psychosozial
Mit Augen, Ohren, Haut und Haaren (PDF)
Ausgehend von Ausschnitten aus Interviews mit psychosozialen Mitarbeiter:innen geht Simon Arnold in seinem Beitrag der Frage des Umgangs mit zutiefst konflikthaften und belastenden Themen in der Geflüchtetenhilfe nach. Er untersucht den Modus, das Setting und die Praxis der Zeugenschaft und wie diese in der Arbeit mit geflüchteten Menschen erlebt werden. Der Beitrag stellt dabei zwei Interviewsequenzen vor und widmet sich in einem dritten Schritt einer detaillierten ... [ mehr ]
Verlorenes Utopia (PDF)
Der Beitrag widmet sich der tiefenhermeneutischen Analyse einer Fallvignette eines geflüchteten Mannes, der bereits seit fünf Jahren in Deutschland lebt. Zunächst werden methodische Überlegungen zum Thema Flucht und Ankommen sowie Grundannahmen der Tiefenhermeneutik umrissen; anschließend werden die Ergebnisse der Analyse präsentiert. Die Ergebnisse weisen erstens auf intime Wünsche nach Beziehungen und Nähe hin, die unter den Bedingungen ... [ mehr ]
Editorial (PDF)
Rezension von: Kurt R. Eissler (2021). Männer und Militär (PDF)
Rezension von: Maya Lasker-Wallfisch mit Taylor Downing (2020). Briefe nach Breslau (PDF)
Rezension von: Victoria Preis, Aaron Lahl & Patrick Henze-Lindhorst (Hrsg.). (2021). Vom Lärmen des Begehrens (PDF)
»Ich hatte nie ein eigenes Leben und habe es auch heute nicht« (PDF)
Die Einzelfallstudie untersucht Agency in der institutionell eingeforderten autobiografischen Erzählung einer 19‑Jährigen mit der Diagnose einer depressiven Störung. Dabei arbeitet sie Agency zum einen in der narrativen Darund Herstellung von Depression als (Teil‑)Identität heraus. Diese erfüllt eine kohärenzstiftende Funktion in der biografischen und sozialen Selbstverständigung, im Zuge der Bewerbung um einen Therapieplatz. Auf ... [ mehr ]
Eine Annäherung an die Verwendung des Wortes »Heimat« (PDF)
In diesem Artikel werden gesellschaftswissenschaftliche Diskurse um das populäre und vielseitig verwendete Wort »Heimat« dargelegt. Dabei wurden psychoanalytisch orientierte Anknüpfungspunkte an Heimat mit einbezogen. In diesem Prozess wurden insgesamt neun Kernaussagen zur Verwendung des Wortes »Heimat« formuliert, die einzeln in ihrer inhaltlichen Ausgestaltung vorgestellt werden. Abschließend werden die psychoanalytisch orientierten ... [ mehr ]
Geschlechterdifferenzierung in der frühen Kindheit im Spannungsfeld von Normativität und Flexibilität (PDF)
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit Aspekten des vielschichtigen psychoanalytischen Diskurses zur Diversität von Geschlechtsidentitäten, ausgehend von der frühen Kindheit. Im Fokus der Erörterung stehen die Prozesse der Geschlechterdifferenzierung im Spannungsfeld von Normativität und Flexibilität.
Abstract:
This article deals with aspects of the complex psychoanalytic discourse on the diversity of gender identities, starting from ... [ mehr ]
Aufblühen trotz Corona? (PDF)
Bislang ist wenig über positive unintendierte Nebeneffekte der Distanzierungsmaßnahmen in der Covid-19-Pandemie bekannt. Der Beitrag präsentiert Ergebnisse zweier quantitativer Erhebungen zu den Veränderungen sozialer Beziehungen während der Lockdowns in Österreich und Deutschland. Neben statistischen Auswertungen der am häufigsten wahrgenommenen, positiven Nebeneffekte werden offene Antworten aus der zweiten Erhebung im November/Dezember 2020 ... [ mehr ]
Psychotherapeutische Arbeit mit Geflüchteten während der Pandemie (PDF)
Ausgehend von der Beschreibung des Psychosozialen Zentrums für Geflüchtete, das von PsychoanalytikerInnen, PsychotherapeutInnen und PsychiaterInnen in Kassel gegründet wurde, werden anhand von Einzelbeispielen die Schicksale von Geflüchteten beschrieben, die dorthin zur Beratung kommen. Die zunehmend scharfe Abschiebepraxis in Deutschland belastet diese Gespräche, dennoch ergeben sich innere Veränderungen für die Betroffenen, indem sie sich ... [ mehr ]
Über die Verarbeitung von kollektiven Ängsten und die psychische Belastung der Kinder durch die Coronapandemie (PDF)
In diesem Beitrag wird beschrieben, welche Auswirkungen die Coronapandemie mit strengen Infektionsschutzmaßnahmen auf die Gesellschaft und Kinder und Jugendliche hatte. Viren sind unsichtbar, gefährlich und allgegenwärtig. Wird den Erkenntnissen von Medizin und Virologie gefolgt, kann aus frei flottierender Angst Realangst entstehen. Dann können aktive Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Andere Bevölkerungsgruppen leugneten die Gesetze der ... [ mehr ]
Leerstellen und Ungesagtes in Zeiten der Pandemie (PDF)
Aus der Perspektive ihrer Profession beleuchten eine Psychoanalytikerin (Kirchhoff), ein Sozialpsychologe (Brunner), eine Philosophin (von Redecker), eine Politikwissenschaftlerin (Weiher) und ein Soziologe (Lessenich) drei Fragen: 1) Was in der Diskussion über die Coronapandemie bleibt unerwähnt? 2) Welches sind die stärksten Veränderungen für Mensch und Gesellschaft? Und 3) fördert die Pandemie eine kritische Betrachtung der Gesellschaft, der ... [ mehr ]
Rezension von: Sebastian Heß (2020). Aus dem Lot geraten. Modellierung von Konflikten und Spannungen im menschlichen Inneren in den Persönlichkeitstheorien von Sigmund Freud und
Aufstand gegen die Pandemie (PDF)
Die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Pandemie offenbart sukzessive individuelle und gesellschaftliche Spaltungsmechanismen. Seit Beginn der Coronakrise sind populistische und antidemokratische Tendenzen als Reaktion auf staatlich verordnete Schutzund Hygienemaßnahmen zu beobachten. Ausgehend von Buchholz und Reichs Untersuchung sozialer und psychischer Desintegrationsprozesse (1987) und der von ihnen beschriebenen polaren Reaktionsmuster sozialer Autismus und soziale ... [ mehr ]
Die Psychologie der Jetzt-Zeit (PDF)
Die gegenwärtige akademische Psychologie ist eine quantitativ-empirische Psychologie der Jetzt-Zeit. Das heißt, sie untersucht mit quantitativ-empirischen Methoden das Erleben und Verhalten von Menschen, die aktuell auf der Erde leben, und zwar in der Hoffnung, so etwas über die Funktionsweise des Menschen zu lernen. Wir zeigen erstens, weshalb sich die Psychologie entgegen diesem Selbstverständnis mehr mit der Geschichte des Psychischen auseinandersetzen ... [ mehr ]
Der dunkle Kontinent (PDF)
Ausgehend von kolonialistisch geprägten psychologischen Blickweisen auf die vermeintliche Natur der Kolonialisierten geht der Artikel der Frage nach, was unter dem Geist des Kolonialismus verstanden werden kann, wie er auch in die Psychologie eingegangen und wie er darin immer noch wirksam ist. Es wird dann das Potenzial der Postkolonialen Studien aufgezeigt, die gegenwärtige Psychologie aus ihrem ahistorischen Schlummer zu wecken und sie dazu anzuregen, sich sowohl ... [ mehr ]
Rassialisierende VerAnderung der religiösen Differenz (PDF)
Dieser Beitrag befasst sich mit »religiösem Othering« anderer religiöser Glaubensrichtungen. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern die Repräsentation der Orthodoxie durch den postkolonialen Byzantismus-Diskurs eine Erscheinungsform des religiös markierten Rassismus ist. Um diese Frage zu beantworten, wird zunächst die Definition der »Rasse«, der »Rassifizierung« und des »Kulturrassismus« aus der ... [ mehr ]
Das anthropophagische Manifest für eine wahrhaft globale Psychologie (PDF)
Der Dichter Oswald de Andrade (1890–1954) behauptete in seinem ikonischen Manifesto antropófago (1928) die originäre und kreative Fähigkeit der brasilianischen modernistischen Kultur, ihr europäisches, indianisches und afrikanisches Erbe auf außergewöhnliche Weise zu verarbeiten. Gestützt auf die Metapher der Anthrophagie werden wir ein Projekt der Psychologie diskutieren, das, im Gegensatz zu einem hyper-fragmentierten technischen ... [ mehr ]
Psyche des Widerstandes (PDF)
Der Beitrag diskutiert die psychoanalytisch geprägte politische Psychologie von Ashis Nandy als einen Beitrag zu einer kritischen Theorie des Subjekts. Sein eingreifendes Denken, das für kulturelle Pluralität, Toleranz und ethnische Diversität eintritt, ist einem kritischen Traditionalismus verpflichtet, der die wichtige Funktion von Abweichung und Erneuerung für das Überleben und die Resilienz von Traditionen hervorhebt. In seiner Kritik an der ... [ mehr ]
Schwarzer Ödipus (PDF)
Mit seinem Erstlingswerk Schwarze Haut, weiße Masken legt Frantz Fanon 1952 eine Anerkennungstheorie vor, die eine existenzialistische Gesellschaftsund psychoanalytische Subjekttheorie mit der Absicht vermittelt, der kolonialen Neurosenbildung entgegenzuwirken und einen neuen Humanismus zu realisieren. Fanons Ziel ist es, die rassischen Entfremdungstendenzen der kolonialen Epoche aufzuheben. In Auseinandersetzung mit Sartre betont er die Eigenverantwortung der ... [ mehr ]
Psyche im kulturellen Spannungsfeld zwischen Universalismus und Relativismus (PDF)
Aus einer ethnohistorischen Perspektive werden die Diskurse um die Frage nach den Gemeinsamkeiten und Besonderheiten von Kulturen beginnend im 19. Jahrhundert dargestellt. Hierbei wurde der Evolutionismus häufig mit dem Kulturuniversalismus gleichgesetzt, ohne die unterschiedlichen Prämissen ausreichend zu reflektieren. Mit der Etablierung eines Kulturrelativismus unter Franz Boas wurde ein Gegenmodell entwickelt, um den Einfluss der Umwelt auf die partikulare ... [ mehr ]