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14 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: September 2018
Bestell-Nr.: 20553
https://doi.org/10.30820/8234.04
»Psychotherapie im Alter«
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Anita Eckstaedt

Schreckensbilder (PDF)

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Die Eltern einer früheren Patientin hatten als Kinder vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine dramatische Situation erlebt: Sie mussten zusehen, wie nach der Besetzung durch die russische Armee alle Männer ihres Dorfes der Reihe nach erschossen wurden, unter ihnen ihr Großvater. Atmosphärisch stand dieses Bild später im Zuhause der Patientin. Geprägt durch dieses Schreckensbild verliefen ihre Beziehungen zu Männern tragisch. Am Ende des zweiten Erstgesprächs konnte die in diesem Schreckensbild enthaltene Dramatik erste Klärung finden. Bei derartigen Kriegstraumatisierungen geht es nicht um singuläre Traumata, sondern wesentlich komplexer ebenso um die Folgen wie auch die transgenerativen Auswirkungen auf das gesamte spätere Umfeld. Daher kommt dem Phänomen eines Schreckensbildes diagnostischer Stellenwert für eine Traumatisierung zu.

Abstract:
At the end or WW II, when the parents of a former patient were still children, they had to witness a highly dramatic event: After the occupation the Soviet army shot all the men in the village – among them her parents’ grandfathers. Later, this visualized memory was to linger in the atmosphere of the patient’s home. Still haunted by this image of horror, she failed to establish a single relationship with men that didn’t end tragically. At the end of the second interview the patient was able to understand the dramatic impact of this image of horror. Traumatization through war experiences tends to be highly complex and has to be understood in the context of trauma sequelae and in its effects on the next generations. Thus, the phenomenon of an image of horror plays an important role within the process of diagnosing traumatization.