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14 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: September 2021
Bestell-Nr.: 26472
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2021-3-10
»psychosozial«
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Uwe Wolfradt

Psyche im kulturellen Spannungsfeld zwischen Universalismus und Relativismus (PDF)

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Aus einer ethnohistorischen Perspektive werden die Diskurse um die Frage nach den Gemeinsamkeiten und Besonderheiten von Kulturen beginnend im 19. Jahrhundert dargestellt. Hierbei wurde der Evolutionismus häufig mit dem Kulturuniversalismus gleichgesetzt, ohne die unterschiedlichen Prämissen ausreichend zu reflektieren. Mit der Etablierung eines Kulturrelativismus unter Franz Boas wurde ein Gegenmodell entwickelt, um den Einfluss der Umwelt auf die partikulare Herausbildung von psychischen Merkmalen gegenüber biologischen Faktoren herauszustellen. Am Beispiel der Japan-Studie der Boas Schülerin Ruth Benedict wird gezeigt, wie stark kulturrelativistische Positionen zur Stereotypisierung des Japanbildes in und außerhalb Japans beigetragen haben. Schließlich wird an den Träumen von Frauen auf Samoa gezeigt, wie postkoloniale Einflüsse auch heute noch Einfluss auf das psychische Erleben der Kolonisierten nehmen. Es wird für einen globalen Aushandlungsprozess plädiert, in dem universelle Gemeinsamkeiten wie kulturelle Besonderheiten in einem produktiven Verhältnis zueinanderfinden.

Abstract:
From an ethnohistorical perspective, discourses around the question of the commonalities and particularities of cultures are presented, beginning in the 19th century. Here, evolutionism was often equated with cultural universalism without sufficiently reflecting the different premises. With the establishment of cultural relativism under Franz Boas, a counter-model was developed, emphasizing environmental influences on the particular formation of psychological traits over biological factors. Boas student Ruth Benedict’s study of Japan exemplifies how strongly cultural relativist positions have contributed to the stereotyping of Japan in and outside the country. Finally, the dreams of women in Samoa are used to show how postcolonial influences continue to impact the psychological experience of the colonized until today. A case is made for a global process of negotiation in which universal commonalities as well as cultural particularities are considered in their productive relation to one another.
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