10 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Dezember 2017
Bestell-Nr.: 26586
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2017-4-105
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Martin Klüners
R.G. Collingwood und die Seelenwissenschaften (PDF)
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Die Wissenschaften von der Seele, Psychologie und Psychoanalyse, befinden sich in einer Art Mittelstellung zwischen den Naturund den Geisteswissenschaften – denn sie erforschen den Menschen in der Regel als körperlich-geistiges »Mischwesen«. Sie sind folglich von den grundlegenden wissenschaftstheoretischen Diskursen über die unterschiedlichen Erkenntniswege von »Erklären« und »Verstehen« in besonderer Weise betroffen. Vor allem die Psychoanalyse weist dabei deutliche Züge einer hermeneutisch verfahrenden Disziplin auf. Die hermeneutische Methode ist ihrerseits untrennbar mit einer mehrheitlich in Deutschland einflussreichen Denkrichtung verbunden, für die stellvertretend die Namen Johann Gustav Droysens (1808–1884) und Wilhelm Diltheys (1833–1911) stehen. Der radikalste Vertreter der hermeneutischen »Schule« jedoch war kein Deutscher, sondern der britische Philosoph und Archäologe Robin George Collingwood (1889–1943), dessen lange Zeit wenig beachtetes Werk sich seit einigen Jahrzehnten wieder verstärkter Rezeption erfreut. Sein Verhältnis zu Psychologie und Psychoanalyse soll im Folgenden untersucht werden. Dabei werden sich auffällige Parallelen insbesondere zum psychoanalytischen Denken offenbaren. Wie Freud, mit dem er die Leidenschaft für Geschichte und Archäologie teilte, war auch Collingwood davon überzeugt, dass die Vergangenheit ihre Wirkmacht im Menschen lebendig erhält.
Abstract:
Psychology and psychoanalysis are located in an intermediate position between natural sciences and humanities as they examine the human as a being with both physical and mental qualities. Therefore, debates concerning the methodological problems of »explanation« and »understanding« regard them in a particular way. Especially psychoanalysis can be seen as a sort of hermeneutic discipline. The hermeneutic method has been discussed mainly by German thinkers like Johann Gustav Droysen (1808–1884) and Wilhelm Dilthey (1833–1911). The most radical representative of the hermeneutic school though was the Anglo-Saxon philosopher and archaeologist Robin George Collingwood (1889–1943). His work has become of growing interest in the last decades. In this article, Collingwood’s relationship to psychology and psychoanalysis will be examined. Eminent parallels between his and Freud’s theory can be shown. Like Freud, with whom he shared the passion for history and archaeology, Collingwood was also convinced of the living power of the human past.
Abstract:
Psychology and psychoanalysis are located in an intermediate position between natural sciences and humanities as they examine the human as a being with both physical and mental qualities. Therefore, debates concerning the methodological problems of »explanation« and »understanding« regard them in a particular way. Especially psychoanalysis can be seen as a sort of hermeneutic discipline. The hermeneutic method has been discussed mainly by German thinkers like Johann Gustav Droysen (1808–1884) and Wilhelm Dilthey (1833–1911). The most radical representative of the hermeneutic school though was the Anglo-Saxon philosopher and archaeologist Robin George Collingwood (1889–1943). His work has become of growing interest in the last decades. In this article, Collingwood’s relationship to psychology and psychoanalysis will be examined. Eminent parallels between his and Freud’s theory can be shown. Like Freud, with whom he shared the passion for history and archaeology, Collingwood was also convinced of the living power of the human past.
Monique Kaulertz, Anna-Lisa Holz & Pradeep Chakkarath S. 5–18Reden über Flucht (PDF)
Eine kurze Bestandsaufnahme zu Perspektiven, Defiziten und Möglichkeiten der ForschungMiltiadis OuliosS. 19–27»Moralische Grenzen austesten« (PDF)
Die forcierte Abschiebepolitik der Bundesregierung produziert menschliches LeidAnnett SchulzeS. 29–40Migration und Flucht im Blick (PDF)
Widerständige journalistische Praxen im Umgang mit medialen Repräsentationen Migrierter und GeflüchteterAstrid UtlerS. 41–56»There is nobody here - no German body« (PDF)
Deutschlandbild(er) eines GeflüchtetenTobias Neef-MethfesselS. 57–71Soziale Praktiken der Menschenrechte (PDF)
Erfahrungsräume im AsylregimeMonique KaulertzS. 73–90»Was ist hier geschehen?« - »Nichts Neues« (PDF)
Übersetzung und Dekonstruktion als performative PraxisLisa DopplerS. 91–101»Angst? Weg damit!« (PDF)
Ein Gespräch unter Aktivist*innen der Geflüchtetenbewegung über das individuelle und kollektive Überwinden von AngstMartin KlünersS. 105–114R.G. Collingwood und die Seelenwissenschaften (PDF)
Rebecca ThrunS. 115–133Jugendliche Identitäten im Veganismus (PDF)
Zugänge zu einem erweiterten Selbstkonzept?Emilio ModenaS. 135–137Rezension von: Christine Bär (2016). Migration im Jugendalter (PDF)
Frank WinterS. 137–139Rezension von: Christine Bär (2016). Migration im Jugendalter (PDF)
Helmwart HierdeisS. 139–144Rezension von: Inge Seiffge-Krenke (2016). Väter, Männer und kindliche Entwicklung (PDF)
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»Sie [die psychosozial-Ausgaben 149 und 150] zeigen eindrucksvoll eine interdisziplinäre Zusammenführung zwischen den sozialwissenschaftlichen Migrations- und Fluchtstudien und ermöglichen einen wünschenswerten und umfassenderen Einblick in ein vergleichsweise junges Forschungsfeld, dem eine große politische Verantwortung inhärent ist ...«
Andreas Schulz, soziologieblog.hypotheses.org