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Zeitschrift: psychosozial
ISSN: 0171-3434
148 Seiten, Broschur, 165 x 240 mm
Erschienen: April 2019
Bestell-Nr.: 8255
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2019-1
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psychosozial 155: Beziehung und Beziehungsgestaltung in der Psychoanalyse

(42. Jg., Nr. 155, 2019, Heft I)
18,60 €
Seit ihren Anfängen rückt die Psychoanalyse die Beziehung zwischen AnalytikerIn und PatientIn in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit. Mit der »intersubjektiven Wende« etwa ab den 1980er Jahren in Psychoanalyse und Psychodynamischen Psychotherapie, aber auch in den Kultur- und Sozialwissenschaften sowie der Neurologie (»das Gehirn als soziales Organ«), hat der Gesichtspunkt der Intersubjektivität einen weiteren Bedeutungszuwachs erfahren. Die gesamte psychische Entwicklung vollzieht sich in und durch soziale Beziehungen.

In
psychosozial I/2019 beschäftigen sich die AutorInnen mit der Entwicklung der psychoanalytischen Intersubjektivitätstheorie und ihrem spannungsvollen Verhältnis zum Mainstream der Psychoanalyse. Sie beleuchten, welche neuen Aspekte sich für die therapeutische Beziehung ergeben, wenn diese konsequent intersubjektiv betrachtet wird. Einig sind sie sich darin, dass therapeutische Arbeit in ihrem Kern als Beziehungsarbeit aufgefasst werden kann. Der intersubjektive Ansatz eröffnet zudem neue Perspektiven für die systematische Untersuchung von Mikroprozessen in therapeutischen Beziehungen. Schließlich gehen die AutorInnen noch der Frage nach, wie kollektive Traumata, Gewalt und soziale Bewegungen wie der Populismus mit Konzepten der intersubjektiven Psychoanalyse verstanden werden können.

In ihrer Gesamtheit bieten die Beiträge nicht nur eine historische Rekonstruktion der veränderten Auffassung von Beziehung, Beziehungsgeschehen und Beziehungsarbeit in der Psychoanalyse, sondern sie unterstreichen darüber hinaus das Potential einer intersubjektiven bzw. relationalen Perspektive, nicht nur Erfordernissen im klinischen Setting, sondern auch aktuellen gesellschaftlichen Spannungen und damit einhergehenden Gefährdungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens theoretisch und praktisch gerechter zu werden.

Mit Beiträgen zum Schwerpunktthema von Martin Altmeyer, Jessica Benjamin, Michael B. Buchholz, Joachim Küchenhoff, Peter Potthoff und Hans-Jürgen Wirth sowie mit einem freien Beitrag von Kirsten Baschin, Thomas Fydrich, Ulrike von Lersner, Mike Mösko, Mascha Roth und Imke Wormeck

»In ihrer Gesamtheit bieten die Beiträge zunächst einmal eine historische Rekonstruktion der veränderten Auffassung von Beziehung, Beziehungsgeschehen und Beziehungsarbeit in der Psychoanalyse. Ferner unterstreichen sie das Potenzial einer relationalen bzw. intersubjektiven Perspektive (nicht nur in der Psychoanalyse), die aus der Sache begründeten Erfordernissen im ›klinischen Setting‹ praktisch und theoretisch gerechter wird als viele herkömmliche Ansätze ...«

Hans-Peter Heekerens, www.socialnet.de am 9. August 2019