psychosozial

Thomas Gensicke

Freiwilliges Engagement und Engagementpotential in den neuen Bundesländern (PDF)

psychosozial 88 (2002), 47-54

Empirische Daten zum Ausmaß und zu den Motiven freiwilligen sozialen Engagements in den westdeutschen und ostdeutschen Bundesländern werden dargestellt. Die Daten wurden im Rahmen des Freiwilligensurveys 1999 erhoben. Während in Westdeutschland 36 Prozent der Befragten freiwilliges Engagement zeigten, 27 Prozent Interesse an einem solchen Engagement bekundeten und 38 keine Interesse daran angaben, wurden für Ostdeutschland 28 Prozent Engagierte, 27 Prozent ... [ mehr ]

Heiner Keupp

Bürgerengagements als Ziel, Bedingung und Herausforderung sozialer Arbeit in der Zivilgesellschaft - Fachliche Essentials (PDF)

psychosozial 88 (2002), 31-46

Im Rahmen von Überlegungen zur Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements für die soziale Arbeit wird begründet, dass dieses Engagement die unverzichtbare Grundlage für eine Empowerment-Perspektive in der sozialen Praxis und somit eine große Herausforderung für professionelles Handeln bildet. Potentiale bürgerschaftlichen Engagements werden ausgelotet, und die mit der Empowerment-Perspektive verbundenen Implikationen für eine neue ... [ mehr ]

Friedrich Schorlemmer

Lernziel: Zivilcourage (PDF)

psychosozial 88 (2002), 17-20

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Horst-Eberhard Richter

Soziale Verantwortung in der flexibilisierten Gesellschaft (PDF)

psychosozial 88 (2002), 7-15

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Harald Weilnböck

Die verklärte Melancholie der (post-)modernen Intellektualität. Ein Votum für Beziehungs-/Gruppenanalyse und Psychotraumatologie in den Geisteswissenschaften (PDF)

psychosozial 87 (2002), 123-137

In beziehungs- und gruppenanalytisch geprägten Überlegungen zur Melancholie postmoderner Intellektualität wird die Auffassung vertreten, dass die Melancholie als Begriff und Phänomen in der aktuellen Lebenswirklichkeit nicht an Präsenz verloren hat. Es wird gezeigt, dass die Geisteswissenschaften eine eigene Neigung zur Melancholie aufweisen. Die Vagheit der affektiven Qualität und die Vagheit des Bezugs zwischen dem Affekt und seinen spezifischen ... [ mehr ]

Thilo Naumann

Subjektivität in der Postmoderne. Theoretische und zeitdiagnostische Überlegungen der kritischen Theorie des Subjekts (PDF)

psychosozial 87 (2002), 105-121

Auf der Grundlage der kritischen Theorie des Subjekts von A. Lorenzer und K. Horn wird die ambivalente Verfasstheit postmoderner Subjektivität gesellschaftstheoretisch und psychoanalytisch rekonstruiert. Im Anschluss an eine Explikation zentraler Vorstellungen der materialistischen Sozialisationstheorie als begrifflicher Grundlage der kritischen Subjekttheorie sowie der wesentlichen Ideen von J. Hirschs Regulationstheorie als aktualisierter kritischer Gesellschaftstheorie ... [ mehr ]

Uriel Leviatan

Das Altern im israelischen Kibbutz - Die Auswirkungen sozialer Einrichtungen auf die Befindlichkeit und auf die Lebenserwartung (PDF)

psychosozial 87 (2002), 89-102

Forschungsergebnisse über das Altern in israelischen Kibbutzim werden zusammenfassend dargestellt. Dabei wird deutlich, dass die Kibbutzgesellschaft die erforderlichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Altern bietet und Merkmale aufweist, um als Referenzmodell für die übrige industrialisierte Welt zu dienen. In Bezug auf die relativ hohe Lebenserwartung und die niedrigen Sterberaten im höheren Alter weisen die älteren Kibbutzmitglieder deutlich ... [ mehr ]

Michal Palgi

Emanzipierte Frauen in einer gerechten Gesellschaft? Die Frauenfrage im Kibbutz (PDF)

psychosozial 87 (2002), 75-87

Obwohl die Frauenemanzipation nicht das vorrangige Ziel der sozialistisch-zionistischen Ideologie der Kibbutzim in der Gründungsphase war, wurde mit der Schaffung einer egalitären Gesellschaft doch auch eine Gleichheit zwischen den Geschlechtern angestrebt. Die Frauen waren in wirtschaftlicher und persönlicher Hinsicht den Männern gleichgestellt. Durch die kollektive Erziehung der Kinder in Kinderhäusern konnten alle Frauen berufstätig sein. ... [ mehr ]

Avraham Pavin

Soziale Schichten in einer Gesellschaft von Gleichen (PDF)

psychosozial 87 (2002), 57-74

Die strukturelle Gleichheit der Mitglieder war das herausragende Merkmal der Kibbutz-Gesellschaft (kein Privatbesitz an Produktionsmitteln, gleiche Verteilung der Konsumgüter, Ämterrotation, öffentliche Erziehung). Trotz der formalen Gleichheit und der nur geringen Unterschiede im Lebensstandard entstanden bereits in den ersten Jahrzehnten soziale Schichten, wobei die obere Schicht Veteranen in Managerpositionen waren und die »normalen Mitglieder« die ... [ mehr ]

Benjamin Beit-Hallahmi

Kollektiverziehung und Persönlichkeitsentwicklung: Ergebnisse des Kibbutz-Experiments (PDF)

psychosozial 87 (2002), 41-55

Projekte der Gemeinschaftserziehung sind in der Pädagogik vielfach beschrieben und kontrovers diskutiert worden. Spezifische Effekte der Persönlichkeitsentwicklung werden dabei jedoch kaum nachgewiesen. Die Gemeinschaftserziehung im Kibbutz hat jedoch eine umfangreiche empirische Begleitforschung erfahren, die die Auswirkungen des kibbutzspezifischen »multiple mothering« und der Sozialisation in Peer-Gruppen auf die Persönlichkeitsentwicklung ... [ mehr ]

Arza Avrahami

Orientierungen und Verhaltensweisen der Jugend im Kibbutz im Zusammenhang mit der Sozialisation in der Adoleszenz (PDF)

psychosozial 87 (2002), 27-39

Die Jugend kann durch die Merkmale Liminalität und Moratorium beschrieben werden. Liminalität meint den undefinierten sozialen Zustand von Jugendlichen, Moratorium den Aufschub der sozialen Verpflichtungen in der Gesellschaft. Die Jugendphase im Kibbutz ist nicht nur durch einen besonders intensiven Einfluss der Gruppe auf die Heranwachsenden gekennzeichnet (bis zum Beginn der 90-er Jahre lebten in den meisten Kibbutzim die Heranwachsenden von der Geburt bis zum Ende ... [ mehr ]

Michael Nathan

Vom kollektiven Übernachten zum Schlafen im Elternhaus - Die Wurzeln dieses Wandels in der Kindheit (PDF)

psychosozial 87 (2002), 17-25

Der Wandel vom gemeinsamen Übernachten der Kinder in Kinderhäusern hin zum Schlafen im Elternhaus in der Erziehungspraxis des israelischen Kibbuz-Systems wird analysiert und diskutiert. Die Ablehnung der kollektiven Übernachtung wird auf die Schwierigkeiten einer angemessenen Identitätsfindung insbesondere für die Mütter in der Pioniergeneration, aber auch für deren Töchter innerhalb der Kibbutzim zurückgeführt. An Ausschnitten ... [ mehr ]

Werner Fölling & Maria Fölling-Albers

Aufwachsen und Leben im Kibbutz - Persönlichkeitsentwicklung, soziale Bedingungen und Lebensgefühl in egalitären Kommunen (PDF)

psychosozial 87 (2002), 5-16

Der Beitrag leitet ein in ein Themenheft zum Schwerpunktthema »Leben im Kibbutz«. Zunächst wird daran erinnert, dass die Utopie einer gleichen und gerechten Gesellschaft seit dem 18. Jahrhundert als Gegenentwurf zu den existierenden ungleichen Stände- und Klassengesellschaften viele Menschen im modernen Europa immer wieder fasziniert hat. Doch die Realisierungsversuche endeten entweder in Diktaturen oder in relativ unbedeutenden kurzlebigen ... [ mehr ]

Karla Hoven-Buchholz

Zu dumm zum Leiden? Psychoanalytische Überlegungen zur geistigen Behinderung (PDF)

psychosozial 86 (2002), 113-125

Auf der Grundlage eigener Erfahrungen aus der Arbeit mit geistig behinderten Menschen werden psychoanalytische Überlegungen zur Komplexität des Phänomens der geistigen Behinderung angestellt. Nach Hinweisen auf die Problematik einer Definition geistiger Behinderung wird anhand eines Fallbeispiels aufgezeigt, dass es auch bei einer schweren organisch bedingten geistigen Behinderung interpersonelle oder institutionelle Faktoren gibt, die einen psychisch hemmenden ... [ mehr ]

Alexander Engelbrecht

Sieben Thesen zur Genese von Ratioalisierungstendenzen in pädagogischen Institutionen (PDF)

psychosozial 86 (2002), 99-111

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Ellen Reinke

»Augensprache« - Über die Entwicklung von Affekt- und Selbstkontrolle aus neuropsychoanalytischer Perspektive (PDF)

psychosozial 86 (2002), 81-98

Die Entwicklung von Affekt- und Selbstkontrolle wird aus neuropsychoanalytischer Perspektive erörtert. Zunächst wird die neuere psychoanalytische Affektforschung dargestellt, mit einem Rekurs auf den Triebbegriff und auf die Affektforschung von Paul Ekman. Dann wird als Beispiel für die psychoanalytische Entwicklungspsychologie das Phasenmodell von Margaret S. Mahler und Mitarbeitern skizziert, da die Ausführungen zur neuropsychoanalytischen Perspektive und ... [ mehr ]

Gerald Hüther

Psychoanalyse und Neurowissenschaften - Die neurobiologische Verankerung von Erfahrungen (PDF)

psychosozial 86 (2002), 69-79

Überlegungen zur neurobiologischen Verankerung von Erfahrungen werden angestellt. Ausgehend von Anmerkungen zur Relevanz individueller Erfahrungen für das menschliche Fühlen, Denken und Handeln wird die Neuroplastizität als Voraussetzung für die neurobiologische Verankerung von individuellen Erfahrungen beschrieben. Angeborene und erworbene Erfahrungen werden differenziert, und die Bedeutung von kontrollierten und unkontrollierten Stressreaktionen ... [ mehr ]

Otto F. Kernberg

Psychoanalyse und Sozialpsychologie - die sozial-autoritative Billigung von Gewalt (PDF)

psychosozial 86 (2002), 55-68

Es wird der Versuch unternommen, eine Verbindung zwischen psychoanalytischer Theorie und praktischen Fragen des Verstehens sozial tolerierter oder geförderter Gewalt und vorbeugender Behandlung von Gewalttätigkeit in der Gesellschaft herzustellen. Als Grundlage für die Beschäftigung mit sozialpsychologischen Phänomenen werden zwei Theorien in ihren Grundzügen skizziert: (1) die psychoanalytische Objektbeziehungstheorie, aus der heraus die ... [ mehr ]

Gottfried Fischer

Psychoanalyse und Psychotraumatologie - unterwegs zu einer kausalen Psychotherapie traumabedingter Störungen (PDF)

psychosozial 86 (2002), 35-52

Es wird plädiert für ein ätiologisch orientiertes Vorgehen in der Therapie von Patienten mit einer psychotraumatischen Belastungsstörung. Während in der gegenwärtigen Psychotherapieforschung vor allem störungsspezifische Manuale entwickelt werden, hat sich gezeigt, dass eine kausale Behandlung nur möglich ist, wenn bei der Therapieplanung zusätzlich ätiologische Faktoren berücksichtigt werden. Bei vielen Suchtpatienten ... [ mehr ]

Udo Rauchfleisch

Die antisoziale Persönlichkeit - Ein Stein des Anstoßes im Psychotherapiediskurs (PDF)

psychosozial 86 (2002), 27-34

In einer Erörterung der Gründe für die spezifischen Probleme der Psychotherapie von antisozialen Persönlichkeiten werden zunächst aus psychodynamischer Sicht besondere Merkmale in der Entwicklung solcher Personen skizziert: schwere, in der sozialen Realität erfahrene Traumatisierungen, gestörte Autonomieentwicklung mit aggressiver Aufladung der Selbst- und Objektbilder, Ich-strukturelle Störungen mit mangelnder Angst- und ... [ mehr ]

Lorenz Böllinger

Psychoanalyse und Forensik - Behandlung von Sexualstraftätern (PDF)

psychosozial 86 (2002), 13-26

Erfahrungen mit der intramuralen psychoanalytischen Therapie psychisch schwer gestörter Sexualstraftäter werden beschrieben. Als psychopathologischer Hintergrund schwerer gewalttätiger und destruktiver Straftaten werden tief greifende Borderline-Störungen ausgemacht. Typische Verlaufsformen der Behandlung, von den anfänglichen Abwehrmechanismen über die Beziehungsaufnahme zur Ausbildung einer konstruktiven Therapiebeziehung werden skizziert. Nach ... [ mehr ]

Peter Freudl

Warum wird Reich nie erwähnt? Wilhelm Reich und das Trauma der deutschen Psychoanalyse (PDF)

psychosozial 84 (2001), 139-159

Im Rahmen einer historischen Studie wird die Ignorierung und Ausgrenzung Wilhelm Reichs in der Geschichte der Psychoanalyse aufgearbeitet und reflektiert. Einleitend werden die zentralen Inhalte von Reichs Vortrag »Psychischer Kontakt und vegetative Strömung«, den er anlässlich des Internationalen Psychoanalytischen Kongresses 1934 in Luzern gehalten hatte, zusammengefasst. Als Gründe für den Ausschluss Reichs aus der Internationalen ... [ mehr ]

Markus Weilenmann

Verdrängtes Grauen - die Wiederkehr der gewalttätigen Vergangenheit in nachgenozidalen Konfliktlösungen. Das Beispiel Burundi (PDF)

psychosozial 84 (2001), 125-135

Anhand von rechtsanthropologischen und ethnopsychoanalytischen Forschungen in Burundi wird deutlich gemacht, dass der Krieg in nachgenozidalen Gesellschaften verdeckt weiterwirkt. Das zeigt sich vor allem in der Art, wie in solchen Gesellschaften mit Aggression und Gewalt umgegangen wird und wie Konflikte thematisiert, verleugnet und institutionalisiert werden. Der Krieg erscheint wie ein Bruch in der politischen Geschichte, der seinerseits weitere Brüche, Risse und ... [ mehr ]