22607.jpg22607.jpg

22 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2024
Bestell-Nr.: 22607
https://doi.org/10.30820/0941-5378-2024-1-11
»Psychoanalyse im Widerspruch«
abonnieren
Tilmann Paschke

Über die ärztliche und psychotherapeutische Verantwortung im trans*-Kontext (PDF)

Sofortdownload
Dies ist ein E-Book. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen,
jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«).
Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten.

Der Artikel gibt aus klinischer Perspektive und in Würdigung der komplexen und teilweise widersprüchlichen Entwicklungen innerhalb des medizinischen Versorgungssystems in Deutschland einen Überblick über die Veränderungen der letzten Jahre im Kontext trans*. Im Fokus stehen dabei insbesondere die divergenten Zielsetzungen der medizinzentrierten Kategorisierungssysteme wie ICD-10, ICD-11 und DSM-5 zur Erfassung des Begriffes trans* gegenüber sozialen Strömungen deren Diversität trans* in Richtung eines Freiheitsbegriffs individuell empfundener Geschlechtlichkeit auflöst. Diese Divergenzen treten in Deutschland insbesondere bei der Frage geschlechtsangleichender Maßnahmen über die das gesamte Spektrum von trans* Personen hinweg hervor, da sich als nicht-binär definierende Personen derzeit nicht auf die Übernahme der Kosten der Maßnahmen durch die gesetzlichen Krankenkassen berufen können. Mit der Definition von drei unterschiedlichen Gruppen von trans* Personen wird versucht, aus klinischer Sicht ärztliche und psychotherapeutische Verantwortung für diese Patient*innen innerhalb des komplexen Bedingungsgefüges medizinischer Versorgung in Deutschland zu strukturieren und Impulse im Sinne einer partizipativen Behandlungsplanung zu geben.

Abstract:
This article provides an overview of the changes that have taken place in recent years in the context of trans* from a clinical perspective and in recognition of the complex and sometimes contradictory developments within the medical care system in Germany. The focus is particularly on the divergent objectives of the medical-centered categorization systems such as ICD-10, ICD-11 and DSM-5 to capture the term trans* compared to social currents whose diversity dissolves trans* in the direction of a concept of freedom of individually perceived gender. In Germany, these divergences are particularly evident in the question of gender reassignment surgery across the entire spectrum of trans* people, as people who define themselves as non-binary cannot currently claim the costs of the surgery to be covered by statutory health insurance. The definition of three different groups of trans* people is an attempt to structure medical and psychotherapeutic responsibility for these patients from a clinical perspective within the complex conditions of medical care in Germany and to provide impetus in terms of participatory treatment planning.