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16 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Mai 2022
Bestell-Nr.: 20730
https://doi.org/10.30820/1613-2637-2022-2-167
»Psychotherapie im Alter«
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Julia Christl & Tillmann Supprian

Psychopharmakologische Behandlung von psychotischen Störungen im höheren Lebensalter (PDF)

Möglichkeiten der gemeinsamen Behandlung mit psychotherapeutischen Ansätzen

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Obwohl in der Mehrzahl der Zulassungsstudien der antipsychotisch wirkenden Psychopharmaka die Gruppe der alten und sehr alten Menschen nicht adäquat repräsentiert war, werden diese Medikamente heute als Standardbehandlung bei schizophrenen Erkrankungen im höheren Lebensalter eingesetzt. Klinisch ist die Wirksamkeit der Antipsychotika bei schizophrenen Psychosen auch im hohen Alter gut belegt. Auch bei älteren Menschen bedarf die antipsychotische Behandlung einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung, bei welcher zunächst der Schweregrad der psychotischen Symptomatik erfasst werden sollte. Das individuelle Risiko einer Behandlung mit Antipsychotika wird im höheren Lebensalter maßgeblich durch komorbide Erkrankungen, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflusst. Bei multimorbiden Patienten muss eine äußerst kritische Risikobewertung vorgenommen werden, da die Behandlung mit Antipsychotika das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen erhöhen kann. Im Einzelfall kann daher trotz bestehender psychotischer Symptome der Verzicht auf eine antipsychotische Behandlung angezeigt sein, wenn das Risiko der Behandlung den potenziellen klinischen Nutzen überwiegt. Von zentraler Bedeutung bei der medikamentösen Behandlung älterer psychotischer Patienten ist die fachärztliche Begleitung und Beratung im Hinblick auf die Therapieadhärenz: Die Effektivität einer antipsychotischen Therapie hängt maßgeblich von der korrekten und kontinuierlichen Einnahme des Medikaments in der verordneten Dosierung ab. Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg einer medikamentösen Behandlung mit Antipsychotika ist die begleitende, kontinuierliche psychotherapeutische Behandlung.

Abstract:
While in the majority of registration studies of antipsychotic psychotropic drugs the group of old and very old people was generally not adequately represented, these drugs are still used today as standard treatment for schizophrenic disorders in old age. Clinically, the efficacy of antipsychotics in schizophrenic psychoses is well proven, also in old age. Even in older people, the use of antipsychotic treatment requires a careful risk-benefit assessment in which the severity of the psychotic symptoms should first be determined. The individual risk of treatment with antipsychotics in old age is significantly influenced by comorbid diseases, especially cardiovascular diseases. In multimorbid patients, an extremely careful risk assessment must be made, as treatment with antipsychotics can increase the risk of cardio-vascular complications. In individual cases, therefore, antipsychotic treatment may not be indicated despite the presence of psychotic symptoms if the risk of treatment outweighs the potential clinical benefit. Of central importance in the drug treatment of elderly psychotic patients is specialist support and advice with regard to therapy adherence: the effectiveness of an antipsychotic therapy depends significantly on the correct and continuous intake of the drug in the prescribed dosage. The accompanying, continuous psychotherapeutic treatment is of decisive importance for the success of a drug treatment with antipsychotics.