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18 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: November 2025
Bestell-Nr.: 23646
https://doi.org/10.30820/0341-7301-2025-4-329
»Behindertenpädagogik«
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Erik Weber

Geistige (?) Behinderung (?) - intellektuelle (?) Beeinträchtigung (?) - Störungen (?) der Intelligenzentwicklung (?) - Herausforderungen bei der Gestaltung inklusiver Bildungsund

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Erik Webers Antrittsvorlesung an der Universität Erfurt widmet sich kritisch dem Begriff der sog. geistigen Behinderung und den Herausforderungen inklusiver Bildungsund Teilhabeprozesse. Ausgangspunkt ist die historisch belastete und weiterhin umstrittene Begrifflichkeit, die Menschen kategorial erfasst, jedoch nicht ihrer individuellen Lebensrealität gerecht wird. Der Autor beleuchtet verschiedene Begriffsentwicklungen wie intellektuelle Beeinträchtigung oder Störungen der Intelligenzentwicklung und analysiert deren normierende und stigmatisierende Wirkung. Er plädiert für ein Verständnis von Behinderung als sozial konstruiertes Phänomen – konstituiert durch Isolation, strukturelle Gewalt und gesellschaftliche Ausschlussmechanismen. Inklusion bedeutet dabei nicht nur räumliche Integration, sondern den Bruch mit diskriminierenden Denkund Kategoriemustern. Bildung muss daher als Beziehungsgeschehen und nicht nur als Wissensvermittlung verstanden werden. Die kulturhistorisch-materialistische Behindertenpädagogik, insbesondere nach Jantzen und Feuser, dient als theoretischer Rahmen. Der Beitrag endet mit dem Appell, humane Weltbedingungen zu schaffen, in denen jeder Mensch Teilhabe erfahren kann – jenseits defizitorientierter Diagnosen und Kategorien.

Abstract:
Erik Weber’s inaugural lecture at the University of Erfurt takes a critical look at the concept of so-called intellectual disability and the challenges of inclusive education and participation processes. The starting point is the historically burdened and still controversial terminology that categorises people but does not do justice to their individual realities. The author highlights various developments in terminology, such as intellectual disability or disorders of intellectual development, and analyses their normalising and stigmatising effects. He advocates an understanding of disability as a socially constructed phenomenon – constituted by isolation, structural violence and social exclusion mechanisms. Inclusion means not only spatial integration, but also breaking with discriminatory patterns of thinking and categorisation. Education must therefore be understood as a relational process and not merely as the transfer of knowledge. Cultural-historical-materialist special education, particularly according to Jantzen and Feuser, serves as the theoretical framework. The article concludes with a call to create humane conditions in which every person can experience participation – beyond deficit-oriented diagnoses and categories.