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21 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: September 2008
Bestell-Nr.: 23104
»Behindertenpädagogik«
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Wolfgang Jantzen

In welcher Weise können und sollen die Neurowissenschaften für die Entwicklung der Pädagogik Bedeutung haben? (PDF)

Behindertenpädagogik 2008, 47(4), 341-361

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Soweit Sie nicht wissen, von welcher Perspektive ich auf das Thema eingehe: Was die Neurowissenschaften betrifft, behandle ich es von einer sehr prominenten Sicht aus, die in den letzten Jahren jedoch in Vergessenheit geraten ist. Wie ja immer in der Psychologie alles, was eine Generation vorher gewesen ist, völlig in Vergessenheit gerät, in diesem Falle die im Westen sehr wohl und sehr gut bekannte Neuropsychologie Alexander Lurijas. Diese aber fußt auf der genialen Konzeption einer spinozanischen Psychologietheorie und Neuropsychologie von Lev Vygotskij, eingebunden in eine sozialwissenschaftliche, philosophische und neurowissenschaftliche Diskussion in den 20er- und 30er-Jahren der Sowjetunion. Sie steht in Verbindung mit der in diesen Traditionen von Alexej Leont’ev entwickelten Tätigkeitstheorie, diese drei, Vygotskij, Leont’ev und Lurija bildeten die sog. Troika der kulturhistorischen Psychologie/Tätigkeitstheorie. Aber hinzuzuzählen wäre auch Nicolai Bernstein, einer der wenigen, dessen Theorie wirklich im Westen gelandet ist, und insbesondere in den USA die Entwicklung der Bewegungswissenschaften aber auch der Neurowissenschaft allgemein wesentlich mit beeinflusst hat. Damit haben Sie die Perspektive. Es ist eine psychologische, kulturhistorische, neurowissenschaftliche Perspektive, dem Marxismus verpflichtet, aber philosophisch viel tiefer begründet. Mein Thema lautet also: In welcher Weise können und sollen die Neurowissenschaften für die Entwicklung der Pädagogik Bedeutung haben?