psychosozial
»Man muss ja irgendwie funktionieren« (PDF)
Ziel dieses Beitrags ist die Identifizierung von Belastungen und Copingstrategien ziviler Seenotretter/innen. Hierfür erfolgten im Mai 2019 vier leitfadengestützte Einzelinterviews mit der Zielgruppe. Die Befragten berichteten von einer Vielzahl an Belastungen und verfügen bereits über ein breites Spektrum an problemund emotionsorientiertem Annäherungsund Vermeidungscoping. Trotzdem besteht Bedarf an einer professionellen (psychologischen) Vorund ... [ mehr ]
Eine »Täter-Erbschaft« über zwei Generationen (PDF)
Im Zentrum steht eine Falldarstellung, in welcher die transgenerationelle Übermittlung über zwei Generationen von Schuldund Schamgefühlen im Zusammenhang mit einem Holocaust Täter-Trauma untersucht wird. Die Patientin lebte mit einer Fantasiewelt, in welcher sie mit einem Verarbeitungsversuch des übermittelten Traumas beschäftigt war. Die Bearbeitung der Übertragung erlaubte die Entflechtung von übermittelter Schuld und eigener ... [ mehr ]
Ein Ort zum Sprechen, ein Ort zum Schweigen (PDF)
Der Beitrag beschreibt die Entwicklung und Rationale des Café Zelig für die letzten Überlebenden der Shoah im Raum München. Das Café als ein niedrigschwelliges Gruppenangebot und als »potential space« des Nicht-Erklären-Müssens wird mit historischen Zusammenhängen, Themen der Schuldabwehr-Bedürfnisse der deutschen Mehrheitsgesellschaft, biografischen Narrativen der Besucher und Impressionen aus dem Caféleben ... [ mehr ]
Das Unbewusste und die Scham (PDF)
Der Autor skizziert die Allgemeine Verführungstheorie von Laplanche und fragt, wie provozierend deren Annahmen – traumatische Verführung durch den Erwachsenen – für den Leser sind. Dann versucht der Autor, Laplanches Borderline-Modell zu präzisieren, in dessen Zentrum die Verleugnung steht, ein psychotischer Abwehrmechanismus, mit dem sich das Ich vor dem völligen Zerfall schützt: es wehrt die Schamangst durch Verleugnung ab. Dabei ... [ mehr ]
Understanding the refugee-traumatised persons (PDF)
Die gegenwärtige Situation von Flüchtlingen erfordert eine Neubestimmung unseres Verständnisses des Begriffs des psychischen Traumas. Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) eignet sich nicht, um die unterschiedlichen posttraumatischen Verhaltensweisen zu erfassen. Dieser Artikel stellt einen alternativen Ansatz vor, der veranschaulicht, wie Theorien zur Traumatisierung und ihrer Behandlung die wichtigsten Dimensionen der semiotischen Beziehungen des ... [ mehr ]
Rezension von: Marco Conci (2019). Freud, Sullivan, Mitchell, Bion, and the Multiple Voices of International Psychoanalysis. (PDF)
Keep your distance! (PDF)
Der Autor vertritt die Hypothese, dass mit der Corona-Krise die Welt gerade dabei ist, von einer langen Epoche der Zerstreuung Abschied zu nehmen. Ausgangspunkt dafür ist Pascals kurze Bemerkung, alles Unglück der Menschen rühre von ihrer Unfähigkeit, ruhig in einem Zimmer zu sitzen. Im Kontrast zu den global erforderten Werten der Kooperation und Solidarität zur Bekämpfung der Krise beschreibt er die ebenso wichtige Fähigkeit des Menschen, ... [ mehr ]
Eine Corona-Figuration (PDF)
Es wird eine typische sozialpsychologische Figuration beschrieben, die in Resonanz auf das Coronavirus entstanden ist: die Verschärfung ödipaler Generationenkonflikte. Diese Aktualisierung eines unbewussten Kernkonfliktes wird in der Regel als »unheimlich« empfunden. Eine Rezeption von Freuds Schrift »Das Unheimliche« zeigt, dass die globale Verbreitung des Virus als Folge des grenzenlosen neoliberalen Kapitalismus uns in genau die ... [ mehr ]
Zur Psychoanalyse der Corona-Krise (PDF)
Nach einer Erörterung des Krisenbegriffs werden individuelle und kollektive Reaktionen auf das Coronavirus dargestellt. Krisen führen zunächst zu Angst und Unsicherheit. Darauf wird mit verschiedenen konstruktiven beziehungsweise destruktiven Abwehrund Bewältigungsreaktionen geantwortet. Diskutiert werden potenziell pathologische und gesunde Umgangsweisen mit der Krise. Das Ertragen von Nichtwissen, Ambiguitäten und die Depressionstoleranz als Faktoren ... [ mehr ]
»Selbst die Hölle möchte der Mensch verstehen« (PDF)
Der Aufsatz liefert einen Beitrag zur Gewaltforschung. Ziel ist es, die Entstehung und Prozessierung von Gewalttaten zu verstehen und zu erklären. Diskutiert wird die These, dass Empathie die Friedfertigkeit der Akteure erhöht. Dies kann, muss aber nicht so sein, da empathisch gewonnene Informationen auch dazu dienen können, Gewaltbereitschaft zu erhöhen. Das gilt für instrumentelle Gewalt und mehr noch für Grausamkeit. Am Beispiel der Folter wird ... [ mehr ]
Terrorismus verstehen (PDF)
Der Aufsatz geht aus von einer Begriffsklärung und theoretisch-sozialkonstruktivistischen Verortung in der Akteur-Netzwerk-Theorie von Bruno Latour. Im zweiten Teil wird eine empirisch vielfältig begründete Karriere-Theorie des deutschen Linksterrorismus in einer vorsichtigen vergleichenden Analogie dem islamistischen Terrorismus gegenübergestellt. Auf dieser Materialgrundlage wird im dritten Teil – vor allem auf der Basis von Fallrekonstruktionen ... [ mehr ]
Perspektiven einer Audiovisuellen Grounded-Theory-Methodologie und ihr Potenzial im Forschungsfeld »digitale Jugendkulturen« (PDF)
In dem Betrag wird zunächst gezeigt, dass in den letzten zwei Jahrzehnten – trotz eines generell zu attestierenden Logozentrismus in den Sozialwissenschaften im Allgemeinen und der sozialwissenschaftlichen Jugendkulturforschung im Besonderen – Forschende sich zunehmend mit visuellen Daten beschäftigen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der verschieden akzentuierten »Turns« hat eine stärkere Berücksichtigung von Visualität ... [ mehr ]
Wie schreiben Filme (Familien-)Geschichte? (PDF)
Die Bedeutung der Familie als gleichermaßen basaler wie eminent wichtiger Bezugsrahmen sozialer Erinnerung lässt sich auch am Film als Medium öffentlicher Erinnerungskultur studieren. Der Beitrag betrachtet populäre Filme vor dem Hintergrund der Frage, wie sie (Familien-)Geschichte schreiben. Bei der Beantwortung dieser Frage werden nicht nur die bewegten Bilder auf den Bildschirmen, sondern auch die Aneignungsvorgänge auf Zuschauerseite in den Blick ... [ mehr ]
Facial recognition technologies and the new physiognomic era (PDF)
Die aktuelle Überproduktion von Gesichtsabbildungen durch digitale Photografie und Videos sowie der umfassende Gebrauch von Gesichtserkennungstechnologien haben entscheidende Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir uns selbst und andere verstehen. Dies ist darin begründet, dass Gesichtserkennungstechnologien neue Wege der Verbreitung von Bildern erzeugen, die Portraits und Fotos in Material zur potenziellen Identitätsbestimmung umwandeln. Das heißt, dass ... [ mehr ]
Sehnsucht nach Leben (PDF)
In den letzten Jahren ist der Ruf nach Transparenz zu einer generellen und globalen Forderung geworden, zum Versprechen für eine bessere Zukunft, das allerdings ein uneinlösbares sein muss, sowohl aus faktischen wie aus ontologischen Gründen. Ausgehend von einer Reflektion über die eigene künstlerische Arbeit, wird die Transparenz als eine spezifische Eigenschaft jener Repräsentationsmedien definiert, die dazu neigen, unsichtbar hinter dem ... [ mehr ]
Vom Kultbild zum Stifterkult (PDF)
Am Beispiel von Kultbildnissen der indischen Jaina-Religion wird die Frage erörtert, in welcher Weise Bilder zur Konstruktion von Stifterfiguren und damit zur Herausbildung religiöser Identitäten beitrugen oder diese im Einzelfall möglicherweise gar erzeugten. Die Schöpfung erster jainistischer Kultbilder fällt zeitlich mit der Schaffung des Buddhabildes im 1. Jahrhundert zusammen und geschah zu einer Zeit, als im nördlichen Indien die ... [ mehr ]
Editorial (PDF)
Dieses Editorial leitet in ein Schwerpunktheft ein, das mit seinen Beiträgen auf das nicht selten mit dem Schlagwort »Bilderflut« bezeichnete Phänomen der Omnipräsenz von Bildern in unterschiedlichen Bereichen menschlichen Lebens interdisziplinär Bezug nimmt und dabei immer auch auf die psychosoziale Rolle von Bildern und den mit ihnen verbundenen Bildpraktiken fokussiert. In den Geistes-, Kulturund Sozialwissenschaften haben Bilder in ... [ mehr ]
Rezension von: Paul Parin (2018). Die Jagd - Licence for Sex and Crime. Wien, Berlin. (PDF)
Rezension von: Annelie Sand & Paul L. Janssen (2019). Ich bin der Rede wert. Dialog über eine Psychoanalyse. Gießen. (PDF)
Rezension von: Jan-Werner Müller (2019). Furcht und Freiheit. Für einen anderen Liberalismus. Berlin. (PDF)
Rezension von: Sebastian Zimmermann (2019). Fifty Shrinks. Portraits aus New York. Stuttgart. (PDF)
Belastungserleben und Ressourcen von Tierrechtsaktivist*innen (PDF)
Tierrechtsaktivist*innen engagieren sich gesellschaftskritisch und fordern Rechte für Tiere ein. Tierrechte implizieren die Abschaffung der Nutzung von Tieren für den menschlichen Gebrauch und einer damit verbundenen Unterordnung der nichtmenschlichen Spezies (Roscher, 2008, S. 77). Basierend auf einer Diskrepanz zwischen dem gesellschaftlich hegemonialen System, in welchem Menschen den Tieren hierarchisch übergeordnet sind, und dem persönlichen Empfinden zu ... [ mehr ]
Besser Scheitern an Hegel (PDF)
Die Pädagogik führt wiederholt Philosophen auf, weil ihr Fakten ohne Ideen nicht ausreichen. Kantianische Antinomien scheinen aufzutreten. P. Bühlers Negative Pädagogik zeigt, dass der pädagogische Imperativ zum Positiven, durch die Brille der psychoanalytischen Übertragungsliebe betrachtet, immer auch negativ ist. Die Hegel’sche Logik würde helfen, den pädagogischen Diskurs zu kritisieren, ohne dabei die Kraft der Negation zu ... [ mehr ]