Sozialwissenschaften/Soziologie
Swipe, like, love
Fast jede zweite Beziehung beginnt virtuell. Tinder, OnlyFans oder Instagram sind die Orte, an denen Annäherung stattfindet, Sex angebahnt wird und Beziehungen geführt werden. Johanna L. Degen spürt der Bedeutung der verschiedenen Phänomene von Onlinedating bis Social-Media-Nutzung vor dem Hintergrund der gängigen Theorien von Intimität, Liebe, Sexualität und Beziehung nach und wendet den aktuellen Forschungsstand sowie Erkenntnisse aus der therapeutischen und paartherapeutischen Praxis auf diese Kontexte an. [ mehr ]
Bilder der Wohnungsnot
Die Geschichte der Wohnungsnot wird lesbar anhand von stereotypen Bildern, die in unterschiedlichen historischen Epochen über Menschen in Not vorherrschten. Saskia Gränitz unternimmt eine ideologiekritische Entzauberung dieser Bilder und befragt sie auch als real wirkmächtige Phantasmen, mit denen Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse in jeder Epoche aufs Neue durchgesetzt wurden. [ mehr ]
Scheitern und Gelingen in professionellen Beziehungen
Wie können Gelingen und Scheitern in Pädagogik und Sozialer Arbeit definiert werden? Inwieweit spielen oft unbewusste Ansprüche und Ängste der Professionellen bei der Beurteilung der eigenen Wirksamkeit eine Rolle? Welche Vorstellung von Gelingen und Erfolg haben die Adressat*innen? Mit diesen Fragen setzen sich die Autor*innen auseinander und zeigen auf, dass unbewusste Motive und Dynamiken im professionellen Feld anhand psychoanalytischer Konzepte erkenn- und verstehbar gemacht werden können. [ mehr ]
Mit Gott - gegen die Welt
»Fundamentalisten sind immer die anderen.« Nach dieser Devise richtet sich der Blick in der westlichen Hemisphäre vorwiegend auf Terroraktionen, die dem islamischen Fundamentalismus zugeschrieben werden. Dabei handelt es sich um den Export eines Begriffs, der im amerikanischen Protestantismus entstanden ist und sich über ein buchstabengetreues Verständnis biblischer Texte, einen gnadenlosen Dualismus sowie ein hohes Maß an Aggressivität im Falle nicht-geteilter Ansichten beschreiben lässt. Mithilfe psychoanalytischer Konzepte arbeitet Hanspeter Mathys die Doppelbödigkeiten fundamentalistischer Glaubenssysteme heraus. [ mehr ]
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 2/2023: Antiziganismus
In Ausgabe 2/2023 der Freien Assoziation steht mit dem Antiziganismus eine Ausdrucksform rassistischer Ideologie im Mittelpunkt, die in öffentlichen Debatten um Diskriminierung nicht selten aus dem Blick gerät. Die beiden Haupttexte des Hefts von Laura Soréna Tittel und Ina Hammel beleuchten einerseits die Genese des Antiziganismus aus historischer und ideengeschichtlicher Perspektive und befragen andererseits das Verfolgungs- und Strafbedürfnis gegenüber Rom*nja und Sinti*zze. [ mehr ]
psychosozial 175: Menschenbilder in Psychologie und Psychoanalyse
Die Frage nach dem Wesen des Menschen ist ein zentrales Thema in den Humanwissenschaften. Sie wird von der Philosophie bis zu den Naturwissenschaften diskutiert und spielt auch in der Psychologie und Psychoanalyse eine bedeutende Rolle. Der Themenschwerpunkt dieses Hefts stellt eine eingehende Analyse für die Psychologie relevanter anthropologischer Modelle in den Mittelpunkt. [ mehr ]
Psychologie unter politischem Diktat in der DDR
Welches Selbstverständnis hatte die Psychologie in der DDR, was war ihre Rolle und ihre Funktion? Wie wurde sie durch den SED-Staat und die Behörden instrumentalisiert und zur Repression eingesetzt? Diesen Fragen gingen Susanne Guski-Leinwand und ihre Mitarbeiter*innen im BMBF-Projekt »Psychologie unter politischem Diktat und Justiz« nach. Untersucht wurde die Psychologie in der DDR in ihrem akademischen Kontext, hinsichtlich der ministeriell-behördlichen und parteipolitischen Einflüsse und als Staatspsychologie in Form der Operativen Psychologie des Ministeriums für Staatssicherheit. [ mehr ]
Das Rätsel Ödipus
Ausgehend von reichem Datenmaterial aus der vergleichenden Verhaltensforschung und der Kulturanthropologie entwirft der Autor eine Systemtheorie der sozialen Motivation, die für die Praxis Orientierungshilfe bietet, aber auch allgemein eine Neubesinnung auf die Stellung des Menschen in der Natur anregt. [ mehr ]
Trauma Kultur Gesellschaft 4/2023: Trauma und Film
Mit der Schwerpunktsetzung avisiert das vorliegende Heft die kulturelle Arena der (Film-)Kunst, die eine noch unbegriffene traumatische Vergangenheit sinnlich erfahrbar macht. Einleitend wird das Thema aus psychoanalytischer bzw. filmwissenschaftlicher Sicht differenziert. Anschließend widmen sich die Beiträger*innen sehr unterschiedlichen filmischen Darstellungen sozialer Traumatisierungen, das aktuelle Thema der Triggerwarnungen wird von verschiedenen Standpunkten aus beleuchtet, Wasser wird als filmischer Ort des Unsagbaren und Verdrängten analysiert und Körperrepräsentationen in video testemonies werden betrachtet. [ mehr ]
Vom Hinsehen und vom Wegsehen
Im Spannungsfeld von Moralphilosophie und Wahrnehmungspsychologie beleuchtet Peter Sinapius heterogene Lebensentwürfe während des Nationalsozialismus, fokussiert soziale Praktiken der Unterdrückung, der Anpassung oder des Widerstands und fragt damit grundsätzlich nach den Bedingungen totalitärer oder freier Gesellschaften.
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Traumasensible Professionalisierung in der Grundschule
Beatrice Kollinger präsentiert eine innovative Studie, in der sie die Reflexionen angehender Lehrkräfte zu ihrem Rollenverständnis und zu persönlichen Erfahrungen untersucht. Sie generiert wichtige Erkenntnisse für Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote, die sie in konkrete Vorschläge für traumasensible Professionalisierungsansätze in der Grundschullehrer*innenbildung überführt. [ mehr ]
psychosozial 174: Struktur und Dynamik sozialer Konflikte - Beiträge aus Wissenschaft und Praxis
Soziale Konflikte, Krisen und Meinungsverschiedenheiten sind Teil unseres täglichen Zusammenlebens. Sie sind Teil unserer persönlichen Identität und prägen unsere Gesellschaft. Die in diesem Heft veröffentlichten Beiträge aus Wissenschaft, Mediation und Beratung sowie Kulturarbeit bieten exemplarische Einblicke in die Vielfalt aktueller Konfliktforschung. [ mehr ]
Moral
Die Moral stellt für eine evolutionäre Anthropologie die anspruchsvollste Herausforderung dar, denn sie gilt als gesellschaftlicher Gegenpol zur menschlichen Natur. Norbert Bischof zeigt jedoch, dass sie selbst tief in der Natur wurzelt und daher deren Ambivalenz nicht aufhebt, sondern teilt. Gut und Böse gebärden sich als Antipoden und sind doch nur zwei Seiten derselben Sache. Anstatt sie also zu idealisieren, beschäftigt sich der Autor empirisch mit der Psychodynamik der Mechanismen, die ihr zugrunde liegen. [ mehr ]
Vertrauen in die Medizin
Die Medizin hat in den letzten Jahrzehnten außergewöhnliche Fortschritte gemacht. Trotzdem suchen viele Menschen ihr Heil in der sogenannten Alternativmedizin, die Wirksamkeitsnachweise fast immer schuldig bleibt. Wie kann das Vertrauen von Patientinnen und Patienten in wissenschaftlich erprobte Verfahren gestärkt werden? Norbert Schmacke zeigt auf, was sich im Gesundheitswesen ändern muss, damit die Fortschritte der evidenzbasierten Medizin allen Menschen zugutekommen können. [ mehr ]
Wie der Mensch sich selbst entdeckte
Die Autoren nehmen sich grundlegender Fragen zum Sinnbegriff an. Sie untersuchen seine Bedeutungsebenen und Verwendungen und betrachten verschiedene Kategorien von Sinn, die den Aufstieg der Menschheit markieren. Dabei blicken sie aus psychologischer, geschichtswissenschaftlicher, soziologischer sowie philosophischer Perspektive auf den Begriff. [ mehr ]
Recht und Geschichte - Psyche und Gewalt
Der Rechtshistoriker, Strafrechtler, Germanist und Psychoanalytiker Günter Jerouschek kann auf ein vielfältiges und innovatives wissenschaftliches Werk zurückblicken. Orientiert an seinen Forschungsschwerpunkten erörtern die Autorinnen und Autoren Aspekte aus den Bereichen Recht und Literatur, Rechtsikonografie, historische Hexenforschung, Geschichte der Psychoanalyse und Psychotherapie, mittelalterliche Kirchenrechtsgeschichte sowie Strafrechtsgeschichte. Dabei eröffnen sich vielfältige, mitunter überraschende interdisziplinäre Perspektiven. [ mehr ]
Sexualität und Partnerschaft der Deutschen
Die Autor*innen geben die Ergebnisse der Studie PARTNER 5 zu Partnerschaft und Sexualität wieder. Sie fokussieren Prozesse des sexualkulturellen Wandels wie die Geschlechterangleichung in sexuellen und partnerlichen Einstellungen, die Diversifizierung geschlechtlicher Identitäten und die Sensibilisierung gegenüber sexualisierter Gewalt. [ mehr ]
Wie werden wir in Zukunft sterben?
Experten*innen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern und wissenschaftlichen Disziplinen entwickeln Szenarien, wie Sterben, Tod und Trauer in der Zukunft gesellschaftlich und versorgungssystematisch organisiert werden. Zudem machen sie »wünschenswerte« Perspektiven sichtbar und zeigen auf, was zu tun ist, damit diese Ausblicke Realität werden können.
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Das Nachbeben der deutschen Vereinigung
Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahr 1990 hat deutliche Spuren in der Gesellschaft und der individuellen Psyche der Deutschen hinterlassen. Die Autorinnen und Autoren geben anhand zentraler Forschungsergebnisse der letzten 30 Jahre einen breiten Überblick zu relevanten Themen des Vereinigungs- und Transformationsprozesses. Betrachtet werden unter anderem die Unterschiede in Familien- und Rollenleitbildern, der Einfluss unterschiedlicher Sozialisationsrahmen in der Kindheit sowie Gerechtigkeitsaspekte im Vereinigungsprozess. [ mehr ]
Das entfesselte Selbst
Der moderne Sozialcharakter hat sich diversifiziert. Der dabei entstehende schillernde Reigen von Sozialfiguren verbindet ein Hang zur performativen Selbstentfesselung, der zwischen Befreiung und Enthemmung changiert. Martin Altmeyer betreibt zeitdiagnostische Aufklärung als Selbstaufklärung. [ mehr ]
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2023: Utopie
Sind Utopien heute noch Statthalter des guten Lebens oder nur mehr Ausdruck maligner Regression? In welchem Verhältnis stehen sie zu den gesellschaftlichen Verhältnissen und zu den Krisen des Kapitalismus? In Zeiten, in denen sich junge, progressiv verstehende Gruppen »Letzte Generation« nennen, scheinen Utopien anachronistisch. Sind Utopien, mit der Hoffnung und dem Bestehen darauf, dass es anders, dass es besser werden muss, noch denkbar? Ausgehend von diesen Fragen setzen sich die Autor:innen mit Konzepten und Vorstellungen von Utopie auseinander. [ mehr ]
Grenzerfahrung Frühgeburt
Miriam Summers untersucht in ihrer interdisziplinär angelegten Studie die Erfahrungen von Eltern zu früh geborener Kinder. Frühgeburt erweist sich als Erfahrung, die von Abwesenheit und Leerstellen geprägt ist, wodurch das sinnhafte Einordnen, Erzählen und Verarbeiten des Erlebten nur schwer möglich ist. Summers verbindet medizinisches Wissen über Frühgeburtlichkeit mit kulturwissenschaftlichen Ansätzen, um diese Leerstellen in den Narrativen der Eltern aufzuzeigen. [ mehr ]
Trauma Kultur Gesellschaft 3/2023: Gewaltfolgen
Interdisziplinär, diskursiv und am Puls gegenwärtiger Debatten verbindet die dritte Ausgabe der Trauma Kultur Gesellschaft klinische, sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Im Fokus stehen die Folgen und Auswirkungen von Traumatisierung und Gewalt. Beiträge und Interviews beleuchten Perspektivenvielfalt und praxisnahe Erfahrungen zu individuell verschiedenen und sozial wie kulturell geprägten Zugängen zu Gewaltfolgen. [ mehr ]
psychosozial 173: Kultureller Wandel von Beziehungen, Begehren und Sexualität
Gegenstand von psychosozial 173 (III/2023) ist der gegenwärtig beobachtbare kulturelle Wandel von Beziehungen, Begehren und Sexualität. Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven wird untersucht, welche Veränderungen zu konstatieren sind – auch im Hinblick auf Folgen der Digitalisierung – und welche neuen Formen und Varianten von Beziehungsmodellen, Wünschen und Anforderungen an Partnerschaften, Sehnsüchte, Fantasien und Utopien zu verzeichnen sind. [ mehr ]