psychosozial

Udo Rauchfleisch

Transgender: Vielfalt der Geschlechter und Selbstbestimmung (PDF)

Eine Herausforderung für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie

Viele soziale Orte unserer von der Vorstellung der Binarität der Geschlechter geprägten Gesellschaft fordern eine eindeutige Zuordnung zu einem der beiden Geschlechter. Transgender und unter ihnen insbesondere Transidente (»Transsexuelle«) sind in einem extremen Maße fremdbestimmt. Im Rahmen ihrer Transition müssen sich Transidente verschiedenen Forderungen unterwerfen, vor allem in Bezug auf Begutachtungen, um körperliche Angleichungen ... [ mehr ]

Christina Hofmann

Viele Wörter für ›Schnee‹ (PDF)

Jerome Bruners Lehrplanforschung als eine Ouvertüre interkulturellen Lernens

Dieser Artikel wirft Licht auf ein besonders im deutschsprachigen Diskurs zu Unrecht vernachlässigtes Kapitel von Jerome Bruners früher Kulturpsychologie der Erziehung und Bildung, nämlich seine Arbeit am Social Studies Curriculum Man: A Course of Study (MACOS) in den 1960er Jahren. Der Grundgedanke des Lehrplans besteht darin, amerikanischen Schüler_innen mithilfe ethnografischer Filmaufnahmen aus der kanadischen Arktis eine neue Perspektive auf die eigene ... [ mehr ]

Joachim Küchenhoff

Scham und Beschämung in (u.a. psychoanalytischen) Institutionen (PDF)

Im folgenden Beitrag werden einleitend einige psychoanalytisch wichtige Charakteristika der Scham zusammengetragen. Drei Dimensionen stehen dabei im Zentrum: der Blick des Anderen, die Erfahrung des Mangels und schließlich die Versuche, Scham abzuwehren. Es schließt sich eine kleine Kulturgeschichte des Esels an, um zu beschreiben, was der Andere mit seinem Blick und anderen Maßnahmen tut, um aus mir, der ich mich durchschaut fühle, einen Esel zu machen ... [ mehr ]

Wolfgang Hering

Scham und psychotische Erstarrung (PDF)

In einer Skizze zur Scham werden die bedrohliche und die identitätssichernde Seite des Affekts gezeigt. Danach wird die Wirksamkeit der Scham innerhalb der zwei psychotischen Syndrome Schizophrenie und schizoaffektive Störung diskutiert, mit dem Ergebnis, dass Schamerleben Menschen mit schizophrener Erkrankung nicht zugänglich ist. Vor allem drei Gründe werden dafür angeführt: Scham geht mit der Vorstellung von Entblößung einher, was die Fähigkeit zu symbolisieren impliziert, die bei ... [ mehr ]

Christa Hack

Scham und Beschämung im Erleben körperlicher Erkrankung und medizinischer Behandlung (PDF)

Scham ist ein Gefühl, das zum Schutz des innersten Eigenen, des körperlichen und psychischen Selbst notwendig ist, um es vor dem Blick des Anderen, namentlich vor dem entwertenden Blick des Anderen zu bewahren. Im Falle einer körperlichen Krankheit wird die schützende Hülle durchbrochen, indem der Kranke in besonderem Maße dem Blick der Anderen und der Angst vor Kontrollverlust ausgesetzt. Dann kann Scham zu einem bedrohlichen oder vernichtenden ... [ mehr ]

Benigna Gerisch

Symmetrische Schönheit - Asymmetrische Psyche (PDF)

Zum Schamerleben von Körperlichkeit

In diesem Artikel wird, ausgehend von den historischen Idealen zur Schönheit und ihrem inhärenten Symmetriegebot, zum einen nachgezeichnet, wie die Utopie von Symmetrie im gegenwärtigen Schönheitsdiskurs, aber auch in der klinischen und nicht-klinischen Praxis als paradigmatischer Indikator für das Empfinden von Schönsein evident zutage tritt. Zum anderen werden aus psychoanalytischer Perspektive die Folgen dieser Diskurse für die psychische ... [ mehr ]

Elfriede Löchel

Scham und Beschämung im Zeitalter der Social Media (PDF)

Ausgehend von einem psychoanalytischen und phänomenologischen Verständnis der Scham untersucht der Beitrag Phänomene des Schamerlebens und der Beschämung im Bereich der Social Media. Er vertritt die These, dass Alltagsmythen über digitale Beschämungsstrategien, aber auch Schamdiskurse generell zunehmen und versteht dies als Indiz für die Veränderung subjektiver Struktur im Rahmen des digitalen Wandels der Gesellschaft. Neben ... [ mehr ]

Rolf-Peter Warsitz

Scham - ein philobatisch-oknophiles Dilemma (PDF)

Ausgehend von einer phänomenologischen und begriffsgeschichtlichen Analyse der Scham, die die Dialektik von Sehen und Gesehenwerden in den Mittelpunkt rückt, wird nach der besonderen Ausprägung gefragt, die das Schamphänomen im psychoanalytischen Prozess annimmt – als Schamaffekt in Übertragung und Gegenübertragung. Phänomenologisch stellt sich die Scham als Konstitution des Subjekts im Blick des Anderen dar. Klinisch-psychoanalytisch ... [ mehr ]

Joachim Küchenhoff

Editorial (PDF)

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Gerhard Benetka

Rezension von: Siri Hustvedt (2018). Die Illusion der Gewissheit (PDF)

Gelobt sei der Zweifel

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Jürgen Straub

Rezension von: Maurizio Bettini (2018). Wurzeln (PDF)

Die Geburt der Tradition aus dem Gefühl des Ressentiments

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Cindy Hader

Tattoo (PDF)

Bericht aus einer Zwischenwelt

Unsere Tätowierung gilt längst als omnipräsent. Sie gehört zum guten Ton einer jeden Realityshow, Fußballnationalmannschaft oder Rundreise durch den städtischen Szene-Kiez. Sie erschafft sich permanent neu in unserer visuellen und haptischen Wahrnehmung und erzeugt somit eine Vorstellung des Tattoos als auf der Haut verortet. Dennoch ist unser Hautbild streng genommen weder innen noch außen beheimatet: Es ist irgendwo dazwischen. ... [ mehr ]

Lothar Bayer & Jeremy Gaines

Die perverse Logik des Dieselgate (PDF)

Der Versuch wird unternommen, mithilfe psychoanalytischer und sozialpsychologischer Theorien einige Aspekte des VW-Dieselskandals zu beleuchten. Die hochorganisierte Manipulation der Diesel-Emissionswerte beinhaltet unseren Erachtens einen pathologisch veränderten Realitätsbezug, den wir als Abwehrformation im Perversionsmodus beschreiben. Die Verwendung der Manipulationssoftware dient dazu, eine perversionstypische Spaltung entgegengesetzter Versionen der Wirklichkeit ... [ mehr ]

Hans-Dieter König

Der autoritäre Entertainer (PDF)

Tiefenhermeneutische Rekonstruktion von Donald J. Trumps Rede zu seinem Amtsantritt

Einleitend werden die Fragestellung und die Methode umrissen, mit der der sozialpsychologische Forschungsgegenstand untersucht wird. Sodann wird eine Fernsehansprache von Trump einer tiefenhermeneutischen Fallrekonstruktion unterzogen. Der manifeste Sinn der Rede wird durch die Dramatisierung der sozialen und politischen Lage der Vereinigten Staaten von Amerika bestimmt, die massive Ängste und Aggressionen weckt. Der latente Sinn wird einerseits durch Trumps ... [ mehr ]

Ina Hammel

Die ›Wende‹ der Alternative für Deutschland (PDF)

Teilung und ›Wiedervereinigung‹ Deutschlands in Reden der AfD

Der Artikel untersucht Bezugnahmen auf die Teilung Deutschlands in Reden der AfD. Erstens sind diese an die Konstruktion eines ›freiheitsliebenden deutschen Volkes‹ anschlussfähig und unterstützen den ›Normalisierungsdiskurs‹ und die Zurückweisung einer Erinnerung an und Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Zweitens wird ein Identifikationsangebot ›ostdeutsch‹ geboten, das sich in der Tradition von ... [ mehr ]

Alina Brehm & Anna Gies

»Auf der Mauer, auf der Lauer« (PDF)

Rassismus und Ostdeutschenfeindlichkeit als Vehikel nationalsozialistischer Gefühlserbschaften

In diesem Artikel wird die These einer antisemitischen Vehikel-Funktion von Rassismus und Ostdeutschenfeindlichkeit anhand der tiefenhermeneutischen Analyse von Reden rechter Agitator*innen entwickelt. So können nicht nur eine unbewusste Identifikation mit nationaler Identität und nationaler Scham, sondern auch ein affektives Erbe des Phantasmas »Herrenmenschentum« sowie eine lustvolle Teilhabe an Vernichtungsfantasien offengelegt werden. Die in der ... [ mehr ]

Robert Heim

Wir, das Volk und die Verschwörung des Anderen (PDF)

Psychoanalyse, Populismus, Verschwörungstheorie

Der Beitrag sucht nach einem psychoanalytischen Zugang zum Phänomen des neueren Rechtspopulismus. Am Leitfaden des Sprachsymbols »Wir« weist er nach, wie der Populismus eine sprachliche und politische Hegemonisierung dieses Symbols anstrebt, indem er aus dem »Wir« den Repräsentanten eines einheitlichen Volkswillens macht. Im Kontrast dazu denkt die Psychoanalyse ihren Gegenstand, das Unbewusste, immer in einem Plural von topischen, in Konflikt ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Ressentiments, Verbitterung und die Unfähigkeit zu vertrauen als emotionale Bausteine des Populismus (PDF)

Der Autor entwickelt die These, dass der Populismus ganz wesentlich durch feindselige Affekte motiviert ist, zu denen unter anderem Verbitterung, Misstrauen und Ressentiments gehören. Zunächst werden ausgewählte Theorien über den Populismus referiert, die psychologisch und sozialpsychologisch argumentieren oder solche Argumente nahelegen. Anschließend werden die Begriffe Misstrauen, Ressentiment und Verbitterung unter psychoanalytischen Gesichtspunkten ... [ mehr ]

Jan Lohl, Markus Brunner & Hans-Jürgen Wirth

Editorial (PDF)

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Jürgen Straub

Rezension von: Ernst-Dieter Lantermann (2016). Die radikalisierte Gesellschaft (PDF)

Vielfältige Radikalisierungsoptionen für verunsicherte Menschen

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Kirsten Baschin, Mike Mösko, Imke Wormeck, Mascha Roth, Thomas Fydrich & Ulrike von Lersner

Zur Relevanz von kulturspezifischem Wissen in der transkulturellen Psychotherapie (PDF)

Ergebnisse der Auswertung systematisch durchgeführter Fokusgruppen

Im Rahmen von Fokusgruppen werden allgemeine Erfahrungen auf Patientenund Therapeutenseite im transkulturellen Psychotherapiegeschehen sowie spezifisch die Bedeutsamkeit von Vorwissen von Therapeuten über die Kultur eines Patienten untersucht und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Hierbei wird deutlich, dass sehr hilfreich für das transkulturelle Therapiesetting allein die Anwendung der gängigen therapeutischen Basiskompetenzen zu sein scheint. ... [ mehr ]

Martin Altmeyer

Das Unbehagen in der Moderne (PDF)

Populismus aus Sicht einer relationalen Psychoanalyse

Untersucht wird der wachsende Populismus in westlichen Demokratien. Er verdankt sich einem tiefen Unbehagen am globalisierten Kapitalismus. Im Bewusstsein revolutionären Widerstands proben populistische Bewegungen den vergeblichen Aufstand gegen das Zusammenwachsen der Welt. In den unvermeidlich entstehenden kulturellen, weltanschaulichen und religiösen Nähekonflikten verteidigen sie die eigene Identität. Unter diesem relationalen Blickwinkel zeigen sich ... [ mehr ]