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20 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Mai 2024
Bestell-Nr.: 23591
https://doi.org/10.30820/0341-7301-2024-2-146
»Behindertenpädagogik«
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Hendrik Trescher

Sind Inklusionsprojekte (noch) pädagogisch? (PDF)

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Der vorliegende Beitrag diskutiert exemplarisch anhand eines modellhaften Inklusionsprojektes, wie die Etablierung und Umsetzung inklusiver Elemente und Praxen im Sozialraum neue Fragen nach der Bedeutung pädagogisch-theoretischer Reflexionen aufwerfen. Das Modellprojekt »Kommune Inklusiv« zielte darauf ab, in fünf kontrastierenden Sozialräumen unter einem weit gefassten Inklusionsbegriff Teilhabemöglichkeiten für Menschen zu eröffnen, die von Ausschluss bedroht sind. Wissenschaftliche Analysen zeigten im Laufe des Projekts, dass zugunsten einer prozessoptimierenden Steuerungslogik des Projekts gewisse pädagogische/erziehungswissenschaftliche Theorieperspektiven auf Inklusion vernachlässigt wurden und sich dadurch Problematiken eröffneten, die handfeste Auswirkungen auf das Gelingen von (Teil-)Projekten hatten. In diesem Beitrag wird daher für eine Stärkung pädagogischer Theorieperspektiven plädiert, die bei einer gelungenen Umsetzung inklusiver Praxen und Projekte von kritischer Bedeutung sein können. Besonders der theoretisch gefasste Aspekt der Krisenhaftigkeit, die nach Oevermann pädagogischem Handeln stets innewohnt, kann Inklusion als (pädagogische) Aushandlungspraxis besser begreifen und notwendige reflexive Prozesse manifestieren.

Abstract:
Introducing an inclusive pilot project as an example, this paper at hand discusses how establishing and implementing inclusive elements and practices in social spaces raises new issues about the importance of theoretical reflection. The pilot project »Kommune Inklusiv« aimed to open up opportunities for participation for people at risk of exclusion in five contrastive social spaces under a broad concept of inclusion. During the course of the project, scientific analyses showed that socio-theoretical perspectives on inclusion were neglected in favour of a process-optimising control logic performed in the project, which proved to have a tangible impact on the success of (sub-)projects. This article therefore advocates to strengthen socio-theoretical perspectives, which can be of critical importance in the successful implementation of inclusive practices and projects. In particular, theoretical aspect of crisis, which according to Oevermann is always inherent in pedagogical action, can contribute to understand inclusion as a (pedagogical) negotiation practice and manifest necessary reflective processes.