektionierung aller Lebensbereiche tritt die Beschäftigung mit Verlust, Krankheit und Tod für viele in den Hintergrund. Dennoch können auch die steigende Lebenserwartung, die Fortschritte der Medizin sowie die gewachsenen Möglichkeiten in soziokulturellen, politischen, religiösen und anderen Gruppierungen gestaltend und generativ mitzuwirken, letztlich nicht über das unweigerlich hinzunehmende Altern und die Endlichkeit der menschlichen Existenz hinwegtäuschen. Die Autorinnen und Autoren nähern sich der vielschichtigen Thematik nicht nur aus psychoanalytischer, sondern auch aus literarischer, philosophischer und geisteswissenschaftlicher Perspektive. [ mehr ]
Zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Zwischen Hoffnung und Verzweiflung untersucht die Anfänge der Psychoanalyse in Polen zwischen 1900 und 1939. Deren Eigenart sehen die HerausgeberInnen in der historisch einmaligen Verflechtung der polnischen, jüdischen und deutschen Kulturen. Beiträge über Psychoanalyse in der Tschechoslowakei, Ungarn und Ukraine, die zum selben kulturellen Gebiet Galizien gehörten, ergänzen die Perspektive. Das Schicksal der Psychoanalyse wird aus der Perspektive des Aufbruchs, aber auch angesichts des II. Weltkriegs, Holocausts, der Flucht und Vertreibung und ihrem Verschwinden hinter dem Eisernen Vorhang erzählt. [ mehr ]
Gesamtausgabe (SFG), Band 12
Eine der wichtigsten Arbeiten Freuds im zwölften Band sind die fünf Vorlesungen »Über Psychoanalyse«. Er hielt sie im Jahr 1909 an der Clark University in Worcester und beschrieb darin die Grundlagen und Entstehung seiner Methode. Zusätzlich enthält dieser Band auch Freuds Analyse der Krankheit Paul Schrebers und seine Studie Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci, die zu einem der am heftigsten diskutierten Texte Freuds gehört. [ mehr ]
Von Irma zu Amalie
Das Buch versucht der Frage nach dem Umgang der modernen Psychoanalyse mit Träumen nachzugehen. Inwiefern haben sich die Vorstellungen über die Entstehung und Funktionsweise von Träumen in den letzten 100 Jahren gewandelt? In den Beiträgen wird die Geschichte der Traumdeutung skizziert und anhand von Beispielen illustriert. [ mehr ]
Das Phänomen Liebe
Mathias Hirsch untersucht die Liebe innerhalb und außerhalb der Psychotherapie und stellt das Spektrum der verschiedenen Liebesformen in der Therapie vor. Er betont die Ambivalenz, die mit der Liebe stets verbunden ist: Neben dem ersehnten Glück birgt sie die Angst vor Abhängigkeit von der Macht des Anderen, Entindividualisierung in der Verschmelzung sowie Trennungsangst. Darüber hinaus wendet er sich der weitgehend tabuisierten Problematik der sexuellen Beziehung in der Therapie zu. Seine Überlegungen illustriert der Autor anschaulich anhand klinischer Fallbeispiele. [ mehr ]