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10 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2018
Bestell-Nr.: 26569
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2018-1-69
»psychosozial«
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Tom David Uhlig

Arbeit an der Familie (PDF)

Eine ethnografische Untersuchung sozialpsychiatrischen Alltags

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Die Psychiatrie ist ein Ort der Refamiliarisierung, wo Sozialisationsaufgaben der Familie an einen institutionellen Rahmen delegiert werden. Es gilt, die psychiatrisierten Subjekte in ein Netz aus Verbindlichkeiten und Pflichten einzuhegen. In den Ergebnissen meiner ethnografischen Studie wird nahegelegt, dass dieses Ziel sich über eine szenische Reinszenierung von Familialität zu realisieren versucht. Der von Klient_innen wie Mitarbeiter_innen geteilte Alltag – unter anderem die Teilnahme am Unterleben der Institution, die Summe kleinerer Regelübertretungen sowie ein spezifischer Arbeitsbegriff – stellt eine Nähe her, die es erlaubt, beschädigte Familialität neu zu verhandeln. Gleichzeitig wird diese Nähe als störend erlebt, als Einbruch in die Logik der Institution. Diese widersprüchlichen Anforderungen werden offenbar von der Institution selbst gestellt, was ich im Folgenden nachvollziehbar machen möchte.

Abstract:
Psychiatry is a place for refamilialisation, where tasks of socialisation are put into an institutional frame. The aim is to entangle the psychiatrised subject in a social network of responsibilities and compliance. In my ethnographic study I want to show that this aim is realised by a scenic reenactment of family interactions. The shared everyday life of clients and professionals reduces the gap between them and allows them to work on experiences of damaged socialisation. Simultaneously this closeness leads to roll conflicts. I hope to show that it’s the instituion itself that causes these contradictions.

»Wer, wann und was ist Familie? Die AutorInnen des Heftes reagieren auf die zunehmende Diversität und Komplexität familiärer Strukturen und auf den Bedarf nach einem »neuen und weiteren« Verständnis des traditions- und ideologiereichen Begriffs der Familie ...«

Carolin Teltow, Fokus Beratung – Mai 2018

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Dilemmata des Elternwerdens im Kontext pränataler Diagnostik
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Karin FlaakeS. 26–34Dynamiken in Familien mit einer in der Paarbeziehung geteilten Elternschaft (PDF)
Traditionalisierungstendenzen und Potenziale für eine Neugestaltung von Geschlechterbildern und Geschlechterbeziehungen
Stefanie AunkoferS. 35–42Familiale Möglichkeitsräume bei einem Kind mit Behinderung - Väterliche Elternzeit als Zeitgewinn? (PDF)
Miriam Mai & Christine Thon S. 43–51Verantwortliche Positionen (PDF)
Diskurse um Elementarbildung und Responsibilisierungen von Eltern und Fachkräften in der Kindertagesstätte
Janina GlaeserS. 52–60Sorgemöglichkeiten: Professionelle Tageseltern verändern familiales Werden (PDF)
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Tom David UhligS. 69–78Arbeit an der Familie (PDF)
Eine ethnografische Untersuchung sozialpsychiatrischen Alltags
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Familie und Migration
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Anna Schor-TschudnowskajaS. 117–119Rezension von: Hans Werbik und Gerhard Benetka (2016). Kritik der Neuropsychologie (PDF)
Michael UtschS. 119–121Rezension von: Jürgen Straub (2016). Religiöser Glaube und säkulare Lebensformen im Dialog (PDF)
Jürgen StraubS. 122–135Rezension von: Jens Brockmeier (2015). Beyond the Archive (PDF)
Ulrich StreeckS. 135–137Rezension von: Jürgen Kind (2017). Das Tabu (PDF)
Bruno HeidlbergerS. 137–142Rezension von: Carlo Strenger (2017). Abenteuer Freiheit (PDF)