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15 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2023
Bestell-Nr.: 26674
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2023-1-10
»psychosozial«
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Hans-Joachim Busch

Widerstandsund Handlungsfähigkeit des demokratischen Subjekts (PDF)

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Der Beitrag knüpft an Konzeptualisierungsansätze von politischem und sozialem Handeln und Widerstand, insbesondere bei Hannah Arendt, an. Er will die bislang kaum belichteten sozialpsychologischen Hintergründe von Empörung, Widerstand und Handlungsfähigkeit untersuchen. Zunächst wird die für reifes Handeln unerlässliche Affektbildung eines Individuums beleuchtet. In einem nächsten Schritt wird der Blick auf die Sozialisation eines demokratischen Subjekts gerichtet, wobei Affektbildung mit sozialem und kommunikativem Handeln in Zusammenhang gesetzt wird. Insbesondere wird der Sozialisationsprozess im Hinblick auf die in ihm steckenden Elemente von Widerständigkeit, Spontanität und Natalität näher bestimmt. Die Betonung außersprachlich-sinnlicher Bereiche bzw. Schichten von Interaktion ist hierfür wichtig. Vor diesem Hintergrund wird in einem weiteren Schritt die Situation dieses politischen Subjekts in der gesellschaftlichen Gegenwart zum Thema gemacht. Wie kann es sich gegenüber diesen gesellschaftlichen Bedingungen behaupten, kritisch handeln und Widerstandskraft bewahren? Welchen Einschränkungen und Gefahren sieht es sich gegenüber? Wie kann es Angst und Aggression handlungsfördernd regulieren und zu einem heute geforderten moralisch verantwortungsvollen Handeln finden? Zuletzt wird die notwendig kollektive Dimension politischen Handelns zum Gegenstand gemacht. Wie kann demokratische Subjektivität intersubjektiv, auf der Ebene von Teams, Gruppen, Organisationen und Massen wirksam werden, und wie kann sie dabei durch die Bereitstellung entschleunigter Reflexionsräume unterstützt werden? An zwei Beispielen wird dies abschließend zu verdeutlichen versucht.

Abstract:
The article draws on conceptualizations of political and social action and resistance, especially with Hannah Arendt. Its aim is to examine the social-psychological backgrounds of indignation, resistance and political agency. First, the individual affect formation of an individual’s affect, which is indispensable for mature action, is illuminated. In a next step, the focus will be on the socialization of a democratic subject, relating affect formation to social and communicative action. In particular, the socialization process is further defined in terms of the elements of resistance, spontaneity, and natality inherent in it with an emphasis on extra-linguistic and sensory domains. Against this background, the following questions will be addressed: How can the political subject today assert itself in the face of these social conditions, act critically, and maintain resilience? What restrictions and dangers does it face? How can it regulate fear and aggression in a way that promotes action, and how can it find a morally responsible way of acting that is demanded today? Finally, the necessary collective dimension of political action is highlighted. How can individual democratic subjectivity become effective at the level of teams, groups, organizations, and masses, and how can it be supported by providing decelerated spaces for reflection? Two examples from the field will be used to illustrate this.