psychosozial

Norbert F. Schneider

Berufliche Mobilität in Zeiten der Globalisierung und die Folgen für die Familie (PDF)

psychosozial 95 (2004), 21-34

Die Folgen der beruflichen Mobilität in Zeiten der Globalisierung für die Familie werden erörtert. Dabei wird das enge Interdependenzverhältnis von beruflicher Mobilität, Berufskarriere und Familienentwicklung dargestellt, und es wird gezeigt, dass berufliche Mobilität unmittelbare Konsequenzen für die Gestaltung der eigenen Lebensform hat. Deutlich wird auch, dass Mobilität allgemein für die Berufskarriere förderlich sein kann, ... [ mehr ]

Christoph Butterwegge

Das soziale Sicherungssystem vor dem Hintergrund des demographischen Wandels: Plündern die Alten die Jungen aus? (PDF)

psychosozial 95 (2004), 9-20

Im Kontext der Debatte um die Folgen des demografischen Wandels und die Ursachen des Geburtenrückgangs werden mögliche Aspekte zu dessen Beseitigung durch eine aktive Bevölkerungspolitik kritisch zur Diskussion gestellt. Dabei geht es nicht nur um objektive Daten und Fakten, sondern auch und vor allem um deren subjektive Einschätzung.

Stichworte: Demographische Merkmale, Sozialer Wandel, Generationenbeziehungen, Soziale Probleme, Gesellschaft, Trends, ... [ mehr ]

Dagmar Schmauks

Nonverbale Interaktion zwischen Trampern und Autofahrern (PDF)

psychosozial 94 (2004), 119-127

In einer semiotischen Analyse der nonverbalen Interaktion zwischen Trampern und Autofahrern wird Trampen als ein komplexer Zeichenprozess rekonstruiert. Es wird eine Typologie faktisch auftretender Reaktionen in diesem Prozess vorgestellt; sie umfasst Embleme des Trampers (Wahl des Emblems, geeigneten Adressaten und Augenblicks), Embleme des Fahrers (über ein abweichendes Ziel informieren; andere Gründe für das Nicht-Anhalten mitteilen; den Tramper kritisieren ... [ mehr ]

Elmar Brähler, Hildegard Felder & Jörg Schumacher

Wenn der Körper zur Last wird: Zum Einfluss von Alter, Geschlecht und Epoche auf körperliche Beschwerden (PDF)

psychosozial 94 (2004), 103-115

Anhand von zwei bevölkerungsrepräsentativen Stichproben aus den Jahren 1975 und 1994 werden die Einflüsse von Alter, Geschlecht und Epoche auf das Ausmaß an körperlichen Beschwerden untersucht. Im Jahr 1975 wurden 1601 Personen in der Bundesrepublik im Alter zwischen 18 und 60 Jahren mit dem »Gießener Beschwerdebogen« (GBB), im Jahr 1994 3047 Personen (2025 Bewohner der alten und 1022 Bewohner der neuen Bundesländer) im Alter ... [ mehr ]

Markus Roth

Das Körperbild im Jugendalter - Ein Literaturüberblick (PDF)

psychosozial 94 (2004), 91-101

Ausgehend von der Vorstellung, dass die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper eine genuine Entwicklungsthematik in der Adoleszenz bildet, wird ein Überblick über empirische Studien gegeben, in denen Aspekte des Körperbildes bzw. die Auseinandersetzung hiermit im Jugendalter untersucht wurden. Zunächst werden Befunde zur Struktur und zu den Dimensionen des adoleszenten Körperbildes behandelt. Dabei wird insbesondere auf die Dimension der ... [ mehr ]

Sebastian Euler, Elmar Brähler & Burkhard Brosig

Das Dorian-Gray-Syndrom als »ethnische Störung« der Spätmoderne (PDF)

psychosozial 94 (2004), 73-89

Das neue psychodynamische Konzept des »Dorian Gray Syndroms« (DGS) wird erörtert. Darunter wird ein immer häufiger anzutreffender Symptomkomplex verstanden, der die Unfähigkeit, in einem psychologischen Sinne zu reifen, verbindet mit der daraus abgeleiteten Überzeugung, nicht jugendlich-schön genug zu sein, mit der Folge der Nutzung von medizinischen Lifestyle-Angeboten. Zunächst wird der Versuch unternommen, die gesellschaftliche ... [ mehr ]

Uwe Gieler

Psychodynamische Diagnostik und Therapie der körperdysmorphen Störung (PDF)

psychosozial 94 (2004), 55-63

Nach einleitenden Anmerkungen zur Häufigkeit und zu verschiedenen Theorien der körperdysmorphen Störung werden die psychodynamische Sichtweise und Therapie dieser Erkrankung beschrieben. Im psychodynamischen Erklärungsmodell wird von einem auslösenden Ereignis in einem psychischen Konflikt ausgegangen, das auf dem Boden eines unsicheren Bindungsmusters und Selbstwertzweifels als zentraler Fokus gesucht wird. Die zugrunde liegenden Konflikte werden ... [ mehr ]

Ada Borkenhagen

Pygmalions Töchter: Weibliche Selbstinszenierung mittels Schönheitschirurgie - Eine Studie mit dem Digitalen Körperfoto-Test und qualitativen Interviewsequenzen an

psychosozial 94 (2004), 45-53

Eine geläufige Vorstellung in Bezug auf Schönheitschirurgie ist, dass es sich um ein Unterdrückungsinstrument handelt, dem die Klientinnen passiv ausgeliefert sind. Solche Erklärungsversuche eröffnen einen begrenzten Zugang zu den Motiven, die zur Entscheidung für eine Schönheitschirurgie führen. Lässt man die Protagonistinnen selbst zu Wort kommen, so wird jedoch ein anderer Aspekt deutlich. Die schönheitschirurgische ... [ mehr ]

Wolfgang Harth, Marcus Wendler & Ruthild Linse

»Lifestyle-Medikamente«: Definitionen und Kontraindikationen bei körperdysmorphen Störungen (PDF)

psychosozial 94 (2004), 37-43

Im Anschluss an eine Charakterisierung von körperdysmorphen Störungen hinsichtlich Klassifikation, Komorbidität und Auftretenshäufigkeit bei dermatologischen Patienten wird ein Überblick über Lifestyle-Medikamente gegeben, die von Gesunden zur Erlangung eines aktuellen psychosozialen Schönheitsideals eingenommen werden und nicht der Stabilisierung körperlicher Vitalfunktionen von Kranken dienen. In tabellarischer Form werden folgende in ... [ mehr ]

Mathias Hirsch

Psychodynamische und psychotherapeutische Aspekte bei Ess-Störungen aus psychoanalytischer Sicht (PDF)

psychosozial 94 (2004), 25-35

Im Anschluss an eine Beschreibung der Psychodynamik von Bulimie und Anorexie werden Bestandteile und Funktionen eines psychoanalytischen Behandlungsansatzes der Bulimie erläutert. Die psychoanalytische Sicht der Objektverwendung von Körper und Nahrung bei den beiden Formen von Essstörung wird dargestellt. Während bei der Anorexie eher der Körper als Objekt erlebt wird, der Übergangsobjektcharakter insofern bekommt, als er als ein manipulierbares ... [ mehr ]

Oliver Decker

Vergötterte Körper (PDF)

psychosozial 94 (2004), 13-24

Die alltagskulturellen Techniken invasiver Körpergestaltung werden in Koinzidenz betrachtet mit Entwicklungen der Medizin und naturwissenschaftlichen Erkenntnisfortschritten, die es zu gestatten scheinen, bisher naturförmig imponierende Körper unter die Autonomie des Individuums zu bringen. Dabei wird von einem Verständnis des Körpers als Prothese des Ichs ausgegangen, an dem die »Prothesenmedizin« das transzendenzlose Versprechen auf ... [ mehr ]

Aglaja Stirn

Körperkunst und Körpermodifikation: Interkulturelle Zusammenhänge eines weltweiten Phänomens (PDF)

psychosozial 94 (2004), 7-11

In einer kulturtheoretischen Betrachtung werden interkulturelle Zusammenhänge weltweiter Phänomene der Körpermarkierung, Körperkunst und Körpermodifikation erörtert. Beispiele solcher Praktiken aus verschiedenen Kulturkreisen (etwa schamanistische Rituale, Schnitt-Performances der französischen Künstlerin Gina Pane, gegenwärtige Formen von Tätowierungen und Piercings) werden angeführt. Als gemeinsames Grundmoment dieser ... [ mehr ]

Sophie Freud

Falsche Propheten (PDF)

psychosozial 93 (2003), 123-132

Nach einer Auflistung wesentlicher Eigenschaften von falschen Propheten, als deren wichtigste der Fanatismus hervorgehoben wird, sowie dem Hinweis auf die Willkür der Unterscheidung zwischen wahren und falschen Propheten werden einige Gründungsfiguren der psychoanalytischen Bewegung im Hinblick auf ihren übermenschlichen Status hinterfragt. Unter Bezugnahme auf Bücher von L. Breger, J. Cohen, R. Hayman, E. Jones, J. Kerr, R. Noll, R. Monk, A. Storr, C. B. ... [ mehr ]

Mario Erdheim

Glück und Unglück in der Emigration (PDF)

psychosozial 93 (2003), 81-87

Mit Bezug auf die eigene Biographie wird der Frage nachgegangen, inwieweit Migrationen zur Entwicklung des Menschen gehörende kulturelle Prozesse darstellen und welches Veränderungspotential sie im Hinblick auf die Suche nach einem besseren Leben beinhalten. Den Erfahrungshintergrund bilden Erlebnisse im Zusammenhang mit der eigenen Migrationssituation als Kind in Ecuador. Darüber hinaus werden Episoden aus F. Kalmars Buch »Das Herz europaschwer: ... [ mehr ]

Ursula Apitzsch

Zur Dialektik der Familienbeziehungen und zu Gender-Differenzen innerhalb der Zweiten Generation (PDF)

psychosozial 93 (2003), 67-80

Ausgehend von einer Diskussion des Begriffs der »Zweiten Generation« von Migranten wird der Versuch unternommen, Problemlagen von Migrantenjugendlichen in Deutschland zu erschließen. Adoleszenz in der Migration wird als eine doppelte Positionierung in Richtung auf die Ankunftsgesellschaft und in Bezug auf die Erfahrungen der eigenen Elterngeneration ausgewiesen, aus denen sich sehr unterschiedliche geschlechtsspezifische Möglichkeitsräume von ... [ mehr ]

Mohammad E. Ardjomandi

Zur Spezifität des ödipalen Konflikts der Muslime im Vorderen Orient am Beispiel Irans (PDF)

psychosozial 93 (2003), 57-66

Ausgehend von der universellen Gültigkeit des Ödipuskomplexes werden am Beispiel des Iran kulturspezifische Besonderheiten der Verarbeitung des Konflikts bei Muslimen im vorderen Orient beschrieben. Zur Demonstration des Ödipus in der iranischen Mythologie werden zwei Sagen aus dem Schahnameh (Buch der Könige), die Geschichte von Rostam und Sohrab und die Geschichte von Sijawusch, kurz wiedergegeben. Es wird die These aufgestellt, dass der ödipale ... [ mehr ]

Isabel Bataller Bautista

Ambiguität, Angst und Fantasien im Kontakt mit Ausländern (PDF)

psychosozial 93 (2003), 45-56

Erfahrungen aus einem ethnopsychoanalytisch ausgerichteten Forschungsprojekt zu Ambiguitäten, Ängsten und Fantasien im Kontakt mit Ausländern werden wiedergegeben. Den empirischen Kern des Projekts bildeten Interviews und Gruppendiskussionen zwischen deutschen Studierenden und vorwiegend aus islamischen Kulturen stammenden Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Der Interpretation der interkulturellen Begegnungen liegen J. Blegers ... [ mehr ]

Gesine Sturm

Die transkulturelle Psychotherapie nach Marie Rose Moro (PDF)

psychosozial 93 (2003), 35-44

Der aus der französischen Ethnopsychoanalyse hervorgegangene Ansatz transkultureller Psychotherapie nach M. R. Moro wird in seinen Grundlagen und Besonderheiten vorgestellt und an einem Fallbeispiel demonstriert. Als wesentliche Kennzeichen von Moros Ansatz werden genannt: (1) Aufteilung der Therapie in eine kulturelle und eine idiosynkratische Ebene nach G. Devereux und die Integration kultureller Repräsentationen (kultureller Logiken) in die Therapie, (2) ... [ mehr ]

Irmhild Kohte-Meyer

Vernehmen und Erreichen - psychoanalytische Begegnung im transkulturellen Raum (PDF)

psychosozial 93 (2003), 23-34

In einer Darstellung des Zugangs zu Migranten in der interkulturellen psychoanalytischen Behandlung wird von zwei Thesen ausgegangen: (1) Migration ist ein traumatisches Geschehen, das Ich und Ich-Identität erschüttert und verschiedenste Reaktionen und Strategien hervorrufen kann. (2) Im Wechsel von Sprache und Kultur kann eine transkulturelle Form von Unbewusstheit, eine innere Stummheit für affektive Vorgänge entstehen. Der transkulturelle Grundkonflikt ... [ mehr ]

Alf Gerlach

Faszination und Befremdung in der interkulturellen Psychotherapie (PDF)

psychosozial 93 (2003), 15-22

Überlegungen zum Umgang mit Angehörigen anderer Kulturen in der interkulturellen psychoanalytischen Behandlung und der ethnopsychoanalytischen Forschung werden angestellt und anhand von eigenen Erfahrungen belegt. Es wird verdeutlicht, dass interkulturelle Begegnungen in einem verstärkten Maße mit Gefühlen von Befremdung und Verunsicherung, aber auch mit solchen der Faszination verbunden sind. Besondere Bedeutung wird der Unterscheidung zwischen ... [ mehr ]

Sigrid Scheifele

Migration und Psyche - Aufbrüche und Erschütterungen (PDF)

psychosozial 93 (2003), 7-13

Aus psychoanalytischer Perspektive werden Überlegungen zur Frage angestellt, welche besonderen Anforderungen das Leben in der Migration an die Betroffenen und somit auch an die mit Migranten arbeitenden Psychotherapeuten und Berater stellt. Im Anschluss an eine Skizze der Polarisierungs- und Spaltungstendenz in Migrationsfamilien und deren Inszenierung in der interkulturellen Therapie wird eine Interpretation des 1960 erschienenen Romans »No longer at ease« ... [ mehr ]