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22 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2022
Bestell-Nr.: 23513
https://doi.org/10.30820/0341-7301-2022-2-158
»Behindertenpädagogik«
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Martin F. Reichstein

Exklusionssphären und (k)ein Ende (PDF)

Nebenfolgen und Perspektiven wohnbezogener Hilfen für Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung und komplexem Unterstützungsbedarf

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Das heutige Angebotsspektrum wohnbezogener Hilfen für Menschen mit Behinderung umfasst ein breites Spektrum vom Wohnen in Großeinrichtungen bis hin zum Leben in einer eigenen Wohnung bei gleichzeitiger Betreuung durch einen Fachdienst des Ambulant betreuten Wohnens. In diesem Zusammenhang ist grundsätzlich festzuhalten, dass die Mehrzahl der Hilfen für Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung in diesem Bereich nach wie vor in gemeinschaftlichen Wohnformen erbracht wird. Es kann daher vermutet werden, dass im Bereich der wohnbezogenen Eingliederungshilfe nach wie vor Vorstellungen dahingehend vorhanden sind, dass bestimmte Zielgruppen nicht außerhalb institutionalisierter Formen wohnbezogener Hilfen unterstützt werden können. Dies gilt insbesondere für Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf. In diesem Zusammenhang besteht – so die im vorliegenden Beitrag entwickelte These – die Gefahr, dass sich systemisch und systematisch »Exklusionssphären« entwickeln bzw. entwickelt haben. Im Rahmen des vorliegenden Beitrags werden sozialwissenschaftliche Erklärungsansätze für das Auftreten solcher Sphären thematisiert. Zudem werden deren Auswirkungen auf die individuelle Lebenswirklichkeit ihrer Bewohner:innen diskutiert. Dabei wird auf eine qualitative explorative Fallstudie des Verfassers Bezug genommen. Der Beitrag schließt mit einer Einschätzung zu Veränderungsperspektiven im Lichte aktuelle Diskussionen, Initiativen und Skandale.

Abstract:
Today’s residential services for persons with disabilities in Germany cover a wide spectrum from living in large institutions to living in an own apartment with support from social services. In this context, it should be noted that the majority of assistance for persons with so-called intellectual disabilities in this area is still provided in institutional settings. It can therefore be assumed that in the field of residential services the idea that certain groups cannot be supported outside institutionalized forms is still widely shared. This seems to be the case especially for persons with complex support needs. In this context, there seems to be a risk that »spheres of exclusion« develop systematically within the Germany disability support system. In the context of the present contribution, theories from social sciences are discussed to explain the occurrence of this phenomenon. In addition, possible effects of living in such »spheres« are presented based on results from a qualitative explorative case study conducted by the author. The article concludes with a reflection on the future development regarding the topic in the light of current discussions, initiatives and scandals.