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22 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2024
Bestell-Nr.: 22608
https://doi.org/10.30820/0941-5378-2024-1-33
»Psychoanalyse im Widerspruch«
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Dagmar Pauli

Trans* - Neues Vorbild, Identität, Biologie? (PDF)

Ein Plädoyer für Zeit zum Nachdenken

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Die Debatte über trans* ist sehr aktuell und wird polarisiert geführt. In der Auseinandersetzung sollte auf eine gendersensible und genderinklusive Sprache geachtet werden, insbesondere im Umgang mit Menschen, welche sich als trans* oder nicht-binär definieren. Sprache drückt unsere Haltung in Bezug auf die Integration diverser Geschlechtsidentitäten aus und beeinflusst unsere Realität. Geschlechtsidentität entwickelt sich in der frühen Kindheit in einem Wechselspiel zwischen Kind und Bezugspersonen aufgrund von biologischer Veranlagung und Umweltreaktionen auf Eigenschaften und Verhalten des Individuums. Geschlechtsidentität kann in der Folge von Kongruenzoder Inkongruenzerleben begleitet sein, je nachdem ob das Kind mit den Erwartungen des Umfeldes korrespondiert und wie sein Erleben im Verhältnis zu der sich entwickelnden Körperlichkeit steht. Geschlechtsidentität bezieht sich auf die zugeordnete Geschlechtsrolle und die körperliche Geschlechtlichkeit und wird besonders stark erlebt als Unstimmigkeit oder Transidentität. Für Kinder und Jugendliche mit früher Manifestation einer dauerhaften Geschlechtsinkongruenz stehen medizinische Behandlungen zur Verfügung, deren Indikation sorgfältig unter Abwägen möglicher Risiken und Nutzen gestellt werden muss. Cis und trans* Jugendliche stehen heute in einem Spannungsfeld sich wandelnder geschlechtlicher Möglichkeiten. Trans Jugendliche benötigen sorgfältige Begleitung durch das Umfeld. Eine Versachlichung der Debatte und vertiefte Erörterung ist dringend notwendig, um voreilige Schlussfolgerungen zu vermeiden und geschlechtsvarianten und geschlechtsinkongruenten Kindern und Jugendlichen die notwendigen Hilfen für eine psychisch gesunde Entwicklung zu ermöglichen.

Abstract:
The debate about trans* is highly topical and polarized. In the debate, attention should be paid to gender-sensitive and gender-equitable language, especially when dealing with people who define themselves as trans or non-binary. Language expresses our attitude towards the integration of different gender identities and influences our reality. Gender identity develops in early childhood in an interplay between the child and the caregivers based on biological predisposition and the environment’s reactions to the individual’s characteristics and behavior. Gender identity may subsequently be accompanied by an experience of congruence or incongruence, depending on whether the child meets the expectations of the environment and how their experience relates to their physical development.