Werner Bohleber

Psychoanalyse, Adoleszenz und das Problem der Identität

Psyche, 1999, 53(6), 507-529

Von einigen Diagnostikern als postmodern eingestufte soziokulturelle Entwicklungen scheinen zu einer Dezentrierung des Subjekts und einer Auflösung der Einheitlichkeit von Selbst und Identität geführt zu haben. Neuere intersubjektivistische, sozialkonstruktivistische und narrativistische Ansätze in der Psychoanalyse reflektieren diese Entwicklungen. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass wesentliche Inhalte einer genuinen Psychoanalyse preisgegeben ... [ mehr ]

Psyche

53. Jahrgang Heft 1 1999

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Trin Haland-Wirth & Hans-Jürgen Wirth

Der Kosovo-Krieg im Spiegel von Gesprächen und Kinderbildern (PDF)

psychosozial 76 (1999), 117-121

Es wird informiert über Gespräche, die mit Kosovo-Flüchtlingen in Deutschland geführt wurden. Im Mittelpunkt steht dabei die Darstellung der Kriegserlebnisse. Eingegangen wird auch auf Kinderzeichnungen, in denen die betroffenen Kinder ihre traumatischen Erfahrungen zur Darstellung bringen.

Stichworte: Krieg, Emotionales Trauma, Verfolgung, Zeichnen

Keywords: War, Emotional Trauma, Persecution, Drawing
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Hans-Jürgen Wirth

Hat Slobodan Milosevic eine Borderline-Persönlichkeitsstörung? Versuch einer psychoanalytischen Interpretation (PDF)

psychosozial 76 (1999), 103-116

Aus psychoanalytischer Perspektive wird der Frage nachgegangen, ob der serbische Politiker S. Milosevic eine Persönlichkeitsstörung aufweist. Zunächst werden unter Heranziehung der vorliegenden Quellen die psychischen, psychosozialen und auch die psychopathologischen Merkmale von Milosevic mit den Mitteln der Psychoanalyse untersucht. In einem zweiten Schritt wird dann die individualpsychologische, familiendynamische und paardynamische Ebene mit ... [ mehr ]

Ellen Reinke

Triadische Position und psychoanalytisches Konfliktverständnis: Zur gegenwärtigen Vermittlung von Beziehungs- und Bindungsqualitäten zwischen den Generationen (PDF)

psychosozial 76 (1999), 91-102

Grundlegende Prozesse im Rahmen der Vermittlung von Beziehungs- und Bindungsqualitäten in intergenerationellen Beziehungen werden aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Dabei wird nach einleitenden Anmerkungen zum Begriff des Generationenvertrags zunächst gezeigt, wie die für das traditionelle Generationenverhältnis postulierte Konfliktstruktur lebensgeschichtlich entsteht und welches die innerpsychischen wie intersubjektiven Voraussetzungen ... [ mehr ]

Jürgen Grieser

Die Vater-Sohn-Beziehung. Das Vaterbild zwischen Phantasie und Wirklichkeit (PDF)

psychosozial 76 (1999), 81-90

Im Rahmen psychoanalytischer Überlegungen zur Vater-Sohn-Beziehung werden die Entstehung und die Funktion des Vaterbildes des Sohnes erörtert. Vier Dimensionen werden dabei berücksichtigt: der Beitrag des Vaters, der Anteil des Sohnes, die Entwicklungs- und Interaktionsdynamik in der Triade Vater-Mutter-Kind und die kulturelle Bestimmung der Rolle des Vaters. Das Vaterbild wird als Bündel von Erwartungs- und Interaktionsmustern aufgefasst, die sich auf die ... [ mehr ]

Horst Petri

Die Geschwisterbeziehung - die längste Beziehung unseres Lebens (PDF)

psychosozial 76 (1999), 69-80

Die Geschwisterbeziehung wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Zunächst werden psychodynamische Aspekte der Geschwisterliebe besprochen, und die positiven Elemente der Geschwisterbeziehung werden im lebensgeschichtlichen Zusammenhang erläutert. Dabei werden die einzelnen Phasen der Entwicklung der Geschwisterliebe - von der Vorgeburtsphase über die frühe und späte Kindheit und das weitere Leben hinweg - besprochen. Anschließend ... [ mehr ]

Marina Gambaroff

Der Einfluß der frühen Mutter-Tochter-Beziehung auf die Entwicklung der weiblichen Sexualität (PDF)

psychosozial 76 (1999), 59-68

Der Einfluss der frühen Mutter-Tochter-Beziehung auf die Entwicklung der weiblichen Sexualität wird aus psychoanalytischer Sicht erörtert. Dabei werden zunächst psychodynamische Prozesse, die bei der Frau während der Schwangerschaft und in der Beziehung zum weiblichen Säugling ablaufen, beschrieben. Es wird hingewiesen auf die primärprozesshafte Nähe von Oralität und Genitalität sowie auf das große regressive Potential, ... [ mehr ]

Michael B. Buchholz

Die Rolle der Metapher in der familientherapeutischen Behandlung eines psychotischen Jugendlichen (PDF)

psychosozial 76 (1999), 45-58

Die Bedeutung der bildgebenden Bereiche für die Metaphern der Krankheit wird analysiert. Material ist das Transkript einer familientherapeutischen Sitzung. Dabei wird von der These ausgegangen, dass die Metapher der Krankheit die Synapse im Netz der Behandlungsorganisation ist. Die Art, wie professionelle Helfer und wie Patienten ihre Krankheit metaphorisch konzeptualisieren, wird als entscheidend für die Kooperation während der Behandlung angesehen. Es wird ... [ mehr ]

Peter Möhring

Das Paar - Liebespaar und Elternpaar. Psychoanalytische Paardynamik und Paartherapie (PDF)

psychosozial 76 (1999), 33-43

Psychoanalytische Überlegungen zur Paarbeziehung werden angestellt. Zunächst wird der Frage nachgegangen, welche psychoanalytischen Theorien zum Verständnis der Paardynamik verwendet werden können. Dann wird die Entwicklung psychoanalytischer Paartheorien erörtert, und einige Aspekte der Psychopathologie von Paarbeziehungen werden diskutiert. Dabei wird eingegangen auf ödipal strukturierte Paare, anaklitisch-symbiotische und ... [ mehr ]

Anni Bergman

Autonomiewünsche versus Abhängigkeitsbedürfnisse. Die Bedeutung des mütterlichen Objekts - Ergebnisse einer Langzeit-Untersuchung (PDF)

psychosozial 76 (1999), 17-31

Auf der Grundlage von Daten, die im Rahmen einer 35 Jahre umfassenden Langzeitstudie gewonnen wurden, wird für ein ausgewähltes Mutter-Kind-Paar gezeigt, wie die einzigartige Weise des Loslösungs-Individuations-Prozesses das Erleben der späteren Entwicklung und Lebenskonflikte beeinflusst. Im Mittelpunkt steht dabei die Beschreibung, wie das betroffene Kind seine autonomen Funktionen zu gebrauchen lernte, um den Mangel der konsistenten emotionalen ... [ mehr ]

Karl Heinz Brisch

Familiäre Bindungen. Die transgenerationale Weitergabe familiären Bindungsverhaltens (PDF)

psychosozial 76 (1999), 7-16

Wesentliche Aussagen der Bindungstheorie zu familialen Bindungen werden im Rahmen eines Überblicksbeitrags erörtert. Zunächst werden die zentralen Konzepte der von J. Bowlby entwickelten Bindungstheorie (Bindungsmuster, Bindungsrepräsentation) erläutert. Dann wird die Entwicklung der Bindung im Lebenszyklus und im Rahmen der transgenerationellen Beziehungen besprochen. Anschließend wird der Zusammenhang zwischen Bindung und Psychopathologie ... [ mehr ]

Rainer Funk

Aggressionsstrukturen und Konfliktbewältigung. Sozialpsychologische Reflexionen im Anschluß an Erich Fromm (PDF)

psychosozial 75 (1999), 127-141

Nach Anmerkungen zur Notwendigkeit von Konflikten werden vor dem Hintergrund der Psychologie Erich Fromms vier Muster der Aggressionsbewältigung dargestellt, und es wird aufgezeigt, wie unterschiedliche Konflikte erlebt und wie mit Ihnen umgegangen werden kann. Im einzelnen werden das autoritäre Konflikterleben, das am Marketing orientierte Konflikterleben, das nekrophile Konflikterleben und das narzisstische Konflikterleben behandelt. Erkenntnisse und Leitlinien ... [ mehr ]

Lars Rensmann

»Zorn von alttestamentarischem Atem«. Reflexionen zur politischen Psychologie der »Goldhagen-Debatte« (PDF)

psychosozial 75 (1999), 109-126

Die vom amerikanischen Politologen D. N. Goldhagen verfasste Studie »Hitler's Willing Executioners: Ordinary Germans and the Holocaust« und die durch sie ausgelösten öffentlichen Reaktionen in Deutschland werden reflektiert. Probleme und Herausforderungen dieser Studie, darauf gründende Projektionen der Medien, politisch-psychologische Deutungen sowie Eskalationsdynamik und gesellschaftliche Reaktionen im Kontext der »Goldhagen-Debatte« ... [ mehr ]

Helmut Kramer

Kritik der Hochschuldidaktik - 20 Jahre danach (PDF)

psychosozial 75 (1999), 99-106

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Gerald Steinhardt

Auf dem Weg zur kaleidoskopischen Wahrnehmung. Überlegungen zur Subjekt-Konstitution und Welt-Erfahrung im Zeitalter der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (PDF)

psychosozial 75 (1999), 81-98

Überlegungen zur Konstitution von Subjektivität und zur Welt-Erfahrung im Zeitalter der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien werden angestellt. Nach einleitenden grundsätzlichen Anmerkungen zum Verhältnis von Technik und sozialem Leben werden Veränderungen in Bezug auf Wahrnehmungsprozesse - von der traditionellen über die panoramatische zur kaleidoskopischen Wahrnehmung - beschrieben. Zentrales Merkmal der neuen kaleidoskopischen ... [ mehr ]

Wilfried Gottschalch

Kollektive Infantilisierung in bürokratischen Männermatriarchaten (PDF)

psychosozial 75 (1999), 69-79

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Angelika Ebrecht

Die List der Frauen - Beschädigte Weiblichkeit und politische Subjektivität (PDF)

psychosozial 75 (1999), 57-68

Im Rahmen von Überlegungen zu Kritischen Theorie des Subjekts wird die These aufgestellt und erläutert, dass sich aus der psychischen Struktur der List ein Konstitutionsprinzip politischer Subjektivität von Frauen herausarbeiten lässt. Dabei wird gezeigt, dass List dazu dient, politische Subjektivität aus der Position des Innerpsychischen, des Privaten, der Beschädigung und der Isolation herzustellen oder zu restituieren. Diese Überlegungen ... [ mehr ]

Reimut Reiche

»An die Stelle einer Triebtheorie tritt dann ...« (Habermas) Aufgaben der Psychoanalyse in der Theorie des kommunikativen Handelns (PDF)

psychosozial 75 (1999), 41-55

Unter Bezugnahme auf die eigene Kritik am Diskurs über Psychoanalyse und Gesellschaft (in Psyche 1995, 49 (3)) wird die von J. Habermas entwickelte Theorie des kommunikativen Handelns auf Anschlussmöglichkeiten für die Psychoanalyse überprüft. Diese Überprüfung erfolgt in sechs Schritten: (1) anhand einer Vergegenwärtigung der Aufgabenverteilung, die Habermas in Bezug auf die Psychoanalyse vornimmt, (2) über die Kontrastierung von ... [ mehr ]

Hans-Joachim Busch

Klaus Horns Konzept einer »Kritischen politischen Psychologie« (PDF)

psychosozial 75 (1999), 25-39

Klaus Horns Ansatz einer Kritischen politischen Psychologie wird erörtert. Dabei wird gezeigt, dass dieser Ansatz sich einer Tradition entgegenstellt, die politische Psychologie auf die bloße Untersuchung der psychologischen Seite des Politischen beschränkt. Vielmehr ist für Horn die Berücksichtigung der Spannung zwischen Individuum und Gesellschaft grundlegend. In diesem Sinne, so wird deutlich gemacht, ist kritische politische Psychologie eine ... [ mehr ]

Klaus Horn

Zum Entstehen politischer Psychologie. Historische Hinweise aus der Perspektive der Kritischen Theorie des Subjekts (PDF)

psychosozial 75 (1999), 9-23

Aus der Perspektive der Kritischen Theorie des Subjekts (Frankfurter Schule) werden historische Begründungszusammenhänge für das Entstehen der politischen Psychologie diskutiert. Die Herausbildung unterschiedlicher affirmativer Stränge politischer Psychologie unter den Bedingungen des Nationalsozialismus einerseits und in den vom Faschismus verschonten westlich-kapitalistischen Demokratien andererseits wird analysiert.

Stichworte: Politische ... [ mehr ]

Reinhard Ruthmann

»Der letzte Tango in Paris« von Bernardo Bertolucci - eine psychoanalytische Interpretation (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 21 (1999), 103-111

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Gerhard Schneider

Nachruf auf Jürgen Krambeck (16.09.1942 - 23.12.1998) (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 21 (1999), 100-102

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György Hidas

Kurze Geschichte der Psychoanalyse in Ungarn (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 21 (1999), 82-99

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