Krieg und Völkermord
Psychoanalyse im Widerspruch Nr. 56: Handeln im Kontext gesellschaftlicher Gewalt
Die »Psychoanalyse im Widerspruch« hat eine Denkfigur der Psychoanalyse zu ihrem Programm gemacht: die Kontroverse - denn seit 1900 ist kein Kernbegriff dieser unruhigen Disziplin widerspruchslos akzeptiert worden. Seit der Gründerzeit reizen ihre Aussagen in der Gesellschaft zum Widerspruch. Und für die Psychoanalyse als Theorie innerer und äußerer Konflikte ist das Widersprechen essentiell.
Zu den thematischen Schwerpunkten der ... [ mehr ]
Kinder der Opfer. Kinder der Täter
Die Autorinnen und Autoren untersuchen anhand von erschütternden Fallbeispielen die charakteristischen Symptome der Überlebenden des NS-Regimes und der nachfolgenden Generation. Dabei gehen sie nicht nur auf die Nachfahren der Opfer, sondern auch auf die der Täter ein und zeigen unter anderem, dass die Entschädigungspraxis deutscher Behörden einer Fortsetzung der Verfolgung gleichkam. [ mehr ]
1:0 für Rafah
Der Aufbau psychosozialer Hilfen für Menschen, die in Kriegs- und Krisengebieten jahrelang und andauernd Terror und Zerstörung erfahren, ist wichtig und schwierig zugleich, da man keine Völker zum Therapeuten schicken kann und da die Fachkräfte vor Ort oft selbst traumatisiert sind. Die Suche nach nachhaltigen Lösungen für diese Problematik stand im Zentrum des Projekts »Kicking the Ball and Taking Care«, das in Kooperation zwischen Palästinensischen, Deutschen und Schweizer Fachkräften über sechs Jahre hinweg im Gazastreifen und im Westjordanland durchgeführt wurde und im vorliegenden Buch vorgestellt wird. [ mehr ]
psychosozial 142: Umkämpfte Psyche - Zur Rekontextualisierung psychischen Leids
Trauma stellt kein rein individuelles Geschehen dar. Noch deutlicher als anderes psychisches Leid entsteht es per Definition, explizit in der Verbindung mit einem traumatischen – äußeren – Ereignis, das die individuellen Schutz- und Bewältigungsreaktionen überwältigt. Gleichsam ist der traumatische Prozess, der langfristiges Leid verursacht, nicht reduziert auf ein äußeres auslösendes Ereignis und darauf folgende Symptome, ... [ mehr ]
Zeugenbetreuung von Holocaust-Überlebenden und Widerstandskämpfern bei NS-Prozessen (1964-1985)
Als die Holocaust-Opfer 1964 als Zeuginnen und Zeugen im Auschwitzprozess erstmals wieder nach Deutschland reisten, befand sich die psychologische Traumaforschung noch in ihren Anfängen. Bevor sich PsychologInnen, TherapeutInnen, JournalistInnen und JuristInnen dem Thema stellen konnten, gründete sich ein erster Betreuerkreis und leistete in Sachen Vergangenheitsbewältigung Pionierarbeit. Die Autorin stellt im vorliegenden Buch die Begegnungen von ZeugInnen und ZeugenbetreuerInnen bei NS-Prozessen in den Fokus und belegt deren Einzigartigkeit anhand von Interviews, Briefen und Berichten. [ mehr ]
Krieg um die Köpfe
Obwohl sich weite Teile der Bevölkerung gegen Krieg aussprechen, wird mittels vielfältiger Strategien versucht, diese Haltung zu untergraben und den Krieg im öffentlichen Bewusstsein als Normalität zu etablieren. Aus sozialwissenschaftlicher, psychologischer und medienkritischer Perspektive reflektieren die Autorinnen und Autoren, wie im Zuge der Mobilmachung bürgerrechtliche und soziale Standards außer Kraft gesetzt werden. [ mehr ]
Unterwegs in der Fremde
Migration bedeutet nicht nur für die aufnehmende Gesellschaft, sondern vor allem auch für die betroffenen Migrantinnen und Migranten, sich ständig neuen Herausforderungen stellen zu müssen. Im vorliegenden Buch wird untersucht, welche Bedeutung der Migration in verschiedenen Lebensphasen zukommt und welche psychischen Transformationsprozesse sie im Laufe eines Lebens verursachen kann. [ mehr ]
Punktierungen des Bösen
Das vorliegende Buch setzt sich basierend auf Bernd Fischers Werk Menschen. interdisziplinär mit dem Phänomen des Bösen auseinander. Die Beiträge aus den Bereichen Kunstgeschichte, Psychoanalyse, Strafrecht und Theologie spitzen das Thema aus ihrer jeweiligen Perspektive zu und regen so zur Reflexion teils manifester »Wahrheiten« und Normen an, die mit dem Begriff des Bösen einhergehen. [ mehr ]
Gefängnisaufzeichnungen
Die jüdische Emigrantin Edith Jacobson war nicht nur als eine der wichtigsten Psychoanalytikerinnen des 20. Jahrhunderts bekannt, sondern auch wegen ihrer Mitwirkung in der linken Widerstandsgruppe »Neu Beginnen« und ihrer Verurteilung zu einer langen Zuchthausstrafe. Persönliche Notizen aus den ersten Tagen ihrer Haft galten als verschollen, überdauerten aber fast 80 Jahre lang in Privathaushalten. Das vorliegende Buch macht sie erstmals – komplett als Faksimile und Abschrift – zugänglich. [ mehr ]
Die vergessenen Kinder der Globalisierung
Transnationale Kindheit stellt ein in der internationalen Migrationsforschung weitestgehend vernachlässigtes Thema dar. Die BeiträgerInnen gehen der Frage nach, was es für Kinder bedeutet, wenn Eltern über Jahre abwesend sind. Mit lebendigen Geschichten von Kindern vermittelt das Buch einen Einblick in deren Lebensrealitäten und erlaubt Erkenntnisse jenseits der bisherigen transkulturellen Migrationsforschung. [ mehr ]
Aufgewachsen in »eiserner Zeit«
Welche Erfahrungen haben unsere Urgroßeltern oder Großeltern als Kleinkinder, Kinder oder Heranwachsende im Ersten Weltkrieg gemacht? Welchen seelischen Belastungen waren sie ausgesetzt? Anhand von Zeitdokumenten und Selbstzeugnissen der Betroffenen rekonstruiert die Autorin ein Bild der Kindheit im Ersten Weltkrieg und deren Auswirkungen auf die folgenden Generationen. [ mehr ]
Schatten des Schweigens, Notwendigkeit des Erinnerns
Knapp 70 Jahre nach Kriegsende besteht ein großes interdisziplinäres Interesse an den Erinnerungen der letzten lebenden Zeitzeugen. Auf der Grundlage von Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen skizziert Christa Müller komplexe Erinnerungswelten, deren vielschichtige Auswirkungen sich bis in die Gegenwart hinein als unverarbeitete innerpsychische Repräsentanzen aufzeigen lassen. [ mehr ]
Unbewusste Erbschaften des Nationalsozialismus
Die Beiträger/innen dieses Bandes nähern sich auf unterschiedliche Weise den Nachwirkungen des Nationalsozialismus an: empirisch, theoretisch, basierend auf der gruppenanalytischen und therapeutischen Praxis oder der eigenen Biografie. Aufgrund dieser Perspektivenvielfalt richtet sich der Band nicht nur an die wissenschaftliche Fachwelt, sondern auch an ein Publikum, das aus einem (selbst-)reflexiven Interesse heraus die Gefühlserbschaften des Nationalsozialismus begreifen möchte. [ mehr ]
Versuche zur Psychologie des nationalsozialistischen Terrors
»Federns unorthodoxe Beschreibungen und Analysen, die mit den allzu einfachen Zuordnungen von Gut und Böse brechen, zeigen, was psychisch mit den Menschen geschehen ist, nachdem die Nazis an die Macht gekommen waren, um verhindern zu helfen, daß es noch einmal dazu kommt.«
Achim Perner, Arbeitshefte Kinderpsychoanalyse [ mehr ]
Nachkriegskino
Das Nachkriegskino spiegelt die transformative Zeit nach dem Nationalsozialismus wider. In diesen Jahren des Umbruchs und Wiederaufbaus mussten die Deutschen ihre demokratische Identität und Moral wiederfinden und eine kommunikable Haltung zu ihrer Handlungspraxis im Nationalsozialismus gewinnen. Auch die deutschen Kinokünstlerinnen und -künstler standen vor dieser Herausforderung. Der Autor analysiert rund 50 Filme des populären deutsch-westdeutschen Nachkriegskinos – u.a. Grün ist die Heide, Drei Männer im Schnee, 08/15, Die Trapp-Familie und Winnetou. [ mehr ]
Vom Leben danach
Das Trauma der Shoah wirkt sich bis heute auf die Überlebenden und ihre Familien aus. Anhand von Interviews mit Angehörigen der ersten, zweiten und dritten Generation wird der Weg der Tradierung nachgezeichnet und der Theorie der Transposition werden neue Erkenntnisse hinzugefügt. [ mehr ]
Zeit der Macheten
Nachdem Jean Hatzfeld Überlebende des Völkermordes in Ruanda interviewt hat, kehrt er nach Ruanda zurück und befragt die Täter des organisierten Mordens von 1994. Er versucht zu verstehen, wie es dazu kam, dass ganz normale Bauern scheinbar plötzlich auf ihre Nachbarn losgingen und diese aufs Brutalste mit Macheten und Knüppeln ermordeten.
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»Meine Identität ist die Zerrissenheit«
Die Verfolgerinnen und Verfolger der in der NS-Zeit als »halbjüdisch« klassifizierten Personen sprachen ihnen eine vollwertige Zugehörigkeit zur »deutschen Volksgemeinschaft« ab. Ihr Dasein »dazwischen« war auch nach 1945 keineswegs beendet und hat noch immer enorme Auswirkungen auf die Stigmatisierten. Die vorliegende Studie untersucht diese Erfahrungen des Hin- und Hergerissenseins und ihre individuellen Ambivalenzen, die sie bis heute prägen. [ mehr ]
Kindheiten im Zweiten Weltkrieg und ihre Folgen
»Die Seelennot der Kriegskinder, wie sie sich von der Warte der Analytiker in der therapeutischen Praxis darstellt. Und wie sie sich in die zweite, in die dritte Generation fortwirkt. Eine erhellende Lektüre inmitten der Erinnerungskultur.«
Die ZEIT [ mehr ]
Das Bild in mir
Mit ihrer zeitgeschichtlichen Rückblende lüftet die Autorin ein Familiengeheimnis um den verschollenen »Papa Paul« und hinterfragt dabei sowohl das Wesen und die Persönlichkeit des Vaters als auch Leerstellen in der eigenen Biografie. Gleichzeitig zeichnet ihre Geschichte ein Bild der Kriegs- und Nachkriegsjahre und reflektiert die psychischen, physischen und zwischenmenschlichen Auswirkungen und Verwerfungen der beiden Weltkriege. [ mehr ]
Expressive Sandarbeit
Sandarbeit ist ein neuer Therapieansatz, der sich sowohl für die direkte Versorgung von Menschen in Krisengebieten als auch für die Langzeitbehandlung von Kindern und Erwachsenen in Slums, Flüchtlingslagern und anderen sozialen Brennpunkten eignet. Das vorliegende Buch bietet detaillierte Fallstudien und praxisnahe Anleitungen.
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Kindheit im Krieg und Nationalsozialismus
Die Autorin untersucht das Erinnern von PsychoanalytikerInnen, die zwischen 1930 und 1945 geboren wurden. Statistische Auswertung von 200 Fragebögen sowie vertiefende Interviews zeigen vielfältige Traumatisierungen durch Krieg und Nationalsozialismus und den Zusammenhang zwischen kollektiver Schuld und individuellem Trauma im Erinnerungsprozess. [ mehr ]
Migration und Trauma
Das Leben zwangsmigrierter Jugendlicher ist durch extreme Belastungen gekennzeichnet. Diese Erfahrungs- und Erlebenswelten der Jugendlichen unterzieht der Autor anhand zahlreicher Fallbeispiele einer genauen Analyse und entwickelt unter Rückgriff auf die Traumaforschung Handlungsoptionen für die pädagogische Praxis. [ mehr ]
»Er war halt genialer als die anderen«
Im vorliegenden Buch geht Peter Dudek auf das umfangreiche wissenschaftliche Werk Siegfried Bernfelds ein und rekonstruiert zugleich das Leben des Menschen hinter den Texten. Anhand zahlreicher Quellen zeigt er ihn als jugendbewegten Aktivisten, pädagogischen und psychoanalytischen Theoretiker, politisch-pädagogischen Redner sowie als Lehrer, Ehemann und Vater. [ mehr ]