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16 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2022
Bestell-Nr.: 26645
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-2-44
»psychosozial«
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Josephine Tröger & Marlis Wullenkord

Was ist genug? (PDF)

Begründung, Potenziale und Empfehlungen für mehr Suffizienz(orientierung)

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Suffizienz wurde im öffentlichen und politischen Nachhaltigkeitsdiskurs lange Zeit marginalisiert. Da Versuche, CO2-Emissionen langfristig zu senken, bisher hinter den Erwartungen zurückblieben, rückt die Suffizienz jüngst stärker in den Vordergrund wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Auseinandersetzungen um ein »gutes Leben«. Die Suffizienzstrategie verspricht neben einem strikten Reduktionsziel auch psychologisches Wohlbefinden und globale, sozial-ökologische Gerechtigkeit. Ziel dieses Textes ist es, Suffizienz und Suffizienzorientierung als Konzepte einzuführen und praktische Implikationen für die Förderung einer sozial-ökologischen Transformation im Sinne der Suffizienz aufzuzeigen. Zu Beginn skizzieren wir, wie der Suffizienzbegriff in der Nachhaltigkeitsdiskussion einzuordnen ist und welche psychologischen Anknüpfungspunkte sich daraus ergeben können. Anschließend schildern wir in Form eines Exkurses, inwiefern der Minimalismus als populäres Pendant zur Suffizienz gelten kann, welche Grenzen Minimalismus hinsichtlich ökologischer Fragen aktuell aufzeigt und inwiefern sich beide Konzepte durch ihre Bezüge zu subjektivem Wohlbefinden und als Strömungen gegen Überkonsum gegenseitig befruchten könnten. Danach werden aktuelle Forschungsbeiträge zu Materialismus, Wohlbefinden, Zeitwohlstand und psychologischen Grundbedürfnissen vorgestellt, die offensichtliche Querverbindungen zur Suffizienz schlagen. Abschließend stellen wir konkrete Ansätze zur Förderung von Suffizienz und Suffizienzorientierung dar, die über Interaktionen mit strukturellen, gesellschaftlichen Ebenen eine sozial-ökologische Transformation anvisieren.

Abstract:
Sufficiency has long been marginalized in the public and political sustainability discourse. Since attempts to reduce CO2 emissions in the long term have so far fallen short of expectations, sufficiency has recently approached the forefront of scientific and social debates about a »good life«. In addition to a strict reduction target, the sufficiency strategy promises psychological well-being and global socio-ecological justice. The aim of this text is to introduce sufficiency and sufficiency orientation as concepts and to highlight practical implications to foster a socio-ecological transformation in the spirit of sufficiency. We begin by outlining how the concept of sufficiency is to be classified in the sustainability discussion and what psychological links can arise from it. We then describe, in the form of an excursus, to what extent minimalism can be regarded as a popular counterpart to sufficiency, what limits minimalism currently reveals with regard to ecological questions, and to what extent both concepts could mutually stimulate each other through their references to subjective well-being and as societal trends against overconsumption. We then present recent research contributions on materialism, well-being, time wealth, and basic psychological needs that make obvious cross-connections to sufficiency. Finally, we present concrete approaches to promote sufficiency and sufficiency orientation that aim to advance a socio-ecological transformation through interactions with more structural levels of society.
Swetlana Fork & Carlos Kölbl S. 5–14Die ersehnte »Leichtigkeit des Seins« (PDF)
Polyvalente minimalistische Praktiken und Diskurse. Editorial
Heike DerwanzS. 15–29»Konsum ist eine tödliche Droge« (PDF)
Minimalistische Alltagspraktiken in der Überflussgesellschaft
Andrea Baier & Christa Müller S. 30–43Selbermachen (PDF)
Über (post)materielle Praktiken des Minimalismus in urbanen Gärten, offenen Werkstätten und Reparatur Cafés
Josephine Tröger & Marlis Wullenkord S. 44–59Was ist genug? (PDF)
Begründung, Potenziale und Empfehlungen für mehr Suffizienz(orientierung)
Oliver KozlarekS. 60–73Erich Fromms normativer Humanismus als intellektueller Minimalismus (PDF)
Moritz WullenkordS. 77–89Doppelte Frontstellung (PDF)
Zum ideologischen Verhältnis von Antisemitismus und Rassismus im Rechtsextremismus
Helmwart HierdeisS. 91–94Rezension von: Wolfgang Söllner (Hrsg.). (2018). Kranker Körper - kranke Seele (PDF)
Interaktion im Dreieck
Roland Kaufhold & Galina Hristeva S. 94–97Rezension von: Judy Batalion (2021). Sag nie, es gäbe nur den Tod für uns (PDF)
Vergessene Heldinnen des Widerstandes
Bernd DeiningerS. 97–98Rezension von: Anna Bentinck van Schoonheten (2020). Karl Abraham: Leben und Werk (PDF)
Karl Abraham - ein Gründervater der Psychoanalyse und Gefährte Sigmund Freuds
Angela MoréS. 99–102Rezension von: Pumla Gobodo-Madikizela (Hrsg.). (2021). History, Trauma and Shame (PDF)
Transgenerationalität im Kulturvergleich
Jonas BeckerS. 102–105Rezension von: Manfred Gerspach (2021). Verstehen, was der Fall ist (PDF)
Von Pädagogik, Psychoanalyse und vom Blues
Christine ColditzS. 105–108Rezension von: Reinhard Plassmann (2021). Das gefühlte Selbst (PDF)
Resonanz und Stimmigkeit - emotionale Wege zum Erfassen des Selbst
Elfie FleckS. 109–111Rezension von: Martin Scherer, Josef Berghold & Helmwart Hierdeis (Hrsg.). (2022). Klimakrise und Gesundheit (PDF)
Wege aus der Klimakrise

»Kaum sind die düsteren Aussichten für unseren Wohlstand an alle medialen Wände gemalt, macht die Zeitschrift ›Psychosozial‹ mit dem Schwerpunktthema ›Minimalismus‹ auf ...«

Christian Geyer-Hindemith, Frankfurter Allgemeine Zeitung am 19. Juli 2022

»Josephine Tröger wurde in der Deutschlandfunk-Sendung ›Systemfragen‹ von Dörte Hinrichs interviewt zum Thema ›Verzicht für den Klimaschutz. Wann ist genug genug?‹. Trögers Beitrag ›Was ist genug? Begründung, Potenziale und Empfehlungen für mehr Suffizienz(orientierung)‹ erschien in psychosozial 168  ...«

, Deutschlandfunk am 20. April 2023

»Minimalismus als Form des freiwilligen Verzichts führt letztlich zu der Kritik, dass es sich dabei um eine Luxusposition handelt. Insofern sagt auch Swetlana Fork: ›Insgesamt gehört der Großteil der Minimalistinnen und Minimalisten zur gebildeten Mittelschicht des globalen Nordens. Dieses Milieu verfügt in der Regel über finanzielles, zumindest aber kulturelles Kapital. Minimalistische Verheißungen, zum Beispiel eine Arbeitszeitreduzierung, sind zudem nicht allen zugänglich, das gilt für den sogenannten globalen Norden und erst recht für andere Teile der Welt.‹ ...«

Christine Schick, Backnanger Kreiszeitung am 1. April 2023