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Zeitschrift: psychosozial
ISSN: 0171-3434
112 Seiten, Broschur, 165 x 240 mm
Erschienen: November 2022
Bestell-Nr.: 8371
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-4
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psychosozial 170: Indien-Bilder

(45. Jg., Nr. 170, 2022, Heft IV)

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Seit der Antike spielt die politische, vor allem auch intellektuelle Auseinandersetzung mit den Regionen und Kulturen im nahen und fernen Osten eine tragende Rolle in der europäischen Arbeit an der eigenen kulturellen Identität. Mit dem britischen Kolonialismus und Imperialismus kam seit dem 18. Jahrhundert neben Persien und China vor allem Indien, dem »Juwel in der britischen Krone«, eine zentrale, auch psychologische Rolle in der Entwicklung eines breiteren europäischen Selbstverständnisses zu. Waren einige prominente Gelehrte fasziniert von vermeintlichen linguistischen, mythologischen und philosophischen Verwandtschaften zwischen Europa und Indien, so waren viele Missionare und Politiker vor allem bemüht, die europäische Herrschaft über den indischen Subkontinent und seine riesige Bevölkerung durch Strategien der Infragestellung und pauschalen Abwertung indischer Kulturleistungen zu legitimieren. Die unterschiedlichen Sichtweisen haben zur Produktion und Rezeption verschiedener Indienbilder geführt, die in der vorliegenden Ausgabe von psychosozial am Beispiel einiger der Hauptthemen des europäisch-indischen Austausches exemplarisch vorgestellt werden: Religion, Spiritualität und ihr Ausdruck in der Kunst. Wie die einzelnen Beiträge illustrieren, zeigen sich in der Auseinandersetzung mit dem, was den einen verwandt und vertraut, den anderen fremd und abartig erscheint, neben Brüchen auch Kontinuitäten, deren Untersuchung von interdisziplinärer aber auch psychosozialer Relevanz ist.

Mit Beiträgen zum Themenschwerpunkt von Seema Bawa, Marion Frenger, Anne Hartig, Patrick Felix Krüger, Martin Papenheim und Knut Martin Stünkel sowie mit einem freien Beitrag von Tom David Uhlig