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9 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2023
Bestell-Nr.: 26675
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2023-1-25
»psychosozial«
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Massimo Perinelli

Anti-Rassismus überwinden (PDF)

Praktiken der Migration in einer polarisierten Gesellschaft

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Der Text plädiert für einen Perspektivwechsel auf eine migrantische Geschichtsschreibung und der Hinwendung zu einem migrantisch situierten Wissen, um Rassismus zukünftig überwinden zu können. Er problematisiert darüber hinaus die gegenwärtige Konjunktur eines identitär geprägten Anti-Rassismus, der häufig in der Geschichte der Migration nur eine traumatische Abfolge von Katastrophen erblicken kann und dabei die konstitutiven Kämpfe um Rechte und Solidarität übersieht. Um die materialistische Dimension von Rassismus zu begreifen, braucht es hingegen einen Perspektivwechsel auf die Dynamiken und Realitäten der Migration selbst und darin der Agency von Migrant*innen als Subjekte der Geschichte. Der Artikel erinnert an die operaistischen Aufbrüche einer anderen Geschichtsschreibung durch organisierte Migrant:innen in den späten 1990er Jahren, an die zu erinnern für heutige Kämpfe fruchtbar gemacht werden könnte, um den gegenwärtigen rechten und antidemokratischen Tendenzen entgegentreten zu können im Kampf für eine solidarische Gesellschaft der Vielen.

Abstract:
The text pleads for a change of perspective on a migrant historiography and a turn towards a migrant-situated knowledge in order to be able to overcome racism in the future. It also problematizes the current boom of an identitarian anti-racism, which often sees in the history of migration only a traumatic sequence of catastrophes and thereby overlooks the constitutive struggles for rights and solidarity. To understand the materialist dimension of racism, on the other hand, requires a shift in perspective to the dynamics and realities of migration itself and therein the agency of migrants as subjects of history. The article recalls the operaist awakenings of a different historiography by organized migrants in the late 1990s, which could be made fruitful for today’s struggles in order to counter the current right-wing and anti-democratic tendencies in the struggle for a society of the many in solidarity.