Forum Psychosozial
Der Schmerz in phänomenologischer Klassifikation
Die philosophische Promotion Horst-Eberhard Richters stellt eine wichtige Auseinandersetzung mit der Phänomenologie des Schmerzes dar. Geprägt von seinem subjektiven Schmerzerleben formuliert er bereits 1949 die Grundgedanken seines Hauptwerks Der Gotteskomplex und entwirft methodisch einen neuen Blick auf die Verbindung von Medizin und Philosophie. [ mehr ]
Die vergessenen Säuglingsheime
Häufiger als bisher angenommen waren Babys und Kleinkinder in der Nachkriegszeit in Säuglingsheimen untergebracht, manche monate- oder sogar jahrelang. Wegen unpräziser Einweisungskriterien hatten die Behörden große Handlungsspielräume; entsprechend stark wirkten sich die damaligen Moralvorstellungen aus. Weil sich die Betroffenen kaum an ihre Zeit in den Heimen erinnern können, rekonstruiert Felix Berth anhand von Archivmaterial und damaligen wissenschaftlichen Untersuchungen die Lebensbedingungen in den Säuglingsheimen. Betroffene kommen in Interviews zu Wort und schildern ihre heutige Sicht auf die Zeit im Heim. [ mehr ]
Pierre Janet wiederentdecken
Die Autor*innen widmen sich der »Wiederentdeckung« der Arbeiten des französischen Psychologen und Psychotherapeuten Pierre Janet sowohl aus psychodynamischer als auch aus kognitivistischer Perspektive. Sie verhelfen – in wissenschaftsgeschichtlicher, theoretischer und psychotherapeutischer Hinsicht – zu einem vertieften Verständnis der dissoziativen und posttraumatischen Störungen sowie der paranoid-halluzinatorischen Psychosen.
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Annäherungen an eine neue Aufklärung
Wie kann der Dialektik von Exklusion und Inklusion mit demokratischen Strukturen begegnet werden? Wie können Wirklichkeitsspaltungen aufgedeckt werden? Wie kann Inklusion als Gesellschaftsprojekt realisiert werden? Diese und weitere Fragen beantworten die Autor*innen aus einer multidisziplinären Perspektive, die sozialwissenschaftliche, (sozial-)politische, entwicklungsbezogene, psychodynamische und theologische Zugänge umfasst. Sie bieten Annäherungen an und theoretische Begründungen für eine neue Aufklärung, die untrennbar mit Freiheit, Gleichheit, Mündigkeit und Solidarität verbunden ist. [ mehr ]
Leben in Patchworkfamilien
Familienstrukturen befinden sich im Wandel: Die Patchworkfamilie hat Konjunktur, doch das Zusammenleben von Partner*innen mit leiblichen und nicht-leiblichen Kindern stellt alle Beteiligten vor Herausforderungen. Gerhard Bliersbach beschreibt den Alltag einer Patchworkfamilie mit allen Konflikten und Spannungen. Er analysiert die psychosoziale Dynamik innerhalb dieses Familiensystems und gibt Orientierungshilfen für familiäre Auseinandersetzungen. [ mehr ]
Religion mit und ohne Gott
Wie finden wir Orientierung und Bedeutung in den vielfachen Sinnversprechen unserer heutigen Leistungsgesellschaft? Wie finden wir unsere »Mitte« als Voraussetzung für einen sinnvollen Weltbezug? Solche religiösen und spirituellen Fragen haben praktisch-therapeutische Relevanz. Schreitet die Abkehr von traditioneller Religionsausübung voran, bleibt doch das dahinterstehende religiöse Bedürfnis als basale menschliche Dimension. Dessen Nichtbeachtung in Psychotherapien und Psychoanalysen erscheint den Autor*innen dieses Buches fragwürdig. In persönlichen Reflexionsprozessen nähern sie sich einem besseren Verständnis von »Religion«. [ mehr ]
Climate Emotions
Die Klimakrise und das Artensterben sind für viele Menschen psychisch belastend. Durch sie ausgelöste Gefühle wie Wut, Angst, Trauer, Hoffnung oder Schuld können zu umweltfreundlichem Verhalten und politischem Handeln motivieren, beidem aber ebenso im Weg stehen.
Die Autor*innen bieten konkrete Umsetzungsideen und Handlungsmöglichkeiten für den beruflichen Alltag im psychosozialen Bereich. Sie beleuchten aktuelle Debatten, stellen Interventionsmöglichkeiten zum Aufbau von Resilienz vor und diskutieren berufsethische und gesellschaftspolitische Aspekte. [ mehr ]
The Student, the Patient and the Illness
The essays for the Ascona Balint Award give a deep impression of the students’ experiences, reflections and conclusions. And they show an insight into medical education in different countries. [ mehr ]
Sterbehilfe in Belgien
Seit 2002 ist die aktive Sterbehilfe in Belgien unter bestimmten Voraussetzungen gesetzlich zulässig. Die Entkriminalisierung der Sterbehilfe hatte zum Ziel, die Selbstbestimmung Todkranker in den Mittelpunkt zu stellen. Mit der steigenden Verbreitung in den vergangenen 20 Jahren ist sie zunehmend zu etwas »Normalem« geworden. Dieser »Normalität« stellen sich Mediziner*innen und Pflegekräfte aus verschiedenen Fachbereichen, wie Onkologie, Palliativversorgung, Psychiatrie, entgegen. [ mehr ]
Die DDR nach der DDR
Agnès Arp und Élisa Goudin-Steinmann zeigen in Form von lebensgeschichtlichen Interviews mit ehemaligen DDR-Bürger*innen, wie die DDR als Gesellschaft im Leben der Ostdeutschen nachwirkt. Im Kontext von Entwertung, Wiederaneignung und Aufwertung werden so vielfältige Sichtweisen auf ostdeutsche Wirklichkeiten möglich. [ mehr ]
Sich selbst töten mit Hilfe Anderer
Die Absicht, sich das Leben zu nehmen, noch dazu mit Hilfe Anderer, wirft existentielle Fragen auf. Vor dem Hintergrund der in Deutschland anstehenden Legalisierung und gesetzlichen Regelung des assistierten Suizids befassen sich die Autor*innen aus verschiedenen fachspezifischen Perspektiven mit den zentralen Fragen rund um die Thematik.
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Subjektbildung und Gesellschaft
Wie vollzieht sich Subjektbildung im Kontext gesellschaftlicher Verhältnisse? Wie lässt sich die Eigenlogik und Wechselwirkung von Subjektbildung, Gruppendynamik und gesellschaftlichen Prozessen verstehen? Was folgt daraus für die pädagogische Praxis? Diese und weitere Fragen beantwortet Thilo Maria Naumann im Rekurs auf Kritische Theorie, Psychoanalytische Pädagogik und Gruppenanalyse mit dem Ziel, destruktive Tendenzen und kreative Potenziale zwischenmenschlicher Begegnungen in ihren gesellschaftlichen, diskursiven und affektiven Dimensionen tiefer auszuleuchten. [ mehr ]
Das Ungewisse und der innere Raum
Der Tod stellt das große Ungewisse im Leben des Menschen dar. Aber auch Zeiten extremer Ungewissheiten erleben Menschen als große Herausforderung. Doch wie lässt sich damit umgehen und sogar gut leben? Dieter Funke zeigt, dass neben persönlichen und familiären Beziehungen auch die Frage nach dem größeren Sinn solcher Krisen einen Weg darstellt, um innere Sicherheit wiederzuerlangen. So begibt sich der Autor auf die Suche nach dem inneren sicheren Raum als Schutz vor dem Ungewissen. [ mehr ]
Seelische Narben
Karl-Heinz Bomberg spürt der Bedeutung von Freiheit und Verantwortung nach, in seiner eigenen wie auch in den Biografien anderer politisch Verfolgter der DDR. In den Fokus rücken persönliche Erfahrungen aus Kindheit und Jugend wie auch des Erwachsenenalters – bis in die Gegenwart, 30 Jahre nach dem Mauerfall. Eingebettet in theoretische Grundlagen der psychoanalytischen Traumatherapie kommen viele Betroffene zu Wort, denen der Autor auch zuvor schon eine Stimme gab, und die nach den Spätfolgen und Bewältigungsformen politischer Traumatisierung nun einen Blick auf ihren Umgang mit Freiheit und Verantwortung gewähren. [ mehr ]
Climate Action - Psychologie der Klimakrise
Die Autorinnen und Autoren beleuchten aus psychologischer und interdisziplinärer Sicht die Hindernisse, die einer produktiven Auseinandersetzung mit der Klimakrise im Wege stehen. Sie bieten Inspirationen für den Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels und stellen Grundideen für ein konstruktives und kollektives Handeln dar. [ mehr ]
Nabelschnur der Seele
Frühe Beziehungsbeeinträchtigungen können lebenslange Folgen nach sich ziehen; das gilt auch für die vorgeburtliche Beziehung zwischen Mutter und Kind. Die von György Hidas und Jenő Raffai entwickelte Methode der Mutter-Kind-Bindungsanalyse macht es möglich, im geschützten Raum die Verbindung zwischen der Mutter und dem sich in ihr entwickelnden Kind herzustellen und zu intensivieren. [ mehr ]
Von den Schwierigkeiten, zur Welt zu kommen
Gerade Psychoanalyse, Philosophie, Medizin und Sozialwissenschaften nehmen den Begriff der Geburt auf unterschiedlichste Weise in den Blick – die Autor*innen des Bandes spüren diesen vielfältigen Perspektiven auf den Fixpunkt menschlichen Lebens transdisziplinär nach.
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Pierre Janet und die Psychotherapie an der Schwelle zur Moderne
Esther Fischer-Homberger setzt die zentralen Themen der Janet’schen Arbeit ins Licht: die Reflexion und Dekonstruktion der eigenen intellektuellen und therapeutischen Praxis, die Rolle von Geld und Beziehung in der Psychotherapie, die Bedeutung des Narrativs in der Fallgeschichtsschreibung, die Psychologie des Glaubens und die kritische Außensicht auf die Psychoanalyse. Die Autorin macht in ihren Studien die Aktualität von Janets Ansichten deutlich. Eingeleitet wird der Band von Aleida Assmann, der Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2018. [ mehr ]
Folgen sequenzieller Traumatisierung
Die Beiträgerinnen und Beiträger nehmen Lebenswege von »Child Survivors« und die gesellschaftliche Wahrnehmung ihrer belastenden Langzeiterfahrungen sowie den Wandel der bundesdeutschen Entschädigungspraxis in den Blick. Sie betrachten Forschungen Hans Keilsons und die grundlegende Arbeit des Kinder- und Jugendpsychiaters Reinhart G.E. Lempp sowie deren aktuelle Weiterentwicklung. Die interdisziplinäre Herangehensweise eröffnet neue Anschlussmöglichkeiten für die Traumaforschung. [ mehr ]
Psychotherapie zwischen Klinik und Kulturkritik
Wenn Psychotherapie die Linderung von psychischem Leiden durch individuelle emanzipatorische Projekte verspricht, drängt sich die Frage auf, ob sie auch zur Entwicklung kollektiven Zusammenlebens etwas Positives beitragen kann. Durch eine doppelte Orientierung an der Kritischen Theorie und der philosophischen Anthropologie erhellen die BeiträgerInnen ideengeschichtliche Konstellationen, die bislang unbeleuchtet blieben. Mit Stimmen aus Theorie und Praxis machen sie deutlich, dass sich in der Kritik der Psychotherapie eine prononcierte Form der Gesellschaftskritik artikulieren kann. [ mehr ]
Facetten der Gewalt
Die Abgründe, die menschliche Destruktivität offenbart, erfordern ein differenziertes Verständnis, das den Zusammenhang von Einzelschicksal und Gesellschaft miteinbezieht. Aus dieser Perspektive beleuchten die Beiträge sowohl die Hintergründe von Attentaten und weltpolitischer Eskalation als auch Gewaltfolgen in Form seelischer Traumatisierung. [ mehr ]
Das verletzbare Selbst
Ein Trauma ist eine Extremerfahrung – und gehört doch fast schon zum Alltag. Immer häufiger, so scheint es, wird der Begriff zu einer zentralen politisch-moralischen Kategorie. Was aber ist ein Trauma überhaupt, und was genau bedeutet es in ethischer Hinsicht? Theobald verknüpft Trauma und Ethik in bislang einzigartiger Weise und erweitert damit sowohl die psychotraumatologische als auch die philosophisch-ethische Diskussion. Er entwirft ein neues Verständnis einer existenziellen Ethik, das er anhand aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen bespricht. An Grundpositionen der modernen Philosophiegeschichte zeigt er, wie sich die Destruktivität erlittener Traumatisierungen auf das Selbst auswirken kann. [ mehr ]
Prekärer Zusammenhalt
Im Dialog zwischen Theorie und empirischer Analyse vermessen die Autor_innen das Feld neuer und alter Bruchlinien im demokratischen Diskurs, zeigen die Ambivalenzen des gesellschaftlichen Zusammenhalts auf und nehmen dabei insbesondere rechtspopulistische und -extreme Denkmuster in den Blick. [ mehr ]
Hilfreiche Beziehungen gestalten
In der ambulanten Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist eine reflektierte und strukturell unterstützte Beziehungsarbeit zentral. Der Band liefert einen praxisorientierten und zugleich theoretisch fundierten Einblick in das Feld der psychosozialen Begleitung von erwachsenen Menschen mit einer psychischen Erkrankung. [ mehr ]