23303.jpg23303.jpg

15 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2014
Bestell-Nr.: 23303
»Behindertenpädagogik«
abonnieren
Susanne Römer

Kultur durch Sprache - Gebärdensprache als Initiator einer eigenen Kultur (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(2), 147-161

Sofortdownload
Dies ist ein E-Book. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen,
jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«).
Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten.

»Durch die gegenseitige Abhängigkeit des Gedankens, und des Wortes von einander leuchtet es klar ein, dass die Sprachen nicht eigentlich Mittel sind, die schon erkannte Wahrheit darzustellen, sondern weit mehr, die vorher unerkannte zu entdecken. Ihre Verschiedenheit ist nicht eine von Schällen und Zeichen, sondern eine Verschiedenheit der Weltansichten selbst« (von Humboldt, W. 1820, S. 28). Diese Aussage von Wilhelm von Humboldt in einer Rede über die Sprache vor der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin kann aus der Sicht einer besonderen Entwicklung wieder als aktuell angesehen werden. In einem weiteren Aufsatz (von Humboldt, W. 1836) »über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluss auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts « bezeichnet Humboldt Sprache als »äußerliche Erscheinung des Geistes der Völker, ihre Sprache ist ihr Geist und ihr Geist ihre Sprache, man kann sich beide nie identisch genug denken« (von Humboldt, W., in: Bollnow, o.J., S. 4). Humboldt ging dabei von bereits bestehenden Kulturen oder Nationen aus, die ein Sprachsystem entwickelt hatten. Er verglich verschiedene Sprachen unter dem Gesichtspunkt ihrer grammatischen Formen und unter dem Einfluss der Ideenentwicklung der Völker auf ihren Sprachgebrauch. Dies führte Humboldt zu der oben zitierten Erkenntnis, dass eine Weltsicht die Sprache eines Volkes prägt.