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8 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2019
Bestell-Nr.: 26502
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2019-3-117
»psychosozial«
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Udo Rauchfleisch

Transgender: Vielfalt der Geschlechter und Selbstbestimmung (PDF)

Eine Herausforderung für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie

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Viele soziale Orte unserer von der Vorstellung der Binarität der Geschlechter geprägten Gesellschaft fordern eine eindeutige Zuordnung zu einem der beiden Geschlechter. Transgender und unter ihnen insbesondere Transidente (»Transsexuelle«) sind in einem extremen Maße fremdbestimmt. Im Rahmen ihrer Transition müssen sich Transidente verschiedenen Forderungen unterwerfen, vor allem in Bezug auf Begutachtungen, um körperliche Angleichungen sowie Änderungen des Vornamens und des Personenstandes zu erreichen. Transidentität stellt auch für die Vertreter_innen der Psychiatrie und Psychologie eine Herausforderung dar, weil die therapeutischen Begleitungen von sonst üblichen Therapien abweichen, verschiedene Settings umfassen und die psychologischen Theorien stark von der Binaritätsvorstellung geprägt sind. Der Autor plädiert dafür, dass sich die Vertreter_innen der Psychologie und Psychiatrie weigern sollten, eine Gate-Keeper-Funktion zu übernehmen, weil sie dadurch von den staatlichen Organen letztlich zur Lösung gesellschaftlicher Probleme »missbraucht« werden. Schritte in ihrer Transition sollten Transidente nach einer Beratung durch die Fachleute von sich aus bei den zuständigen Institutionen beantragen können, ohne dass eine Begutachtung stattfände.

Abstract:
Our society is deeply marked by the idea of gender binarity and wants a clear classification of everybody to one of the two genders. Transgender and especially people with transidentity are extremely restricted in self-determination. In the process of their transition they are forced to submit to different requirements, especially concerning expertise for physical change and the change of the first name and of civil status. Transidentity is also a challenge for psychiatry and psychology because the therapeutic attendance is different from other therapies, it is done in different settings, and the psychological theories are deeply marked by the idea of binarity. The author encourages colleagues in psychology and psychiatry to refuse to fulfil a gate keeper function because in doing so they are misused by the state bodies to solve public problems. Trans people should be allowed to do the steps of their transition after consultation with experts without any expertise.