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40 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: November 2020
Bestell-Nr.: 22474
https://doi.org/10.30820/0941-5378-2020-2-9
»Psychoanalyse im Widerspruch«
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Sabine Metzger

Weit mehr als eine »Perle«: Die Klitoris (PDF)

Anlässlich einer Wiederentdeckung aus der Biologie zur Psychoanalyse der weiblichen Sexualität

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Inspiriert von und kritisch bezugnehmend auf Anne Zacharys Publikation Die Anatomie der Klitoris (2019) werden die zentralen Thesen des Buches zusammengefasst (die Wiederholung der Muster der Verschüttung und Wiederentdeckung des Wissens über weibliche Sexualität und Lust aus Abwehrgründen), kritisch diskutiert (vor allem ihre Darstellung weiblicher Identität und Aggression, ihre Interpretation der psychischen Dimension der Klitoris und ihr Mangel an Präzision in der Darstellung der weiblichen psychosexuellen Entwicklung und Selbstverwirklichung sowie in der Untersuchung von Penisneid und Kastrationsangst), um dann – auch anhand der Reflektion eigener emotionaler Reaktionen im Schreibprozess sowie vertiefender Recherchen – unbeachtete und unbewusste Aspekte der Thematik genauer zu fassen und die Lücken zu schließen. Diese Lücken selbst stellen sich als zentral für das Verständnis der Konflikte, mit denen man sich als Psychoanalytikerin beim Forschen über Weiblichkeit auseinanderzusetzen hat, heraus. Es werden Bezüge zur psychosexuellen Entwicklung der Frau mit ihren weiblichen Genitalien, ihren spezifisch weiblichen Ängsten und Bewältigungsmöglichkeiten hergestellt. Zentral im Zusammenhang mit der Klitoris ist die Frage nach der weiblichen Subjektivierung jenseits der Mutterschaft in einer männlich codierten, phallozentrischen Welt, Sprache und Wissenschaft, die immer noch von massiven Verleugnungen und (unbewussten) Identifizierungen eingeschränkt ist. Beispiele aus der Kunst werden zur Verdeutlichung herangezogen. Abschließend gibt es einen Ausblick auf Desiderate für die psychoanalytische Theoriebildung, kreative Formen der Aneignung und die Mythologie.

Abstract:
Inspired by and critically referring to Anne Zachary’s book The anatomy of the clitoris (2019) the article summarises its central theses (the repetitive pattern of burying and rediscovery of knowledge about female sexuality and desire for defence reasons), discusses them (mainly the author’s account of female identity and aggression, her interpretation of the psychic dimension of the clitoris and her deficiency in accuracy in her description of female psychosexual development and self actualisation as well as in her examination of penis envy and castration anxiety) in order to get a closer grip on overlooked and unconscious aspects of the subject and close the gaps. For this purpose, I will reflect my emotional reactions in the process of writing as well as expand research. These gaps themselves will prove to be of central significance for the understanding of the conflicts one has to deal with as a psychoanalyst researching femininity. I will draw reference to the psychosexual development of women with their female genitals, specific female anxieties and possibilities of coping. A central issue in relation to the clitoris is that of female subjectivation beyond motherhood in a masculinely coded, phallocentric world, language and science, that is still severely limited by massive repression and (unconscious) identifications. Examples from art serve as illustration. Finally, there is an outlook on desiderata concerning the psychoanalytic theoretisation of femininity, creative forms of appropriation and mythology.