15 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2009
Bestell-Nr.: 23119
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Dieter Katzenbach
Nur noch Ko-Konstrukteure von Wirklichkeit zur Verortung der Sonderpädagogik im Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan (PDF)
Behindertenpädagogik 2009, 48(2), 143-157
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Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan (kurz: HBEP) ist von einem konstruktivistischen Lernbegriff geprägt. In diesem Beitrag wird die These verfolgt, dass diese Spielart konstruktivistischen Denkens passend zum Zeitgeist gewählt ist. Gegenwartsdiagnosen sprechen von einem Zwang zur Selbst Optimierung, der unter dem Schlagwort des lebenslangen Lernens im frühen Kindesalter einsetzt und bis ins hohe Alter reicht. Im Rahmen dieses Denkens ist für Abhängigkeit, Bedürftigkeit oder gar Behinderung wenig Platz. Gleichwohl spricht der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan auch von Kindern mit »besonderen Bedürfnissen«, denen besondere pädagogische Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. Dabei werden im HBEP heterogen zusammengesetzte Gruppen als besonders entwicklungsförderlich beschrieben – allerdings nur im Elementarbereich. Im Bereich der schulischen Bildung verhält sich das Papier überraschend indifferent zu der Frage des gemeinsamen Unterrichts behinderter Kinder und Jugendlicher. Das ist ein erstaunlicher Bruch in der Argumentation des HBEP, dessen zentrales Versprechen ja gerade darin besteht, für Konsistenz in den Grundlagen, den Bildungs- und Erziehungszielen und im Bildungsverlauf zu sorgen. An die flächendeckend eingeführte Integration im Elementarbereich schließt ein nur punktuell ausgebauter Gemeinsamer Unterricht an, wie an einer Reihe ausgewählter statistischer Angaben verdeutlicht wird. Auf dieser Basis wird ein alternatives Modell sonderpädagogischer Unterstützung im Regelschulbereich skizziert und es werden dessen mögliche Konsequenzen für die Berufsrolle und für die Organisation benannt.
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