Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2018: Family Feud

21. Jahrgang, 2018, Heft 1

Heft 1/2018 wirft einen kritischen Blick auf aktuelle Entwicklungen im Geschlechterverhältnis, die aus einer emanzipatorischen Perspektive Anlass zu großer Skepsis geben. Im ersten Hauptbeitrag analysiert Beatrice Müller anhand des marxistisch-feministischen Konzepts der Wert-Abjektion jene Verhältnisse, die zur gesellschaftlichen Auslagerung und zur ökonomischen wie kulturellen Abwertung von Care und Care-Arbeit führen. Sebastian Winter untersucht im zweiten Hauptbeitrag die konfliktreichen Transformationszwänge, denen die psychodynamische Struktur von Männlichkeit bei der Familiengründung unterliegt. [ mehr ]

supervision - Mensch Arbeit Organisation: Verkörperte Beratung - Embodiment und Supervision

36. Jahrgang, 2018, Heft 3

Das Verkörperungsparadigma legt ein Neuverständnis von Bewusstsein, Unbewusstem und der Verkörperung von Erfahrungen und Biografie nahe und klärt die zirkulären, sich wechselseitig beeinflussenden Zusammenhänge von Gehirn, Körper und Umwelt. Verhalten, Handeln, Denken, Empfinden, Entscheiden sind unmittelbar mit physiologischen und motorischen Prozessen wechselseitig verbunden. Das Schwerpunktheft Verkörperte Beratung – Embodiment und Supervision gibt einen Überblick und beleuchtet die Relevanz des Verkörperungsparadigmas für Supervisionen. [ mehr ]

Psychoanalytische Familientherapie - Zeitschrift für Paar-, Familien- und Sozialtherapie: Veränderung und Kontinuität in der Arbeit mit Familien

19. Jahrgang, Nr. 36, 2018, Heft I

Dieses Heft der Zeitschrift Psychoanalytische Familientherapie enthält Beiträge zur Tagung »20 Jahre Veränderung und Kontinuität« des Familienzentrums an der Fachhochschule Potsdam. Die Beiträgerinnen und Beiträger blicken zurück auf Erreichtes und voran auf neue Entwicklungen in der Prävention von Erkrankungen, in frühen und späten Hilfen und in der ... [ mehr ]

Aufklärung im Licht der Pädagogik - Möglichkeitsräume durch genuine Perspektiven

Zur Kritik des Reduktionismus in Bildung und Erziehung. Eine Festschrift anlässlich der Emeritierung von Peter Rödler

Entgegen dem heutigen Mainstream von Funktionalismus, Eindeutigkeit und Rationalisierung fokussieren die BeiträgerInnen existenziell bedingende Milieus von Aufklärung, in denen Menschen – trotz oder gerade wegen der Spannungsfelder, Divergenzen und Widersprüche des Lebens – als Wesen des Werdens zur Mündigkeit und Urteilsfähigkeit mit Kopf und Herz gelangen können. [ mehr ]

Wie gefährlich ist Donald Trump?

27 Stellungnahmen aus Psychiatrie und Psychologie

27 amerikanische PsychiaterInnen, PsychologInnen und TherapeutInnen klären darüber auf, warum jemand wie Trump absolut amtsunfähig ist und niemals mit der Macht des amerikanischen Präsidenten hätte betraut werden dürfen. Sie durchbrechen damit eine wichtige ethische Grundregel ihres Berufs, die es ihnen verbietet, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eine seelische oder geistige Krankheit zu attestieren. In spannenden Beiträgen untersuchen die AutorInnen die narzisstischen Charakterzüge, die psychopathologischen Symptome und die bizarren Handlungen Trumps, die angesichts seiner Machtfülle tatsächlich eine akute Gefahr nicht nur für die USA, sondern für die ganze Welt darstellen.  [ mehr ]

Utopisches Denken - Destruktivität - Demokratiefähigkeit

100 Jahre »Russische Oktoberrevolution«

Die russische »Oktoberrevolution« und die mit ihr verbundene Utopie einer klassenlosen, gerechten und ausbeutungsfreien Gesellschaft hat über Jahrzehnte eine weltweite Faszination ausgelöst. 100 Jahre später und mit der grausamen Bilanz Millionen von Toter und Traumatisierter ist an die Stelle der Verheißungen des kommunistischen Projekts die Herausforderung getreten, dessen Langzeitfolgen und transgenerationelle Psychotraumatisierungen abzumildern. Doch während die Trauer um die verlorene Utopie und das Gedenken an deren Opfer noch kaum begonnen haben, erleben wir weiterhin und auch gegenwärtig die tragische Verführungskraft politischer Erlösungslehren.  [ mehr ]

Bindung am Lebensende

Eine Untersuchung zum Bindungserleben von PalliativpatientInnen und HospizbewohnerInnen

Die Sterbesituation ähnelt in vielerlei Hinsicht den Erfahrungen der frühen Kindheit: nicht nur in Hinblick auf die körperliche Abhängigkeit, sondern auch in Hinblick auf eine zu beobachtende Wiederkehr frühkindlicher Fantasien und eine Offenheit für Beziehungen. Auf Grundlage der bislang umfangreichsten Studie zum Bindungserleben von 115 PalliativpatientInnen und HospizbewohnerInnen in Deutschland beleuchtet Jakob Johann Müller erstmalig den Zusammenhang von frühkindlicher Bindung und dem Erleben der Sterbesituation.  [ mehr ]

Die philosophischen und kulturellen Wurzeln der Psychologie

Traditionen in Europa, Indien und China

Die Autorinnen und Autoren dieses Buchs richten ihren Fokus auf Traditionslinien der Psychologie, die eine enge Verbindung zur Philosophie und den Geisteswissenschaften aufweisen. Es werden »vergessene«, kaum berücksichtigte psychologische Theorien behandelt und aus philosophischer und kulturpsychologischer Sicht aufgearbeitet und diskutiert. Durch das Neulesen alter Texte werden Alternativen zum gegenwärtigen Mainstream in der Psychologie, der sich überwiegend an den Neurowissenschaften orientiert, entwickelt. [ mehr ]

Herausgegeben von Christfried Tögel

Gesamtausgabe (SFG), Band 12

1910-1912

Eine der wichtigsten Arbeiten Freuds im zwölften Band sind die fünf Vorlesungen »Über Psychoanalyse«. Er hielt sie im Jahr 1909 an der Clark University in Worcester und beschrieb darin die Grundlagen und Entstehung seiner Methode. Zusätzlich enthält dieser Band auch Freuds Analyse der Krankheit Paul Schrebers und seine Studie Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci, die zu einem der am heftigsten diskutierten Texte Freuds gehört. [ mehr ]

psychosozial 152: Das sich vermessende Selbst - Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform (PDF)

(41. Jg., Nr. 152, 2018, Heft II)

Technische Innovationen beflügeln unsere Ideen davon, wie soziokulturelle Lebensformen und gesellschaftliche Ordnungen künftig aussehen werden oder sollten, damit wir alle ein besseres, gelingendes Leben führen können. In diesen Kontext gehören zeitgenössische Praktiken der Selbstvermessung mittels App oder technischem Gadget, die ein ›gelingendes‹ Leben qua quantifizierender Verfahren versprechen. Die Autorinnen und Autoren zeigen aus psychologischer, psychoanalytischer sowie sozialwissenschaftlicher Perspektive, dass Selbstvermessungspraktiken für das Individuum und die zwischenmenschlichen Beziehungen oftmals ambivalenter und folgenreicher sind, als es Visionäre und Unternehmen propagieren. [ mehr ]

Gianluca Crepaldi

Einige systematische Überlegungen zur Grundlegung einer Psychoanalytischen Erziehungs- und Bildungswissenschaft (PDF)

Jener erziehungswissenschaftliche Fachbereich, der als Psychoanalytische Pädagogik tradiert wird und dessen Erkenntnisinteresse vor allem die Reflexion des Interaktionsfelds Pädagoge-Edukand betrifft, vermag den paradigmatischen, gesellschaftstheoretischen und kulturkritischen Stellenwert der Psychoanalyse in den modernen Erziehungsund Bildungswissenschaften nicht ausreichend abzubilden. Um den Fortbestand der Psychoanalyse im Kontext der Bildungswissenschaften ... [ mehr ]

Gerhard Schneider

Identität, Fundamentalismus und Medien (PDF)

Der Autor versteht Identität als dynamisches Zusammenspiel von Positivität (Kontinuität, Kohärenz) und Negativität (Entfestigung, Veränderungsoffenheit). In traditionellen Lebenswelten ist Identität durch Positivität dominiert, Kontingenz wird abgewehrt. Umgekehrt findet man in der Spätmoderne Tendenzen zur Affirmation von Kontingenz und Negativität. Insbesondere für Adoleszente mit einem verunsicherten traditionalen ... [ mehr ]

Joachim Küchenhoff

Destruktivität, Gewalt und die Macht der Medien (PDF)

Es ist keine leicht zu bewältigende Aufgabe, mit der Wirklichkeit des Bösen fertig zu werden, das eine Provokation für das Weltverständnis und die Werte darstellt. Die Psychoanalyse ermöglicht es, individuelle und kollektive destruktive Prozesse nachvollziehen zu können. Dabei stellt sich heraus, dass das Böse meist nicht kategorial, sondern dimensional verstanden werden kann. Was als böse erscheint, kann unter Umständen auch ... [ mehr ]

Christina von Braun

Fundamentalismus und Medien (PDF)

In dem Artikel wird die Rolle der Medien bei der Entwicklung des Fundamentalismus – ob jüdischer, christlicher oder islamischer Art – beschrieben. Ein Rückblick auf die Entstehung des Monotheismus zeigt, wie eng dieser selbst mit dem neu erfundenen alphabetischen Schreibsystem der Antike zusammenhing. Das gilt auch für die modernen Fundamentalismen, die sich zwar auf transzendente Glaubensinhalte berufen, aber ganz im Bann medialer Kommunikation ... [ mehr ]

Oswald Balandis

Selbstvermessung wider Willen (PDF)

Eine Fallanalyse zu psychosozialen Aspekten technisch vermittelter Selbstoptimierung in der gegenwärtigen Technikkultur

Selbstvermessungsgeräte lassen sich als Produkte einer Technikkultur des »Solutionismus« und als Instrumente zur Selbstoptimierung bezeichnen. Anhand einer qualitativen Fallanalyse einer Selbstvermesserin wird gezeigt, dass diese Geräte und die von ihnen produzierten Zahlen für das Selbst eine psychosoziale Funktion erlangen können. Im Rahmen einer Technikkultur, in der Rechenmaschinen mit kollektiven Hoffnungen auf operative Lösungen ... [ mehr ]

Petra Gehring

Warum nun auch der Schlaf? (PDF)

Über die eigenartige Attraktivität nächtlicher Selbstüberwachung

Der Beitrag widmet sich dem neuen digitalen Service-Typ Schlaf-App, der sich aktuell – augenscheinlich nachfragegetrieben – rasch in Form diverser kostenloser oder kostengünstiger Produkte verbreitet. Was bieten Schlaf-Apps? Wie machen sie sich attraktiv und was motiviert zu deren Nutzung? Dem Beitrag zufolge handelt es sich um spielerische und im Detail auch tatsächlich nutzlose, um völlig sinnfreie Produkte. Ebendeshalb bleibt aber eben die Frage ... [ mehr ]

Peter Schulz

Rückzug auf den eigenen Körper (PDF)

Gesundheitsund Fitnesslifelogging als Versuch der Autonomierealisierung

Der Artikel analysiert den Fokus von Lifelogging-Praktiken auf Gesundheitsund Fitnessanwendungen mithilfe einer verdinglichungstheoretischen Perspektive. Dabei versteht er das Ringen um die Kontrolle über den eigenen Körper als Rückzug der Realisierung der Autonomie von zunehmend unkontrollierbar und unsicher erscheinenden gesellschaftlichen Verhältnissen und Lifelogging als (entfremdeten) Versuch, eine erfahrene Heteronomie zu ... [ mehr ]

Stefan Rieger

Alles, was zählt (PDF)

Observations by a Quantified Selfie

Der Beitrag rekonstruiert die Vorgeschichte der gegenwärtigen Selbsttrackingund Selbstoptimierungsverfahren. Dazu erweist es sich als sinnvoll, auf eine Sachlage zurückzugreifen, die das Phänomen der Datenverarbeitung als Problem seiner Materialität und seines Umfangs virulent werden lässt. Für den deutschen Sprachraum spitzt sich diese Konstellation am Ende des 18. Jahrhunderts zu – in einem Moment, in dem das Projekt einer Datenverarbeitung ... [ mehr ]

Vera King & Benigna Gerisch

Selbstvermessung als Optimierungsform und Abwehrkorsett (PDF)

Fallstudie eines begeisterten Self-Trackers

Anknüpfend an Befunde aus einem Projekt über »Aporien der Perfektionierung in der beschleunigten Moderne«, in dem Folgen und Paradoxien von zeitgenössischen Optimierungsund Perfektionierungsanforderungen in ihrem Wechselspiel mit individuell biografischen Dispositionen und Motiven untersucht worden sind, wird in diesem Beitrag herausarbeitet, wie sich Logiken des Messens in einer an stetiger Selbstverbesserung ausgerichteten Lebensführung zum ... [ mehr ]

Eryk Noji & Uwe Vormbusch

Kalkulative Formen der Selbstthematisierung und das epistemische Selbst (PDF)

Zahlen bieten im Kontext der Individualisierung und Beschleunigung von Lebensverhältnissen spezifische Vorteile gegenüber narrativen Selbstthematisierungen. Selbstvermessungspraktiken werden aufgrund der Objektivitätsfiktion, der universalen Vergleichsfunktion sowie der Stärke schwacher Zahlen als eine Institution der Selbstthematisierung untersucht, die im Vergleich zu Beichte und Gruppentherapie eine spezifisch dynamische Stabilisierung des Selbst ... [ mehr ]

Oswald Balandis & Jürgen Straub

Self-Tracking als technische Selbstvermessung im Zeichen der Optimierung (PDF)

Vom Nerd zum Normalverbraucher. Einführung in den Themenschwerpunkt

Wissenschaftlich-technologische und technische Innovationen sind mit sozialen Vorstellungen verknüpft, die den Horizont rein technischer Herausforderungen und Problemlösungen weit überschreiten. Jede Technologie und Technik ist mit kollektiven, öffentlich artikulierten und institutionell verfestigten Entwürfen von wünschenswerten oder beklemmenden Zukunftsvisionen verwoben. Dies schlägt sich auch in individuellen Erlebnischancen, ... [ mehr ]

à jour! Psychotherapie-Berufsentwicklung Nr. 7: E-Mental Health

4. Jahrgang, 2018, Heft 1

à jour! Psychotherapie-Berufsentwicklung, herausgegeben von der Assoziation Schweizer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (ASP), liefert aktuelle Nachrichten aus dem Verband, dem politischen Umfeld und der Berufsentwicklung, enthält Interviews zu aktuellen Fragen und informiert über die Dienstleistungen der ASP. Zudem erscheinen Literaturbesprechungen sowie thematische Diskussionsbeiträge in den Rubriken ... [ mehr ]

psychosozial 152: Das sich vermessende Selbst - Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform

(41. Jg., Nr. 152, 2018, Heft II)

Technische Innovationen beflügeln unsere Ideen davon, wie soziokulturelle Lebensformen und gesellschaftliche Ordnungen künftig aussehen werden oder sollten, damit wir alle ein besseres, gelingendes Leben führen können. In diesen Kontext gehören zeitgenössische Praktiken der Selbstvermessung mittels App oder technischem Gadget, die ein ›gelingendes‹ Leben qua quantifizierender Verfahren versprechen. Die Autorinnen und Autoren zeigen aus psychologischer, psychoanalytischer sowie sozialwissenschaftlicher Perspektive, dass Selbstvermessungspraktiken für das Individuum und die zwischenmenschlichen Beziehungen oftmals ambivalenter und folgenreicher sind, als es Visionäre und Unternehmen propagieren. [ mehr ]