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16 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2013
Bestell-Nr.: 23241
»Behindertenpädagogik«
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Erich Otto Graf

Inklusion - vom Gewinn des Scheiterns (PDF)

Behindertenpädagogik 2013, 52(1), 7-22

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Die Bemühungen um Inklusion stocken und kommen in der Bildungsinstitution über das Niveau von sogenannten Schulversuchen nicht hinaus. Die Gründe dafür liegen einerseits in sich rasant zu separierenden Vorstellungen von Gesellschaft sich entwickelnden politischen Strömungen und andererseits im Erfolg des inklusiven Programms, das bewirkt, dass nun alle für sich und damit für sich alleine und vor allem mit sich alleine beschäftigt sind. Verschiedene Professionen, die durch den Erfolg von Inklusion ihre bisherigen sozioökonomischen Positionen gefährdet sehen, betätigen sich als Bremse im Inklusionsprozess. Sozialstaatlicher Konsens ist durch eine erfolgreiche neoliberale Politik weitgehend korrodiert und zerfallen und das Leistungsprinzip in der Bildungsinstitution steht unangefochten in deren Zentrum. Die Gründe dafür sind auf verschiedenen Ebenen der Kultur zu suchen. Auf einer individualisierenden Ebene betrachtet zeigt sich eine kracauerscher Verangestelltisierung des bürgerlichen Individuums, das dem autoritären Gesellschaftscharakter in der Postmoderne zu seinen aktuellen Artikulationen verhilft. Auf einer institutionellen Ebene kombiniert sich dieser autoritäre Gesellschaftscharakter mit einer bürokratisierten Bildungsinstitution, welche es fertigt bringt, die Inklusion gleichsam contre coeur nicht voranzubringen. Das Standardmotto der Abwehr, sich zu verändern ist das stets gleiche, dass man selbst schon wollte, aber die anderen nicht und dass Alleingänge nichts brächten. Der linke Radikalismus erscheint hier als Zwillingsbruder des Stuporbürgers. Das grundlegende Element ist die Angst, dass, wer sich zuerst bewegt, den Stupor aufhebt, das Spiel verliert. Lässt die Veränderungsangst sich abbauen?