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24 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: September 2014
Bestell-Nr.: 23312
»Behindertenpädagogik«
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Hendrik Trescher & Janos Klocke

Kognitive Beeinträchtigung mit Butler verstehen - Butler im Kontext kognitiver Beeinträchtigung verstehen (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(3), 285-308

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Die sozialwissenschaftliche Diskussion um Behinderung ist in den vergangenen Jahrzehnten vor allem im englischsprachigen Raum um eine Perspektive erweitert worden, die nach der kulturellen und gesellschaftlichen Konstruktion von Behinderung bzw. behinderter Identität fragt und diese auf ihre Verstricktheit in machtvolle Diskurse hin analysiert. Die Disability Studies und ihre VertreterInnen haben dabei den Blickwinkel auf »Behinderung« von der Prämisse heilpädagogischer Lösungszentriertheit zu einer transdisziplinären, sozialkonstruktivistischen Analyse verschoben, die die Ursache gesellschaftlicher Marginalisierung und Ausgrenzung »behinderter Subjekte« nicht als Defizit einer pathologischen Abweichung von der Norm des gesunden Körpers begreift, sondern die Norm und ihre diskursive Genese selbst als konstituierendes Merkmal von Behinderung versteht und untersucht. Die Kritik richtet sich daher auch gegen die »medizinischnaturwissenschaftlich[ e] Definitionshoheit über körperliche Differenz« (Raab 2012, S. 69). Der Körper wird in dieser Lesart zum Verhandlungsort einer als behindert beschriebenen Identität, die in Abgrenzung zur pathologisierenden Zuschreibung in ihrer gesellschaftlich-kulturellen Kontingenz analysiert und kritisiert wird. »[Im] Mittelpunkt der kulturellen Konstruktion des (behinderten) Körpers steht die Trias von Wissen, Macht und Diskurs« (Dederich 2012, S. 144). Der »ärztliche Blick« (Foucault 1994, S. 7) wird im Anschluss an diskursanalytische Theorien (wie beispielsweise an Foucault) als ein Machtzusammenhang begriffen, der die Grenze zwischen behindertem und nicht-behindertem Subjektstatus diskursiv festlegt (Becker 2007).