Gesellschaft
psychosozial 138: Politische Traumatisierung
Am 20. Juni 2014 legte das UN Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) seinen Bericht »Global Trends 2013« vor. Mit über 50 Millionen Flüchtlingen, Asylsuchenden und Binnenvertriebenen erreichte die Zahl der Menschen, die durch die Lebensumstände im Herkunftsland zur Flucht gezwungen worden sind, einen vorläufigen Höchststand – seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren auf der Welt noch nie mehr Menschen auf der Flucht. ... [ mehr ]
Rechtsextremismus der Mitte und sekundärer Autoritarismus
Die Arbeitsgruppe um Elmar Brähler und Oliver Decker an der Universität Leipzig führt seit 2002 im Zwei-Jahres-Rhythmus sozialpsychologische Studien zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland durch. Die aktuellen Ergebnisse belegen einen starken Rückgang rechtsextremer Aussagen einen starken Rückgang rechtsextremer Aussagen und gleichzeitig eine Abwertung von Asylsuchenden, Musliminnen und Muslimen, Sinti und Roma. Dies interpretieren die Autorinnen und Autoren vor dem Hintergrund der »wirtschaftlichen Insellage« Deutschlands als »sekundären Autoritarismus«. [ mehr ]
Kinderschutz in der frühen Kindheit
Die AutorInnen stellen mit dem vorliegenden Papier handlungsleitende Überlegungen zum Kinderschutz für die Altersklasse 0 bis 3 Jahre vor. Es ergänzt vorhandene Konzepte, indem es die besonderen Entwicklungs- und Beziehungsbedürfnisse von Kleinstkindern und ihren Familien ins Zentrum multidisziplinärer Perspektiven und Interventionen stellt. [ mehr ]
Musik und Demenz
Das innovative Programm »Music for Life« bringt MusikerInnen, Demenzkranke, PflegerInnen und WissenschaftlerInnen zu kreativen musikalischen Workshops mit dem Ziel zusammen, die Beziehung zwischen Demenzpatienten und Pflegepersonal zu stärken. Die Ergebnisse der Studie sind inspirierend für Musiker und hilfreich für die Arbeit und das Zusammenleben mit Betroffenen und richten sich sowohl an professionelle HelferInnen als auch an Familienangehörige. [ mehr ]
Freie Assoziation - Das Unbewusste in Organisationen und Kultur 4/2014
Psychoanalyse, Psychohistorie und integrative Anthropologie
Hans Kilian trug in einer »Gesellschaft im Umbruch« zur Modernisierung einer interdisziplinären Psychoanalyse und Sozialpsychologie bei. Theorie und Methoden der Psychoanalyse werden auf den Prüfstand gestellt und aus inter- und transdisziplinärer Perspektive weiterentwickelt. Diese kritische und relationale Denkweise Kilians eröffnet noch heute vielerlei Anknüpfungspunkte.
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Die lange Nacht der Trauer
Die vorliegende Festschrift zum Hans-Kilian-Preis 2013 enthält neben Hans Joas’ Vortrag eine Laudatio auf den Preisträger und ein Vorwort des ehemaligen Vorsitzenden der Köhler-Stiftung Ambros Schindler. Im Dialog mit Alfred Döblins Roman Hamlet fragt Joas nach den Möglichkeiten, Gewalterfahrungen in neue Wertbindungen zu transformieren. [ mehr ]
Sexualität und Geschlecht
Wegbegleiter_innen von Hertha Richter-Appelt beleuchten Sexualität und Geschlecht aus unterschiedlichen Blickwinkeln und beziehen sich unter anderem auf Religion, Politik, Körper, Identität, Partnerschaft und deutsche Geschichte. [ mehr ]
Sterben in stationären Pflegeeinrichtungen
Der Trend zu Verstädterung, kleineren Familien und die demografische Entwicklung deuten darauf hin, dass in Zukunft ein Großteil der deutschen Bevölkerung in Pflegeeinrichtungen sterben wird – schon heute sind es ungefähr 40%. WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen beschreiben die Bedingungen in stationären Einrichtungen, decken relevante Einflussfaktoren auf und geben konkrete Handlungsempfehlungen. [ mehr ]
Stalking - Zwischen Liebeswahn und Strafrecht
Das Buch nähert sich dem Phänomen Stalking aus juristischer, sozialer, Paarbeziehungs- und psychoanalytischer Perspektive und bietet einen in dieser Form einmaligen Expertenblick auf das Modephänomen Stalking und seine verschiedenen Ausformungen. [ mehr ]
Superbia - Hochmut und Stolz in Kultur und Literatur
Superbia ist die Wurzel und Königin aller Sünden. Heutzutage zeigt sich Hochmut unter anderem als Narzissmus, Arroganz und Selbstüberschätzung. Im Anschluss an einen einführenden Streifzug durch Literatur und Kultur und einer Auseinandersetzung mit Theorien des Narzissmus werden in den Beiträgen ausgewählte Werke analysiert. [ mehr ]
Neue Mütter - neue Väter
Gemeinsam für Kinder und Hausarbeit zuständig zu sein, ist eine Herausforderung für Eltern. Dennoch profitieren oft sowohl die Eltern als auch die Kinder davon. Die Autorin legt eine differenzierte psychoanalytisch orientierte empirische Studie zur Veränderung von Geschlechterbildern vor, in der sowohl Eltern als auch Kinder zu Wort kommen. [ mehr ]
Freie Assoziation - Das Unbewusste in Organisationen und Kultur 3/2014
Frieden sichern in Zeiten des Misstrauens
In einer Welt voller Krisen und Konflikte ist vertrauensfördernder Dialog notwendiger denn je. Das vorliegende Buch stellt Martin Bubers, Dag Hammarskjölds und Horst-Eberhard Richters Ideen von Dialog und Frieden in Beziehung zueinander. [ mehr ]
psychosozial 137: Metaphernanalyse
Die Beschäftigung mit der Metaphernanalyse lehrt verschiedene Punkte: Zum einen ist die Metaphorik viel durchdringender, als der Alltagsverstand annimmt. Zum anderen aber zeigt die Metapherntheorie eine durchgehende Kontinuität von früher Entwicklung bis in die Bereiche abstrakten Denkens und könnte so die Annahme von der frühkindlichen Determination auf eine ganz neue Weise bestätigen. Offensichtlich kommt in der »Projektion einer Oberfläche« die frühe, körperlich-sinnliche Erfahrung zur Darstellung – aber, und das ist das Neue, dieses »Frühe« muss keineswegs abgewertet werden. [ mehr ]
Kein Ende mit der Wende?
In Beiträgen aus Ost und West präsentiert der Band eine unbefangene und kontroverse Bilanz der Wiedervereinigung und zeigt unterschiedliche Perspektiven auf. Das breite Themenspektrum reicht vom demografischen Wandel und rechtsextremen Einstellungen über Mediennutzung bis hin zur Ostalgie. [ mehr ]
Verbrecher, Bürger und das Unbewusste
Um eine reflektierte gesellschaftliche Haltung gegenüber Straftaten zu ermöglichen, werden im vorliegenden Buch Wege in die Delinquenz – von der sozialen Abweichung, die jedem zu eigen ist, bis zur verurteilten Tat, die Täter und Täterinnen stigmatisiert – anhand kontrastierender Beispiele verstehbar gemacht. Dazu legt der Autor ein interdisziplinäres prozesshaftes Modell zur Entstehung von Kriminalität vor. [ mehr ]
Die vergessenen Kinder der Globalisierung
Transnationale Kindheit stellt ein in der internationalen Migrationsforschung weitestgehend vernachlässigtes Thema dar. Die BeiträgerInnen gehen der Frage nach, was es für Kinder bedeutet, wenn Eltern über Jahre abwesend sind. Mit lebendigen Geschichten von Kindern vermittelt das Buch einen Einblick in deren Lebensrealitäten und erlaubt Erkenntnisse jenseits der bisherigen transkulturellen Migrationsforschung. [ mehr ]
unzeitgemäßes
Angesichts des vorherrschenden Lebensgefühls, das durch Beschleunigung und Selbstoptimierung geprägt ist, wirkt die Psychoanalyse mit ihrem Verweis auf Grenzen der Conditio humana rückwärtsgewandt. Dieser Vorwurf trifft sie jedoch nur insofern, als sie sich dem zeitgemäßen Trend hin zu Beschleunigung und Effizienzsteigerung verweigert. [ mehr ]
Freuds Schriften zu Kultur, Religion und Gesellschaft
Thomas Köhler stellt die wichtigsten Schriften Sigmund Freuds zu Kultur, Gesellschaft und Religion in ihrer Entstehungsgeschichte und ihrem Inhalt dar und arbeitet die zentralen Thesen heraus. Vor allem im Spätwerk Freuds haben diese Arbeiten einen zentralen Stellenwert. Sie belegen, dass psychoanalytische Konzepte nicht nur für klinische Befunde und allgemeinpsychologische Beobachtungen von Nutzen sind, sondern auch zum Verständnis gesellschaftlicher Prozesse beitragen. [ mehr ]
Aufgewachsen in »eiserner Zeit«
Welche Erfahrungen haben unsere Urgroßeltern oder Großeltern als Kleinkinder, Kinder oder Heranwachsende im Ersten Weltkrieg gemacht? Welchen seelischen Belastungen waren sie ausgesetzt? Anhand von Zeitdokumenten und Selbstzeugnissen der Betroffenen rekonstruiert die Autorin ein Bild der Kindheit im Ersten Weltkrieg und deren Auswirkungen auf die folgenden Generationen. [ mehr ]
Schatten des Schweigens, Notwendigkeit des Erinnerns
Knapp 70 Jahre nach Kriegsende besteht ein großes interdisziplinäres Interesse an den Erinnerungen der letzten lebenden Zeitzeugen. Auf der Grundlage von Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen skizziert Christa Müller komplexe Erinnerungswelten, deren vielschichtige Auswirkungen sich bis in die Gegenwart hinein als unverarbeitete innerpsychische Repräsentanzen aufzeigen lassen. [ mehr ]
Konstruktionen »verworfener« Subjekte
Grundlage der Studie ist die teilnehmende Beobachtung der psychosozialen Praxis einer Langzeittherapieeinrichtung für drogenabhängige »Migranten«. Die komplexen rechtlichen und gesellschaftlichen Ausschlüsse, die Räume der »Verworfenheit« bilden, werden ebenso analysiert wie die Selbstkonstruktionen der Betroffenen, die sich in diesen diskursiven Räumen bewegen (müssen). [ mehr ]