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9 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juli 2020
Bestell-Nr.: 26413
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2020-2-130
Rolf Haubl

»Selbst die Hölle möchte der Mensch verstehen« (PDF)

Empathie und Grausamkeit

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Der Aufsatz liefert einen Beitrag zur Gewaltforschung. Ziel ist es, die Entstehung und Prozessierung von Gewalttaten zu verstehen und zu erklären. Diskutiert wird die These, dass Empathie die Friedfertigkeit der Akteure erhöht. Dies kann, muss aber nicht so sein, da empathisch gewonnene Informationen auch dazu dienen können, Gewaltbereitschaft zu erhöhen. Das gilt für instrumentelle Gewalt und mehr noch für Grausamkeit. Am Beispiel der Folter wird die Beziehungsdynamik beschrieben, die sich zwischen Täter und Opfer abspielt. Sich detailgenau vorzustellen, wie einzelne Gewalttaten praktiziert werden, ist wichtig, weil nur so ein realistisches Bild der zugefügten Qualen entsteht; aber ihr Nachvollzug bringt die Forscher immer wieder an den Rand dessen, was sie selbst ertragen.

Abstract:
The article makes a contribution to research into violence. It aims to understand and explain the origin and processing of violent acts. Discussed is the thesis that empathy increases the peacefullness of the actors. This can, but does not have to be the case, since information obtained with empathy can also serve to increase the willingness using violence. That applies to instrumental violence and even more to cruelty. Using the example of torture, the relationship dynamics that enfold between the offender and the victim are outlined. It is important to study in detail how individuals are practified because this is the only way to create reasonable realistic images of the tornament, but their replication always brings researchers to the edge of what they can endure.